Unbeeindruckt sein - wie macht ihr das?
Hallo liebe Community,
eine nicht ganz alltägliche Frage diesmal. Dennoch freue ich mich auf euren Beitrag.
Worum geht es: selbst finde ich mich (von Berufswegen) sehr oft in einem Meinungs- oder Interessenkonflikt.
Mir gelingt es dabei, deutlich, aber höflich zu bleiben. Die „Gegenseite“ reagierte oft gereizt, patzig - teilweise mit Drohungen. Im ersten Moment schockiert mich das etwas und tue mir schwer, dagegen noch einmal deutlich und höflich (verbal) zu werden.
Ich beende die Diskussion meist und muss mich erstmal sammeln und sortieren. „Unbeeindruckt“ wirke ich m. E. nach in diesem Moment nicht - eher „beeindruckt“.
Interessant: ein paar Stunden später interessiert es mich nichtmehr. Auch eigene Fehler, Missgeschicke, Fehlentscheidungen o. Ä. beeindrucken mich Stunden später nichtmehr. Am nächsten Tag muss ich sogar oft überlegen, was gestern denn das Problem war. So ging es mir sogar, als ich letztes Jahr überraschend arbeitslos wurde (was mich finanziell jedoch nicht ‚beeindrucken‘ konnte).
Wie aber kann man unbeeindruckt in der Situation selbst sein? Denkt ihr dabei an etwas spezielles? Habt ihr bestimmte Sätze parat? Spielt ihr auf Zeit und stellt Gegenfragen? Setzt ihr ein Pokerface auf?
Freue mich auf eure Beiträge und Empfehlungen / Tipps :-)
3 Antworten
Ich trage grundsätzlich im Kundenverkehr eine "Maske". Dass die bröckelt ist sehr selten. Wenn es mir aber doch zu bunt wird, dann kann ich sehr sarkastisch werden. Das hilft mir dann mit diesen Situationen klarzukommen. Dafür rege ich mich dann im Nachhinein auf. Aber in der Situation selbst bleibe ich absolut ruhig, freundlich, oder dann sarkastisch unbeeindruckt.
Ich denke es ist wichtig zu verstehen, dass Kunden nicht böse werden, weil ihnen danach ist, sondern sie ja denken einen Grund zu haben, wieso sie so reagieren. Und es ist ein Teufelskreis, da in dem Fall das innere Kind angesprochen wird, wenn jemand anfängt uns zusammenzustauchen. Wir fangen ,aus diesem Impuls heraus, an uns über den anderen zu stellen und "bellen" zurück, wodurch hier wieder das innere Kind des anderen angesprochen wird. Da hilft nur dem anderen das Gefühl zu vermitteln, ihn zu verstehen und ihm gerne behilflich sein zu wollen.
Wenn das alles nichts bringt und jemand absolut nicht dafür empfänglich ist und unverschämt, bzw beleidigend wird, dann werde ich sarkastisch. Und verweise im saubersten Sarkasmus darauf, wie mein Name ist und an wen sie sich zur Beschwerde wenden können.
Beeindruckende Herangehensweise - danke für den Input. Werde ich mir auch mal so zurechtlegen 😅
Pokerface natürlich 😎 Mir ist es wichtig mich zu schützen. Mein Gegenüber darf gerne seine Meinung äußern, mich beleidigen oder anschreien. Es ist oft ein Verhalten das sie auf ihr Recht Pochen, du sollst ihre Meinung annehmen, sie fühlen sich nicht ernst genommen oder nicht verstanden. Das kann verschiedene Gründe haben. Es ist nicht gut zu viel von sich zu zeigen, sowas macht dich angreifbar. Beeindruckt zu sein ist doch aber nichts schlimmes, das darf man doch auch sein. 😊
Ich finde ein Pokerface am besten mit leicht angehobenen Augenbrauen. Das wirkt dann so als würde man sich gerade fragen, wieso diese Person jetzt patzig ist und das irritiert die andere Person.
Danke! Das ist auch so meine intuitive, non-verbale Reaktion 😅 Bräuchte nur immer noch einen passenden Satz, der das Ganze unterstreicht 😅