Über Familie nachdenken?
Hey
Ich, m14, denke oft über meine Zukünftige Familie nach. Ich weiss, es ist recht früh, aber ich mache mir halt recht viele Gedanken. Ich bin mir sehr sicher, homosexuell zu sein. Und ich möchte unbedingt Kinder. Aber irgendwie, wenn ich mir so Gedanken mache, stellen sich mir Probleme in den weg ä.
Problem 1: ich weiss von schwulen Vätern, dass ein Kind zu adoptieren lange dauert und sie sagen auch, es ist nicht sehr wahrscheinlich. Ich weiss nicht, ob ihr das auch habt, aber ich habe wie eine Traum Reihenfolge meiner Kinder. Als erstes möcht ich ein Mädchen, und dann einen Jungen (will damit nicht sagen, dass ich mit einer anderen Reihenfolge nicht zufrieden wäre). Aber eben. Diese Väter sagen, dass eine Adoption sehr unwahrscheinlich ist. Ist das wahr? Mache mir viele Gedanken
Problem 2: ich kenne Familien, in denen das so ist. Eine ältere Schwester und einen jüngeren Bruder. Nur...irgendwie, wenn ich daran denke, wie ihre Familie ist, mit Vater und Mutter, fühlt sich meine Realität falsch an. Immer wenn ich daran denke, dass meine Kinder keine Mutter um sich herum hat, schnürt es mir irgendwas zu. So, als wäre meine Familie keine perfekte Familie. Obwohl es eig. das ist was ich will. Ich bin mir eben sehr sicher, schwul zu sein. Warum habe ich das?
ich weiss. Sich mit 14 solche Gedanken zu machen ist früh, aber das lässt mich nicht los
2 Antworten
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Es ist doch überhaupt nichts schlimmes mit 14 davon zu träumen irgendwann eine Familie zu haben und wie die dann wohl aussehen wird. Und dass du schwul bist ist auch kein Problem. Auch Männer führen sehr liebevolle Beziehungen und können ein Kind gut großziehen. Es ist nur in unserer Gesellschaft ein tief verankertes Bild der Mutter Vater Kind Familie, u.a. weil es noch gar nicht so lange her ist, dass schwul sein strafbar und extremst verpöhnt war. Es gibt da auf YouTube ein ganz süßes Pärchen, die sich 2_Papas nennen und ganz viel aus ihrem Leben mit Kindern berichten und auch wie ihr Weg dorthin war. Klar Adoptionen sind nicht einfach, aber wenn man es wirklich will schafft man das auch und ein heiß debattiertest Thema derzeit sind Leihmutterschaften, wo man also eine Frau bezahlt ein Kind für sich auszutragen (ist in Deutschland nicht erlaubt, deswegen mache es viele über die USA oder andere Länder).
Zu der Sache mit keiner Mutter: die Mutter ist nicht das einzige weibliche Rollenbild welches das Kind hat. Wenn es keine Lust hat die ganze Zeit nur mit den Papas zu verbringen gibt es ja immer noch 1 oder 2 Omas, Tanten, Cousinen, Freundinnen. Also da muss man sich keine Sorgen machen
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Das ist dann wahrscheinlich die Angst, dass du es für dein Kind nicht schön machen könntest oder andere es nicht akzeptieren könnten, du vielleicht nie ein Kind haben könntest. Aber lass dich davon nicht zu sehr runterkriegen
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ja, ein Kind zu adoptieren dauert lange und die Chancen sind gering. In Deutschland gibt es viel mehr Paare, die ein Kind adoptieren wollen, als Kinder, die man adoptieren kann.
Es gäbe noch die Möglichkeit einer Auslandsadoption, aber so was ist auch langwierig, nervenaufreibend und kostenintensiv.
Tut mir leid, dass ich nichts Positiveres schreiben kann.
Was das zweite Problem angeht - es gibt bereits Langzeiterfahrungen über Adoptionen durch Homosexuelle. Und es hat sich gezeigt, dass es diesen Kindern an nichts fehlt. Eher sogar im Gegenteil: diese Kinder lernen früh, was Toleranz und Offenheit heißt.
Ich weiss, dass es vollkommen in Ordnung ist. Aber dennoch fühlt es sich an, als ob sich mein bauch komplett zuschnürt