Trennung trotz Trauer?

2 Antworten

Erstmal das Beste zu Beginn: das Gefühl der massiven Trauer wird besser, jeden Tag ein kleines Stück, bis du eines Tages voll Dankbarkeit auf die Beziehung zurückblicken kannst. Entweder, weil du sie als Lektion begreifst oder weil sie dir in schöner Erinnerung, trotz aller Probleme geblieben ist.

Eine Freundschaft wird dich und ihn kein Stück weiterbringen, vergiss es, denn es wird nicht funktionieren. Einer von beiden wird immer mehr wollen und das funktioniert nicht und so zögerst du nur das Unvermeidliche hinaus.

Wenn ihr es schon mehrfach probiert habt, dann wird auch der 27te Versuch eines Neubeginns nichts bringen, da ihr zu verschieden seid, was ja auch völlig ok ist. Nur musst du das auch klar erkennen, dass du diesmal standhaft bleiben darfst, damit ihr beide diese Trennung, jeder für sich, verarbeiten darf.

Wenn ihr in einigen Monaten (mindestens 2-3, besser noch 4-6 Monaten) immer noch das Gefühl habt, dass ihr ohne einander nicht könnt, dann sucht das Gespräch, schaut, was möglich wäre, aber bitte.. macht euch nicht zu viel Hoffnung. Wenn du jetzt die Zeit damit verbringst, nur zu warten und zu schauen, was passiert, ändert sich die Basis, auf der ihr aufbauen könnt, nicht.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

verreisterNutzer  22.10.2024, 08:34

Danke für deine Antwort. Ich kann mir im derzeitigen Moment einfach kein Leben ohne ihn vorstellen. Aber wie du schon gesagt hast wird eine Freundschaft wahrscheinlich nicht funktionieren. Ich bin mir sicher dass ich es schaffen würde aber er denke ich nicht.

FlipperNRW  22.10.2024, 08:37
@verreisterNutzer

Ihr werdet es beide nicht schaffen, mach dir da bitte nichts vor. Ihr habt euch geliebt, ward lange zusammen, hattet gute und auch turbulente Zeiten, die euch für immer als "Paar" definieren. Wie stellst du dir denn eine Freundschaft vor? Eine Freundschaft baut auf ganz anderen Werten und Dingen auf, als ihr sie z.Zt. bieten könntet.

Wie gesagt, geht auf Abstand, lasst euch den Freiraum und wenn DU in ein paar Monaten evtl. anders denkst, kann man über alles noch mal reden.

verreisterNutzer  22.10.2024, 08:43
@FlipperNRW

Ich kann mir aus dem Grund eine Freundschaft vorstellen, da ich mich physisch und psychisch. Also sowohl im Kopf als auch körperlich schon Monate lang von im distanziert habe. Ich habe oft zu meinen Freundinnen gesagt, dass es sich anfühlt als würden wir in einer WG leben. In Momenten in denen er mir nahe kommen wollte habe ich mich extrem unwohl gefühlt aber gemeinsam zu reden über seine und meine Alltags-Probleme hat mir (ohne körperliche Nähe) immer gut getan. Darum glaube ich einfach daran dass eine Freundschaft aus meiner Sicht aus funktionieren könnte.

Mir ging es in gewisser Weise ähnlich. Es klingt für mich ganz nach einer Depression. Mit meiner damaligen Freundin hat es auch über viele Jahre nicht funktioniert, aber ich war einfach zu deprimiert, um allein sein zu können.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich habe eine sehr gute Menschenkenntnis & viele Erfahrungen

verreisterNutzer  22.10.2024, 08:25

Mein Problem ist es nicht direkt nicht alleine sein zu können, dass war ich in letzter Zeit eigentlich sogar lieber als mit ihm zusammen zu sein, einfach weil ich jedes Mal wenn er da war nicht wusste was ich machen und wie es weiter gehen soll. Ich glaube einfach meine Gefühle haben sich zu einer Freundschaft entwickelt und es tut mir weh, dass ich meinen besten Freund durch diese Trennung verloren habe. Keine Ahnung ob ich mich irre. Ist auf jeden Fall komisch für mich gerade, es hat mehr schlechte als gute Zeiten gegeben aber in diesem Moment kann ich nur an die Guten denken.

Interessiert3r  22.10.2024, 08:30
@verreisterNutzer

Hast du denn neben ihm noch andere Freunde mit denen du darüber reden könntest? Ich kenne ja die Einzelheiten nicht und kann deshalb nur von mir reden. Ich war jedenfalls in einer Art depressiv, dass ich keine Ahnung hatte, was meine Gefühle bedeuten. Ist es Verlustangst? Liebe ich sie noch? Es war einfach nicht zu ergründen. Am Ende hat sie Schluss gemacht und ich war doch recht froh darüber

verreisterNutzer  22.10.2024, 08:39
@Interessiert3r

Ich habe eigentlich sehr viele Freundinnen mit denen ich drüber reden kann, aber ich merke einfach dass ich am liebsten über alles mit ihm geredet habe. Nicht weil er meine Beziehung war sondern einfach weil es mit gut getan hat mit ihm zu reden und auch in Gegenzug für ihn da zu sein und ihm Ratschläge und Tipps zu geben. Bei ihm musste ich einfach meine Gefühle nicht verbergen also in Bezug auf Alltagssituationen zb bezüglich Probleme in der Familie oder Arbeit. Mit anderen Leuten kann ich über solche Sachen einfach nicht sprechen. Er ist einer der wenigen vor denen ich weinen konnte ohne mich zu schämen. und dass wie gesagt nicht wegen unserer Beziehung sondern einfach nur als mein bester Freund.

Interessiert3r  22.10.2024, 08:41
@verreisterNutzer

Wenn du ihn eher als besten Freund siehst, dann war es wohl ein Fehler eine Beziehung mit ihm einzugehen. Solltest du dir sicher sein, dass du an keiner Art Depression leidest, dann kann ich dir hier auch nicht weiterhelfen..

verreisterNutzer  22.10.2024, 08:45
@Interessiert3r

Am Anfang habe ich ihn definitiv nicht als Freund gesehen, da mochte ich ihn sogar eindeutig mehr als er nicht. Aber im Laufe der Jahre hat es sich einfach extrem verändert.

Vielleicht wäre es tatsächlich am besten mit einem Psychologen zu reden, der mir da aus diesen "Loch" in das ich gefallen bin raus zu helfen.

Interessiert3r  22.10.2024, 09:28
@verreisterNutzer

Ich denke es kann nicht schaden. Vielleicht kennst du ja sogar einen, der gut ist, denn da gibt es sehr viele Nieten. Spätestens, wenn der Psychologie dir von seinen eigenen Problemen erzählt oder auch, wenn er dir sagt, was du tun oder lassen sollst weißt du, dass er nichts taugt

verreisterNutzer  22.10.2024, 10:20
@Interessiert3r

Ja ich denke ich werde da schon jemanden finden. Nur hoffentlich auch eine Gute/einen Guten der bald einen Termin frei hat.

Interessiert3r  22.10.2024, 10:32
@verreisterNutzer

Das gestaltet sich unter Umständen leider schwierig. Ich hatte vor vielen Jahren mal einen Aufenthalt in einer Tagesklinik wegen meiner Schlafstörungen. Die Psychologin war wirklich gut. Sie ließ mich erzählen und stellte dann einfach nur die richtigen Fragen. So kommt der Aha Effekt von selbst und man nimmt es besser an, als wenn er nur sagt was du tun sollst oder gar gleich Medikamente aufdrängt. Letzteres ist ultima ratio und ich habe es immer abgelehnt. Ich wünsche dir viel Erfolg