Transpiration--Diagramm?

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Die rote Kurve zeigt die Evaporation (Verdunstung) im Tagesverlauf über einer freien Wasseroberfläche wie z.B. einem See. Diese verläuft annähernd gleich wie der Temperaturverlauf im Laufe des Tages. Je heißer es wird, umso stärker sinkt die relative Luftfeuchtigkeit. Je trockener die Luft dadurch wird, umso mehr Wasser kann sie aufnehmen und umso schneller läuft die Verdunstung ab. Das gilt im Prinzip auch für die Evaporation bei Pflanzen.

In Kurve a) folgt die Verdunstung entsprechend der Temperatur bzw. der damit verbundenen relativen Feuchtigkeit der Luft. Da die Pflanze genug Wasser zur Verfügung hat, braucht sie ihre Spaltöffnungen nicht zu schließen, um die Verdunstung zu drosseln. Der Vorteil den sie dabei hat liegt darin, dass sie weiter ein Maximum an CO2 aufnehmen kann, das durch die Spaltöffnungen in die Pflanze gelangt. Die Photosynthese kann ungehindert weiter betrieben werden.

In Kurve b) hat die Pflanze nicht beliebig viel Wasser zur Verfügung, sondern nur die normale Bodenfeuchtigkeit. Sobald die Temperatur einen gewissen Wert überschreitet, schließt die Pflanze zur größten Mitttagshitze ihre Spaltöffnungen zum großen Teil. Sie verzichtet dadurch zwar weitgehend auf die Photosynthese, aber dafür verbraucht sie nicht übermäßig die im Boden vorhandene Feuchtigkeit. Dass die Pflanzen bei großer Mittagshitze ohre Spaltöffnungen weitgehend verschlie0en und damit auch nur wenig CO2 aufnehmen führt mit dazu, dass das Pflanzenwachstum im heißen Sommer deutlich schwächer ist als im Frühjahr, wenn die Temoperaturen gemäßigt sind.

In Kurve c) schließt die Pflanze schon im Laufe der Vormittags bei Überschreiten einer bestimmten Temperatur ihre Spaltöffnungen vollständig, da im Boden kaum noch Feuchtigkeit vorhanden ist, um den Wasserverlust auszugleichen. Die Transpiration über die Spaltöffnungen wird völlig eingestellt, glleichzeitig auch die CO2-Aufnahme. Es findet kein Wachstum mehr statt. Die Transpiration wird auf das Maß der cuticulären Transpiration heruntergefahren.

Ist der Boden völlig ausgetrocknet wie in Kurve d), lässt die Pflanze ihre Spaltöffnung über die gesamte Tageszeit komplett geschlossen. Es findet ausschließlich cuticuläre Transpiration statt.


ahsar2 
Beitragsersteller
 06.02.2021, 20:29

Vielen lieben Dank für deine Hilfe😊🙏🏼

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1.) die cuticuläre Transpiration ist immer gegeben und von der Pflanze nicht beeinflussbar, sie geht durch die Epidermis und die wachsartige Auflage der Epidermis, der Cuticula hindurch, macht aber nur einen geringen Teil der Wasserverluste durch Verdunstung aus, vielleicht ca. ~10% (siehe Kurve d). Die stomatäre Transpiration geht über die Spaltöffnungen und macht mengenmäßig ca. 90% der Transpiration aus (vgl. Kurve a), weil durch die Spaltöffnungen wesentlich mehr Wasserdampf entweichen kann, als durch eine Cuticula, die ja eben die Abgabe von Wasser mindern soll.

2.) Die Unterschiede wurden schon herausgearbeitet. Die Spaltöffnungen sind regulierbar, was die Pflanze dann auch macht, wenn es erforderlich ist. Wobei man die Qualität der Wasserversorgung der Pflanze mit der Öffnung oder Schließung der Spaltöffnungen in Zusamenhang bringen könnte. Herrscht kein Wassermangel (a) sind die Spaltöffnungen offen. Mit zunehmendem Wassermangel, bis zu einer Trockenperiode (b, c, d), führt dieser Wassermangel zu einem frühzeitigen oder dauerhaften Verschluss der Spaltöffnungen im Tagesverlauf, um den Wasserverlust durch Transpiration zu begrenzen. LG


ahsar2 
Beitragsersteller
 07.02.2021, 19:10

Vielen Dank für deine Hilfe :-)

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Je weniger Wasser die Pflanze kriegt (a nach d) desto mehr macht sie die Spaltöffnungen zu. Das macht sie vor allem am frühen Nachmittag, wo die Sonne besonders heiß brennt und viel Wasser entzieht --> Wasserersparnis.