Transgender - Mutter denkt, es ist nur eine Phase?

11 Antworten

Lass deiner Mutter doch Zeit. Dein Wunsch ist nun mal nicht mit dem Wunsch nach einem Auto oder Hund vergleichbar.

Sie muss sich doch auch damit auseinandersetzen. Sicherlich hätte sie es auch gerne anders, nämlich, dass du  dich als Frau fühlst, die du körperlich ja bist.

Dem ist aber nicht so. Und das macht ihr erst mal Schwierigkeiten. Und das "erst mal" kann Jahre dauern.

Du kannst von deiner Mutter nicht erwarten, dass sie sofort fröhlich sagt: "Ok, alles klar. Wie soll ich dich denn nun nennen? Hans, Christian, Oliver?"

Das gemeinsame Gespräch mit der Therapeutin ist sehr gut, aber auch danach kannst du nicht erwarten, dass sie sofort ihre Meinung ändert.

Es kann auch durchaus sein, dass sie selbst Therapie braucht, um das zu verarbeiten.

Also: Lass ihr Zeit und übe deiner Mutter gegenüber die Toleranz aus, die du von ihr forderst.


CountDracula 
Beitragsersteller
 20.07.2016, 16:32

Andere Eltern schaffen es doch auch sofort... wenn ich so auf Facebook lese, dass andere Eltern für ihre Kinder Coming-Out-Parties schmeißen... :/

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Das beste, was Du machen kannst, ist Dich davon zu lösen, daß andere Deine Situation verstehen müssen.

Dann begegnest Du ihnen schonmal weniger krampfhaft und kannst lockerer damit umgehen, wenn sie nicht so sind, wie Du es Dir wünschst.

Im Prinzip musst Du also ihnen nur vorleben, was Du von ihnen erwartest.

Wenn Deine Mutter denkt, es ist nur 'ne Phase, dann ist es halt 'ne Phase. Es steht ja nirgendwo festgeschrieben, wielange eine Phase dauern darf. ;)

Mach Dich bitte nicht abhängig von der Anerkennung anderer, egal ob mit Dir verwandt oder nicht. Das ist das dümmste, was man machen kann. Endet immer in schwerer Depression.

Und ich denke, Du hast schon genug andere Probleme, da musst Du Dir nicht noch eigentlich vermeidbare heranzüchten...

warehouse14


CountDracula 
Beitragsersteller
 20.07.2016, 07:28

Danke. :)

Meine Entscheidung mache ich auch nicht von ihrer Anerkennung abhängig. Es ist nur belastend, wenn ich mich nie so richtig ernstgenommen fühle... das ist ja nicht nur bei der Transidentität so... einmal hat sie sogar gesagt: "Dich kann man auch nicht ernstnehmen." Dabei lüge ich sie nicht an, bei nichts.

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warehouse14, UserMod Light  20.07.2016, 07:32
@CountDracula

Werde einfach eine Lotusblüte: wenn Mama sagt, sie kann Dich nicht ernstnehmen, sage einfach: dito!

;)

Es bringt nichts positives, sich wegen solcher Sprüche selbst schlecht zu fühlen. Also lass es einfach.

warehouse14

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Wie alt bist du wenn ich fragen darf?

So eine Situation ist schwierig. Für beide Seiten. Ich vermute mal deine Mutter kann es nicht begreifen und verdrängt es. Sie muss sich erstmal mit dem Gedanken zurecht kommen das "ihr kleines Mädchen" lieber ein junge sein möchte. Ich vermute mal sie ist auch einfach überfordert und hofft das es wirklich nur eine Phase ist. Und da darf man ihr denke ich gerade in der Anfangszeit nicht böse sein.

Hast du jemanden älteren der Bescheid weiß, es versteht und dir nahe steht? Vielleicht würde es deine Mutter eher verstehen wenn jemand vermitteln könnte.


melinaschneid  20.07.2016, 06:48

Ich denke schon das dieses Gespräch etwas bringen wird. In diesem Fall ist es oft so das die Zeit es bringen wird. Wenn sie merkt das es wirklich nicht nur eine "Phase" ist wird sich ihre Einstellung hoffentlich ändern. Sie muss merken das du es ernst meinst. Im Grunde wollen alle Eltern nur das ihre Kindern glücklich sind. wahrscheinlich hat sie angst das du eine falsche Entscheidung triffst. So sind Eltern nun mal. Sie wollen Ihre Kinder beschützen.

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CountDracula 
Beitragsersteller
 20.07.2016, 06:30

Danke für die Antwort. :) Wenigstens einer hier, der auch auf die Frage eingeht...

Ich bin 18, lebe aber noch bei meiner Mutter. Böse bin ich ihr nicht direkt, aber es belastet, da sie mich generell nur sehr wenig ernstnimmt. Mein Glaube ist für sie zum Beispiel auch nur ein "Hirngespinst, das in einem halben Jahr vorbei ist".

Außer ihr wissen es noch ein paar Internetbekanntschaften und mein Freund, aber wenn meine Mutter erfährt, dass ich einen Freund im Internet (dem sie sehr, sehr skeptisch gegenübersteht) habe, rastet sie aus... das Einzige, von dem ich mir erhoffe, dass es wirkt, ist das gemeinsame Gespräch mit der Therapeutin im September.

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Zwingen kannst du sie schlecht, also entweder wird sie sich mit dem Gedanken irgendwann anfreunden müssen oder eben nicht. Trotzdem sollte sie es akzeptieren, du bist schließlich ihr Kind!


ApfelTea  20.07.2016, 06:45

Ach bestimmt. Die wenigsten Eltern sind wirklich so krass unterwegs und verstoßen ihr Kind wegen so einer Sache. Ich glaube sie braucht nur etwas mehr Zeit :)

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CountDracula 
Beitragsersteller
 20.07.2016, 07:29
@ApfelTea

Hoffentlich.

Ich verstehe nur eines nicht: Bei werdenden Eltern heißt es häufig: "Das Geschlecht ist egal, solange das Kind gesund ist." 17 Jahre später schmeißen sie dann ihre Jessica raus, weil sie eigentlich ein Justin ist.

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CountDracula 
Beitragsersteller
 20.07.2016, 06:33

Ich hoffe, dass sie es akzeptiert. Sonst macht sie immer so auf tolerant, weißt Du...

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Das würde ich meinem Kind auch sagen.....

Aber nicht um es abzuwürgen sondern um mein Kind zum Nachdenken über folgenschwere Schritte zu bringen.

Die Pubertät ist angefüllt mit Irrungen und Wirrungen über das eigene Selbst. Da kann es schon einmal zu Fehldeutungen über das Sein kommen.

Davor wird deine Mutter dich warnen, sollte es aber wirklich so sein das du im falschen Körper lebst wird sie dich lieben wie du bist und dich auf deinem Weg stützend begleiten.

Manchmal ist es von Vorteil wenn man das Alter in die Frage einfügt, mit 18 Jahren ist die Pubertät nahezu abgeschlossen. Also besprich alles mit deinem Therapeuten und gute Reise!



CountDracula 
Beitragsersteller
 20.07.2016, 07:45

Ich hoffe es. Diese Tatsachen - dass ich das Attribut 'feminin' und so genanntes weibliches Verhalten nicht besonders mag und mich als Mann sehe, wenn ich mir meine Zukunft vorstelle - sind schon vor der Pubertät aufgetreten. Nur jetzt habe ich einen Begriff dafür...

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Ursusmaritimus  20.07.2016, 07:49
@CountDracula

Ich habe schon vor dreissig Jahren Menschen kennengelernt welche ich vorher im anderen Geschlecht kannte und kann mir deine Zerrissenheit "etwas" vorstellen. Die Schritte die vor dir liegen sind schwer zu gehen und tiefgreifend, auch darum ist es wichtig das du "deiner Selbst" absolut sicher bist und nicht stärker zu einer homosexuellen Beziehung mit einer Frau tendierst, denn auch hier gibt es die maskulinen "kessen Väter" und "Tomboys".

Wie ich schon schrieb viel Glück auf deiner Reise und an welche Ufer es dich auch treibt, dort wo du dich wohl und geliebt fühlst, verweile!

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CountDracula 
Beitragsersteller
 20.07.2016, 08:02
@Ursusmaritimus

Danke. :) Ich bin mir ziemlich sicher darüber, dass ich auf Männer stehe. :)

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