Transfrauen in Jungsgruppen und Transfrauen in hohem Alter?

Das Ergebnis basiert auf 3 Abstimmungen

Gender Dysphoria tritt spontan auf, weil es eine Krankheit ist 67%
Transgender in höherem Alter haben es erst spät getan, weil: 33%

4 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet
Ist es normal plötzlich so alt Transgender zu werden oder hätte das nicht schon viel früher stattfinden sollen?

Es ist schon spannend bei den Fragen. Da sind Kommentare wie "Ein Teenager kann das noch gar nicht wissen", "In jungen Jahren ist man noch verwirrt", "Soll man Angleichungen erst mit 30 zulassen?" und wenn dann Transpersonen erst später ihren Weg beginnen kommt "Ist das normal so alt Transgender du werden?"

Ja was denn nun, wie dürfen es denn Transpersonen, mit 20,75398 Jahren und wer in dem Moment nicht Trans genug ist ist zu alt und davor zu jung?

Trans wird man nicht, die "Veranlagung" dazu hat man sein Leben lang. Die einen sind sich dem bereits in sehr jungen Jahren bewusst, für andere ist es eine lange Reise zu sich selbst und wieder andere finden den Punkt nie. Egal wie der Lebensweg aussieht, er gehört einzig und allein der Person und wenn sie damit ihren Frieden macht ist das in Ordnung.

Wie, wann, wo und warum kann uns allen egal sein, das geht nur die Transperson etwas an und die entsprechenden Therapeuten/Psychologen wenn die Person an den Punkt kommt eine Angleichung zu wünschen. Auch viele Transpersonen treffen die Entscheidung nicht leichtfertig und lassen sich Zeit, was auch richtig so ist.


Elliptisch 
Beitragsersteller
 25.04.2023, 01:55
Es ist schon spannend bei den Fragen. Da sind Kommentare wie "Ein Teenager kann das noch gar nicht wissen", "In jungen Jahren ist man noch verwirrt", "Soll man Angleichungen erst mit 30 zulassen?" und wenn dann Transpersonen erst später ihren Weg beginnen kommt "Ist das normal so alt Transgender du werden?"

Gutes Argument, das stimmt haha... Transgender haben es echt nicht leicht in unserer Gesellschaft! Ziemlich doof ja, zuerst ist man zu jung und dann zu alt. Da bringst du mich echt zum Nachdenken! Deswegen bekommst du auch die hilfreichste.

Trans wird man nicht, die "Veranlagung" dazu hat man sein Leben lang.

Ich verstehe, ergibt Sinn. Hat man schon herausgefunden wie oder warum diese Veranlagung zustande kommt? Ist es genetisch? Anyways. Danke für die Antwort. War eine gute Antwort!

0
Kuro48  25.04.2023, 02:04
@Elliptisch

Gibt es genug Theorien zu, da sind andere aber deutlich besser aufgestellt als ich. Ich vereinfache es gerne unter dem Begriff "Veranlagung", denn er beschreibt es recht gut und lässt auch die Vielfalt dahinter offen, denn auch Transpersonen sind nun einmal nicht alle gleich sondern ein weites Spektrum verschiedener Individuen mit verschiedenen Persönlichkeiten, Bedürfnissen und Erfahrungen.

Schlussendlich haben wir dieses eine Leben, egal ob oder was danach kommt und jeder sollte selbst entscheiden dürfen was er daraus machen möchte. Mit allem Glück, aber auch allen daraus folgenden Konsequenzen. Deswegen bin ich einfach kein Freund davon, wenn ständig angezweifelt, bevormundet etc. wird. Am Ende schadet es niemanden und es ist eine private Sache die nur die Person selbst etwas angeht.

Thx für den Stern, aber mir ist viel wichtiger, das Menschen einfach nur vernünftig miteinander umgehen.

0
Elliptisch 
Beitragsersteller
 25.04.2023, 02:05
@Kuro48

Der Stern ist ja ein Zeichen des guten Willens, die Gutefrage Sterne ansich sind mir Stern-Schnuppe ;D

1

Also erstmal vorweg: Ich denke nicht dass Chris eine trans Frau ist. Soweit Ich weiß benutzt er alle pronomen und ist einfach gender non conforming. Hat halt einfach HRT angefangen weil es ihm halt gut tut.

Und naja, es gibt viele gründe warum Menschen erst später sich als trans outen. Manche trauen sich halt sehr lange nicht weil man für sowas gerne angefeindet wird (siehe die ganze Situation mit Chris...). Bei anderen kann es aber auch sein dass sie es einfach lange Zeit nicht wussten. Es ist halt schon schwer zu akzeptieren dass man trans ist und natürlich muss man erstmal drauf kommen dass das bei einem überhaupt eine Möglichkeit ist.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich bin selbst trans (mtf)

Elliptisch 
Beitragsersteller
 24.04.2023, 23:48

Also ich verstehe ja prinzipiell warum man damit wartet, aber ist euch bewusst, dass je länger ihr damit wartet, desto schwerer es dem Umfeld fällt es zu akzeptieren, weil sie euch schon als komplett andere Person kennen? Es fühlt sich halt als Außenstehender dann immer so an, als würde die vorherige Person verloren gehen. Das ist eben der entscheidende Unterschied zu Stiländerungen. Wenn man dem anderen verbietet, den früheren Namen zu verwenden (vor allem wenn der neue ein ganz anderer ist), dann stirbt irgendwie diese alte Person... ich finde das unheimlich. Ich denke die Gesellschaft könnte viel besser damit klarkommen, wenn man sich so früh wie nur irgendwie möglich outet.

Was ich nicht ganz verstehe ist, wie es so lange dauern kann, dass man auf sowas draufkommt. Entwickelt sich das erst später oder ist das von Geburt an da? Was bewirkt denn, dass man trans wird? Nur wenn wir die Ursache von Transsexualität herausfinden, können wir auch endgültig entscheiden, ob das eine natürliche Sache oder eine psychische Krankheit ist. Ich bin der Meinung eine Krankheit ist es in den meisten Fällen nicht, aber es gibt durchaus auch Fälle, wo der Körper zur Projektionsfläche von Selbsthass werden kann (z.B. bei den Leuten, die sich nach kurzer Zeit wieder zurück umwandeln).

Kannst du da ein bisschen mehr darüber teilen, wieso man da so spät erst draufkommt? Man kann doch nicht alles einfach nur auf die Gesellschaft schieben. Und wieso reicht es nicht aus ein femininer Mann oder eine maskuline Frau zu sein? Warum braucht man für ein gutes Gefühl eine komplett neue Identität? LG

0
Dublikate  25.04.2023, 00:19
@Elliptisch
Es fühlt sich halt als Außenstehender dann immer so an, als würde die vorherige Person verloren gehen.

Das hab Ich bei meiner Mutter mitbekommen, die hat am anfang genau so gedacht. Etwas später hatte sie aber die realisation, dass Ich ja immernoch die gleiche Person bin. Ich kann verstehen warum man so denkt und respektiere das auch, aber in echt ist das halt oft nicht der Fall. Und das mit den Namen ist halt ne Umstellung, na klar, aber bei einer Ehe ist das doch genauso und da beschwert man sich nie.

Nur wenn wir die Ursache von Transsexualität herausfinden, können wir auch endgültig entscheiden, ob das eine natürliche Sache oder eine psychische Krankheit ist.

Also in der Theorie gibt es halt eine "Krankheit" die damit in verbindung steht. Nennt sich halt Gender Dysphoria und das hat man halt sein ganzes Leben lang, bemerkt man aber halt nicht direkt. Wichtig ist aber, man braucht keine Dysphorie um trans zu sein! "Alle Daumen sind Finger, aber nicht alle Finger sind Daumen" SItuation halt.

Man kann doch nicht alles einfach nur auf die Gesellschaft schieben

Alles nicht, aber im moment schon ein großes Stück. Im internet ist es im moment echt nicht cool trans zu sein. Aber Ich hatte ja auch gesagt dass man selbst es meist einfach nicht begreifen/akzeptieren kann. Das ist halt ein sehr wichtiges Thema und da ist es halt schwer drüber nachzudenken. Manche hadern mit ihrem trans sein einfach etwas, wie man es mit vielen anderen sachen vllt auch tut.

Und wieso reicht es nicht aus ein femininer Mann oder eine maskuline Frau zu sein? Warum braucht man für ein gutes Gefühl eine komplett neue Identität?

Das hab Ich sogar am anfang versucht, Ich hab versucht ein Femboy zu sein. Hat sich zwar besser angefühlt, aber auch irgendwie "ungenügend" wenn du verstehst was Ich meine. Nach den 2 Jahren wo Ich mich innerlich über das Thema zerrissen habe, hab Ich dann mal versucht wie es so ist trans zu sein und Ich hab nichtmehr zurück geblickt. Es ist halt einfach so was wo es "klick" macht. Eine neue Identität brauchte Ich nicht, Ich wollte halt einfach nicht als typ sondern als Frau gesehen werden. Bin immernoch die gleiche Person, aber jetzt nennen mich Leute halt Kate und Ich hab nen besseren Mode geschmack.

Hoffe Ich konnte da ein paar deiner Fragen beantworten.

1
Elliptisch 
Beitragsersteller
 25.04.2023, 02:03
@Dublikate

Du erinnerst mich von der Art wie du redest sehr an einen meiner besten Freunde, der auch trans ist. Sehr sympathisch. Ja, danke dass du dir Zeit genommen hast. Und ja du hast Recht, eigentlich geht die Person selbst ja nicht wirklich verloren dadurch, sie wird allenfalls freier dadurch. Ich merke einfach trotzdem, dass ich in dritter Person immer noch das dead-pronomen verwende über die Leute, ich weiß nicht wieso. Ich will auch diesen einen Transtypen halt meinen kleinen Bruder nennen, sie will aber als Schwester gesehen werden. Das gibt es aber als Junge zu Frauen hin so gar nicht. Das hat viel mit Sexualität zu tun. Und ja, klar kann man als Mann weibliche Freundinnen haben, aber es ist einfach was anderes. Es ist wirklich schwer das ganze zu erklären.

Ich danke dir wirklich für deine ausführliche Antwort. Hätte dir gerne die hilfreichste gegeben, aber hab sie leider erst gelesen, nachdem ich den Stern vergeben habe. Aber ich denke du wirst auch sehr zufrieden damit sein, welche Antwort ich ausgewählt habe.

Viel Glück in deinem Leben Kate! Du bist ein sehr sympathischer Mensch! Und zu der Transsache in der Gesellschaft: Seid einfach auch selbst so nett wie ihr jetzt grad seid, dann klappt das für uns alle auch besser uns anzupassen. Leider sind auch nicht alle Transpersonen so freundlich wie du.

0
Im Mr Beast Team wurde ein Mann (Chris) zu einer Transfrau.

Und genau da liegt das Verständnisproblem: Sie war vor der geschlechtsangleichenden OP schon eine Transfrau. Die Identität macht das Geschlecht, nicht der Körper oder der Charakter. Der Mensch ist nach der OP derselbe wie davor, deswegen musst du die Person auch danach nicht irgendwie anders behandeln.


Elliptisch 
Beitragsersteller
 23.04.2023, 15:54

Ich habe nichts von einer OP geschrieben, wo hast du das her, dass ich all das behauptet hätte? 🤦‍♂️

0
Elliptisch 
Beitragsersteller
 23.04.2023, 16:13
@Flandyboy1312

Ja. Dein Fehler. Was ich damit meinte, war dass er sich dazu öffentlich bekannt hat, eine Transfrau zu sein. Davor war es ja niemandem klar, somit war er auch keine Transfrau. Zumindest weiß ich das nicht, denn das ist auch Teil der Frage: Wie lange hat sich Chris als Frau gefühlt und es keinem mitgeteilt? Jahre? Oder gar Jahrzehnte?! Da gerade Chris die aller chlichee-männlichste Person, mit Frau und Kindern und gewissem Image in der Gruppe war, verwundert das sehr. Also wann und wieso kommt man plötzlich zu dem Entschluss?

0
Flandyboy1312  23.04.2023, 17:07
@Elliptisch

Na klar war es jemandem klar, nämlich ihm. Identität macht das Geschlecht, nicht die äusere Wahrnehmung. Leute sind ja auch vor ihrem Outing schwul oder was auch immer.

Der Entschluss sich zu outen kann aus verschiedenen Gründen heraus passieren, da musst du Chris fragen.

0
Elliptisch 
Beitragsersteller
 23.04.2023, 17:52
@Flandyboy1312
Na klar war es jemandem klar, nämlich ihm.

Woher willst du das wissen?

0
Flandyboy1312  23.04.2023, 18:28
@Elliptisch

Naja wieso sollte er sich als trans outen wenn er nicht gemerkt hätte er ware trans? Bzw sie.

0
Elliptisch 
Beitragsersteller
 23.04.2023, 21:28
@Flandyboy1312

Wie soll ich ihn/sie denn fragen haha... glaubst du ich häng jetzt 3 Stunden im Livestream rum um zufällig das rauszufinden? Hab wichtigeres zu tun. Du hast es so dargestellt, als wüsste diese Person das schon seit Langem, nicht ich.

0
Flandyboy1312  23.04.2023, 21:38
@Elliptisch

Ich hab garnichts dargestellt, das ergibt sich aus der Logik. Wenn jemand sich als trans outet war die Person schon vor dem Outing trans. Als ob die Person das erst merken würde während oder nachdem sie das ausspricht xD

0
Transgender in höherem Alter haben es erst spät getan, weil:

Gesellschaft... Einfach Gesellschaft...schau dir an warum schwule sich nie outeten oder Scheinehen hatten


Elliptisch 
Beitragsersteller
 23.04.2023, 19:14

So unfassbar intolerant ist die Gesellschaft aber nicht mehr, also wieso hat er sich nicht vor 5 Jahren schon geoutet oder zumindest weiblicher verhalten.

0