Total überfordert mit 3-jährigem Kind

21 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Also erstmal Hallo,

das du dich mit dieser Frage an eine recht breite Öffentlichkeit wendest ehrt dich schon einmal. Das beweist, das du dich mit deinem Problem auseinandersetzt. Vorab einige Kleinigkeiten....

Ich selbst berate oft Freunde in finanziellen Dingen. Ich habe bereits einige Leute entschuldet, und ihnen geholffen ihr Leben auf die Reihe zu bekommen. In Liebesdingen bin ich Anlaufstelle Nummer eins wenn es um perfekten Rat geht. Ich bin in meinem Umfeld als Berater in den verschiedensten Lebenslagen absolut geschätzt, und nahezu jeder hört auf das was ich sage !

Dennoch... bin ich seit ungefähr 10 Jahren nur halbwegs in Arbeit, habe meist nur befristete Verträge, die nach der befristung ablaufen. Bin hemmungslos, ja sogar unverschämt Überschuldet, und lebe in einer Beziehung die ich am liebsten beenden würde, weil sie mich nur ankotzt und annervt.

Wir sind also alle nicht perfekt, und hören am wenigsten auf den Rat den wir anderen geben. Es ist also kein Grund sich zu schämen wenn man ein Problem hat, das man für andere löst. Es geht anderen genauso wie dir !

Mein Rat für dich....

Du brauchst auf jeden einen geregelten Tagesablauf. Gut dein Kind geht in den Kindergarten. In der Zeit kannst du ein bisschen was im Haushalt tun, und gehst dann arbeiten. Ob du das nun vor oder nach der Arbeit machst, ist ja deine Sache. Wenn dein Kind dann aus dem Kindergarten kommt, solltest du dich erst einmal selbst mit ihm beschäftigen. Wichtig ist immer: Kinder sind Kinder, Kinder bauen Schei... und Kinder machen viel falsch, udn verkehrt, und kaputt. Das ist kein grund auszuflippen.

Ich denke dein ausflippen kam eher aus der Richtung... toll wie soll ich das jetzt wieder bezahlen... als vielmehr aus der Richtung .... du mistkind hast schon wieder was kaputt gemacht !

Da gehe ich jetzt mal von aus. Denk mal darüber nach.

Ich glaube du opferst dich ganz schön für dein Kind auf, vor allem mit der harten Arbeit, denn ich kann mir vorstellen das dein Job nicht gerade ein Zuckerschlecken ist, Eltern zu sagen was sie falsch machen. Hier ist es an dir Fehler aufzuzeigen, und ich glaube gerade wenn du diese Fehler an dir selber wiederfindest, könnte es problematisch werden. Das reizt, und macht vor allem unruhig.

Ich würde dir empfehlen deinem Kind viel aufmerksamkeit zu schenken, denn das ist wichtig in dem Alter. Lass den kleinen nicht spüren das du gestresst bist, sondern sei ganz gelassen, und ruhig mit ihm. Ignoriere Fehler, und wenn doch einmal was passiert, versuch anständig mit ihm zu reden, klappt das nicht, nimm es hin, er ist noch ein Kind, nimm dir dann ein paar Minuten für dich selbst, und beruhige dich ersteinmal bevor du weiter mit ihm redest. Kinder machen so etwas nicht aus reiner boshaftigkeit, oft ist es nur ein Schrei nach aufmerksamkeit.

lege dir Rituale zu, die dir, und deinem Sohn helfen einen geregelten Ablauf zu gewährleisten. Zum Beispiel lies ihm Abends immer ein paar Seiten aus einem Buch vor, natürlich Kindgerecht, und nicht gerade Steven King´s ES, obwohl das Buch nicht schlecht ist ;-) Damit, das du nur ein paar Seiten vorliest freut sich das Kind darauf morgen zu hören wie es weitergeht, und wird sicherlich schon ein bisschen ruhiger werden, und vor allem das Bettgehritual wird kein Problem mehr sein. Hier solltest du dich auch dran halten.

Ganz ganz wichtig ! Der kleine ist vielleicht erst 3 Jahre alt, aber du solltest dich an das halten was du ihm sagst, denn Kinder merken sich das. Wenn du ihm sagst, ich lese heute 4 Seiten mit dir, dann lies auch 4 Seiten, und nicht nur 3. Wenn du ihm verbietest Fern zu sehen, dann lass es selber auch sein. Soll er nicht an die Süßigkeiten gehen, dann lass auch die Finger davon. Das ist psychologisch sonst eine Strafe für ihn, auch wenn du es nur gut meinst. Der kleine Versteht das nicht, warum er etwas nicht darf, was du aber darfst. Kindererziehung ist immer ein sehr schweres Thema, und die Zeichen in diesem Beitrag hier reichen nicht aus, um dir alles zu sagen, was ich dir sagen würde, oder mit dir anständig darüber zu reden.

Ich denke als Mutter weist du selbst was das beste ist. Natürlich musst du auch versuchen selbst die Ruhe zu bewahren. Das Kind in dem Alter jetzt weg zu geben wäre Fatal, vor allem für die Gesundheit des Kindes, da es alles schon voll mitbekommen wird. Nimm dir einfach Zeit, und geh auf den kleinen ein, das hilft dir sicherlich weiter. Vor allem musst du die Ruhe bewahren, auch wenn du manchmal denkst, der kleine will dich zur Weißglut treiben, so sind Kinder nun einmal. Allein der Gedanke den kleinen weggeben zu wollen, damit er es besser hat, beweist mir schon, das du dir sehr viele Gedanken um deinen Sohn machst, und du siehst das vielleicht nicht alles perfekt läuft. Du musst einfach lernen ruhiger zu werden.

Ich biete dir hiermit gerne das regelmäßige Gespräch an, alleine auch weil mich interessiert ob mein Rat hilft. Du kannst mich gerne hier per PN anschreiben, und meinen Rat einholen.

LG Frank The Tank


diewildeHilde  25.06.2011, 22:56

Tolle Antwort! DH!

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Noni55 
Beitragsersteller
 25.06.2011, 23:06
@diewildeHilde

Ja, find ich auch :) Macht mir auf jeden Fall Mut, dass mich Niemand verurteilt und alle so lieb geantwortet haben. Ich glaube, ich werde gleich am Montag einen Termin beim Arzt machen um eine Überweisung zur Therapie zu bekommen.

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diewildeHilde  25.06.2011, 23:33
@Noni55

Ehrlich gesagt glaube ich nicht, daß eine junge alleinerziehende Mutter, die so viel um die Ohren hat und nen 3jährigen daheim hat, gleich ne Therapie braucht, wenn ihr mal die Nerven durchgehen. Ich weiß, wie anstrengend 3jährige sein können, und ich bin weder alleinerziehend, noch voll berufstätig noch studiere ich nebenher.

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frank1979b  26.06.2011, 15:07
@diewildeHilde

Nun ich bin ganz ehrlich ich habe auch kein Kind, zumindest nicht bei mir, mein Sohn wurde mit 4 Tagen schon vom Jugendamt einkassiert, und seitdem hab ich das Kind nicht mehr gesehen. Ist allerdings, muss ich dazu sagen die Schuld der Mutter gewesen, man entlässt sich nun einmal nicht mit einem kranken Kind selbst aus dem krankenhaus.

Aber gleich ne therapie halte ich auch nicht für nötig, ich denke snoni braucht einfach jemanden zum reden, und jemanden der ab und an, ihre eigenen Tips rezitiert, damit sie wieder dran denkt.

Vor allem Ruhe finde ich in der hinsicht sehr sehr wichtig. Ohne Ruhe klappt das nicht.

LG Frank

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Obwohl ich keinen so wirklichen Rat habe, schreibe ich dir jetzt trotzdem, da mich dein geschriebenes irgendwie total berührt hat. Ich mag gar nicht daran zurück denken als mein Sohn 3 Jahre alt war.Es war fürchterlich, dieses Kind hat nur geweint, von Morgens bis Abends. Das war wirklich eine ganz schlimme Zeit. Das du eine schlechte Mutter bist mag ich gar nicht glauben, denn dann würdest du hier nicht sowas schreiben.Du bist einfach nur überfordert, was auch verständlich ist.Die arbeit, der Vater kümmert sicht nicht, noch nicht mal finanziell.Alles lastet auf dir. Ich kann dir nur raten dein Kind in einen Waldorfkindergarten zu geben,dadurch eröffnen sich ganz häufig auch andere Sichtweisen, da die Leute da ganz anders ticken. Auch wenn du sicher Überfordert bist, hat das ganze auch mit der Einstellung zu tun.Man muss sich klarmachen das ein Kind nicht böswillig handelt,.Ich kann das schlecht in Worte fassen,wie ich das meine. Mir tut das ganze richtig leid mit dir. Gebe dein Mutter dasein nicht auf, sondern arbeite daran.Du hast doch die besten Vorraussetzungen dafür.

Vom herzen alles gute

Du bist keine schlechte Mutter. Unternehmt einfach mal was miteinander, was euch beiden spaß macht. Geht, wenn es nicht besser wird, zu einer Familienpsychologin. Das wird helfen.

Hallo Natascha, du hast dir eigentlich schon selber die Antwort gegeben, du kennst zwar die Theorie, aber du schaffst alles zusammen nicht. Es ist sehr schwer, alles zu managen, Studium, Arbeit, Haushalt und Kind. Ich schätze mal, dass du Prioritäten setzen musst. Irgendwie musst du dich entlasten, entweder gibst du in der Woche das Kind zur Oma, bis du mit dem Studium fertig bist oder du nimmst dir eine Hilfe, die dir Haushalt und Kind etwas abnimmt. Wie wäre es mit einem au pair? Oder du pausierst mit dem Studium etwas bzw. streichst ein paar Prüfungen? Schämen brauchst du dich jedenfalls nicht, es ist ein schwieriges Alter und du machst die Arbeit von 2 (auch vom Vater mit). Ich wünsche dir und deinem Sohn alles Gute! LG, Jumboa

Das hat nichts mit "schlechter Mutter sein" zu tun. Das sind Ängste in Dir, die aus der Zeit mit deinem Exmann resultieren. Dein Sohn ist nun mal die Verbindung zwischen Euch beiden und vermutlich siehst Du in deinem Sohn manchmal deinen Exmann, obwohl er gar nichts dafür kann. Dieser Prozess spielt sich meist im Unterbewusstsein ab und ist daher nicht zu kontrollieren.

Schließ endgültig mit der Vergangenheit ab, so schwer die Narben natürlich auch sitzen, mach Dir eine schöne Zeit mit deinem Kind und lebe im hier und jetzt. Und trage deinen Beruf nicht in das Familienleben hinein, setze dich also nicht unter Druck selber und genieße die Zeit einfach mit deinem Sohn; denn zu Hause bist Du Mutter und keine Betreuerin. Lebe für und mit deinem Sohn, denn er bringt Dir neue Energie in deinem Leben, Du musst es nur zulassen. Dein Sohn sollte im Herzen an erster Stelle stehen, vor Beruf und allem.

Bedenke, wir waren alle einmal Kind, und sollten uns selber auch die Kinderseele bewahren, dann kommt es auch nicht zu Wutanfällen.

Siehe dazu auch folgenden Artikel:

http://www.buergerstimme.com/Design2/2011-06/bessere-zeiten-wir-waren-alle-einmal-kind/