Total überfordert mit 3-jährigem Kind

Hallo ihr Lieben,

ich bin in letzter Zeit total überfordert mit meinem 3 Jahre alten Sohn. Ich bin immer völlig genervt und flippe manchmal auch völlig aus - wie auch heute wieder. Aus irgendeinem Grund hat er es heute geschafft, sein Bett kaputt zu machen. Anstatt ihn zu fragen, wie das passiert ist, bin ich stinksauer geworden und hab ihn total angeschrien. Was ich hier schreibe, fällt mir wirklich nicht leicht und ich schäme mich auch total dafür und wenn ich ihn mal wieder so angeschrien habe, dass er weint und in sein Zimmer rennt, dann muss ich meistens auch weinen und denke mir, was ich nur wieder getan habe...

Ich bin wirklich eine schlechte Mutter glaube ich und spiele langsam wirklich mit dem Gedanken, ob es nicht besser wäre, ihn in eine Pflegefamilie zu geben, weil er sowas echt nicht verdient hat. Ich sehe ihn eh schon nie, weil er den ganzen Tag im Kindergarten ist, damit ich arbeiten gehen kann und wenn ich ihn dann sehe, dann überfordert und nervt er mich...

Aber jetzt kommt für mich das aller schlimmste an der Geschichte... Ich arbeite als Betreuerin für Kinder mit Verhaltensauffälligkeiten und Behinderungen und studiere nebenher noch Pädagogik! Ich berate also täglich Familien, wie sie mit ihren Kindern umgehen sollen, aber selber bin ich total unfähig, überfordert und hasse mich langsam selber dafür. Der Vater von meinem Sohn kümmert sich nicht, weder mit Kontaktaufnahme - noch durch finanzielle Unterstützung. Ich habe mich schon während der Schwangerschaft von ihm getrennt, da er mich mehrfach geschlagen hat, auch als ich schwanger war. Ich bin wirklich am Ende und will nur das Beste für mein Kind. Ich hoffe, dass mir auf diesem Wege Jemand einen Rat geben kann. Ich konnte mich bislang noch nicht durchringen, zum JA zu gehen, da ich mich einfach so sehr für meine Unfähigkeit schäme. Ich habe Angst, dass mein Sohn auch so wird, wie sein Vater oder manche Kinder in den Familien, in denen ich Betreuung leiste. Was soll ich nur tun?!

Liebe Grüße, Natascha

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Das hat nichts mit "schlechter Mutter sein" zu tun. Das sind Ängste in Dir, die aus der Zeit mit deinem Exmann resultieren. Dein Sohn ist nun mal die Verbindung zwischen Euch beiden und vermutlich siehst Du in deinem Sohn manchmal deinen Exmann, obwohl er gar nichts dafür kann. Dieser Prozess spielt sich meist im Unterbewusstsein ab und ist daher nicht zu kontrollieren.

Schließ endgültig mit der Vergangenheit ab, so schwer die Narben natürlich auch sitzen, mach Dir eine schöne Zeit mit deinem Kind und lebe im hier und jetzt. Und trage deinen Beruf nicht in das Familienleben hinein, setze dich also nicht unter Druck selber und genieße die Zeit einfach mit deinem Sohn; denn zu Hause bist Du Mutter und keine Betreuerin. Lebe für und mit deinem Sohn, denn er bringt Dir neue Energie in deinem Leben, Du musst es nur zulassen. Dein Sohn sollte im Herzen an erster Stelle stehen, vor Beruf und allem.

Bedenke, wir waren alle einmal Kind, und sollten uns selber auch die Kinderseele bewahren, dann kommt es auch nicht zu Wutanfällen.

Siehe dazu auch folgenden Artikel:

http://www.buergerstimme.com/Design2/2011-06/bessere-zeiten-wir-waren-alle-einmal-kind/

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