Tot meiner Mutter und ich kann nicht weinen, ist das normal...
oder ist das ein Schockzustand der sich mit der Zeit löst. Selbst auf der Beerdigungspredigt, mit folgenden Worten:
Wenn ich einst tot bin, Liebster, Klag nicht mit trüben Sinn. Nicht Rosen noch Zypressen Pflanz mir zu Häupten hin. Das grüne Gras wird tränken Mit Tau mich ganz gewiss Und wenn Du willst, gedenke, Und wenn Du willst, vergiss.
Ein dicker Kloß blieb mir im Hals, aber die Tränen blieben aus. Ein, zwei rollten, aber das große Heulen blieb aus.
Kann es sein, das ich durch das Bewusstsein, das sie bald sterben wird, meine Tränen vorher schon alle in mein Kopfkissen vergossen habe und dadurch am Sarg "nichts" mehr übrig blieb????
Ein trauender Geier
Vultur
Danke...
11 Antworten
Lieber Geier,
zuerst möchte ich dir mein aufrichtiges Beileid aussprechen.
Der Tod eines geliebten Menschen ist eine schwere Prüfung, die das Leben für uns bereit hält.
Meine Mutter ist schon vor mehr als 15 Jahre mit gerade mal 60 Jahren gestorben und noch heute schmerzt es mich sehr, wenn ich an sie denke- und das ist nicht selten der Fall. Wir standen uns sehr nahe- obwohl räumlich weit voneinander entfernt. Sie war so voller Pläne und Hoffnungen und nicht lange vor ihrem Tod hatten wir so viele Dinge besprochen, die wir zusammen erleben wollten: Die große Sonnenfinsternis, die Jahrtausendwende, den 40. Hochzeitstag meiner Eltern. Und dann kam doch alles ganz anders..........
Ich erinnere mich noch heute genau an den Moment, als mein Vater mich anrief. Ich dachte, er macht einen schlechten Scherz, als er mir erzählte, dass meine Mutter gestorben sei. Ich brauchte lange, um es richtig zu realisieren und die ersten Tage und Wochen funktionierte ich eigentlich nur.
Auch heute schmerzt es noch sehr, wenn ich an meine Mutter denke, aber ich weiß, sie hat es nach langem, schweren Kampf geschafft, mit sich selbst ins reine zu kommen und ist als glückliche Frau gestorben. Und das tröstet mich sehr in meinem Schmerz und heute denke ích oft an die vielen glücklichen Stunden, die wir miteinander erleben durften.
Menschen kommen in dein Leben und gehen schnell vorbei
Andere bleiben eine Weile und hinterlassen Spuren in unseren Herzen
Und wir werden niemals mehr dieselben sein
Auch deine Mutter hat sicherlich Spuren in deinem Herzen hinterlassen und dadurch hatte ihr Leben einen Sinn.
Ich wünsche dir für die Zeit die kommt viel Kraft und Stärke.
Herzliche Grüße
Die Trauer kommt meistens immer später Vielleicht hat dein Kopf es noch nicht so ganz realisiert.. So war es bei mir zumindest
Hallo,
es tut mir sehr leid!
Die Menschen sind alle einzigartig und auch die Trauer ist einzigartig.....jeder trauert so wie es für ihn (im Moment) gut ist...
Ich erlebe täglich Menschen, die weinen.....aber auch Menschen die nicht weinen, die wie versteinert sind......in dieser ersten Zeit der Trauer wird einem ganz oft gar nicht bewusst das der Mensch jetzt nicht mehr wiederkommt. Es kommt einem auch oft so vor, als wenn derjenige nur im Urlaub ist, oder auch im Krankenhaus ist......
Dann ist die erste Zeit ja auch angefüllt mit vielen Erledigungen, der Bestatter, die Beerdigung, es müssen alle benachrichtigt werden undundund....da kommt man meist nicht dazu einen klaren Gedanken zu fassen (und manchmal tut einem das ja auch ganz gut, man kann verdrängen und dann tut es auch nicht so weh)...
Für viele ist die Beerdigung sowas wie ein Einreißen der Mauer und die Tränen brechen heraus, für andere wieder auch nicht......da kommt das weinen erst viel viel später...
Ich weiß nicht ob es einen Unterschied macht wenn man weiß das derjenige versterben wird, für mich waren beide Tode (der eine ganz plötzlich und aus heiterem Himmel, und auf den anderen konnten wir uns vorbereiten) furchtbar und ich habe bei beiden gelitten wie ein Tier......
Hast du ein schlechtes Gewissen deiner Mutti gegenüber das du nicht weinen kannst? Wenn ja, dann setz dich hin und schreib ihr einen Brief....schreib ihr einfach alles was dich bedrückt, was du ihr sagen willst......(vlt. auch das was du ihr sonst nie gesagt hättest?)
Und dann verbrenn den Brief und nimm die Asche mit auf den Friedhof, du kannst sie dort verstreuen oder bei deiner Mama vergraben.....mir hilft das sehr...
Ich wünsche dir für die kommende Zeit viel Kraft und Menschen die dir zuhören und dich unterstützen!
Sandra
Trauer ist ein Prozeß, bei dem es auch verschiedene Phasen gibt. Das kannst Du mal recherchieren. Da gibt es auch Bücher zu.
Vielleicht ist das hier was für Dich:
Am wichtigsten ist aber m.E., daß man sich hier selbst vertraut. Es gibt keine richtige oder falsche Trauer. Dein Nichtweinen ist kein Maßstab dafür, wie sehr Du Deiner Mutter zugetan warst und sie nun vermißt. Weinen ist ein Ventil für den Schmerz. Manche stauen den Schmerz erstmal, andere finden andere Ventile. Dein Weg ist der für Dich richtige.
Weinen ist Befreiung und Loslassen können. Der Grab gang ist die Realität, der Schock und das Bewusste! Wer liebt die Realität...
Danke !!!
:):):)
Trauer und Tränen können selbst noch nach Jahren über einen Kommen....man muss auf Beerdigungen nächster Angehöriger nicht weinen auf Knopfdruck .........Ich trauere noch heute um meine Mutter die schon seit 9 Jahren Tod ist .....mein Vater starb vor 3 Jahren .....da hat sich die Trauer in Grenzen gehalten....da dieses Verhältnis etwas zerüttet war....
Aufrichtiges Beileid noch....auch wenn es schon etwas her ist !!!!
Danke, für Deine Worte :)