Tochter 14 erfindet schlimme Lügengeschichten, was tun?
Hallo,
Unsere Tochter erfindet schlimme Lügengeschichten.
Bereits mit 10 begann das schon. Da erzählte sie im Hort das unser zu Hause völlig abgebrannt ist und die Feuerwehr da war. Die Leute in der Schule wollten schon spenden sammeln, bis wir darauf angesprochen wurden. Natürlich wurde darüber immer geredet und es wurde ihr durch uns vermittelt, das sie nicht lügen soll und das solche Aktionen schlimme Folgen haben können.
Nun begann eine Horror Geschichte eine Woche vor Weihnachten. Sie hat sich abends zu und gesetzt und wollte mit uns reden.
Da schilderte sie uns das sie lieber ein Junge wäre, sie äußerte das sie ihre brüste hasst und sie abbilden will. Sie hat dabei schrecklich geweint. Sie sagte sie ginge schon lange zum schulpsychologen, was wir nicht wussten.
Sie wäre non binär.
Wir haben sehr verständnisvoll reagiert und gesagt, daß wenn sie sich dazu entschlossen hat ein Junge zu sein, wir sie dabei unterstützen und lieben so wie sie ist. Wir haben sie nicht unter Druck gesetzt. Wir haben sie sogar belobt, dafür das sie sich geöffnet hat.
Dennoch lagen mein Mann und ich ein paar Nächte lang wach und es hat uns wahnsinnig beschäftigt. Ich glaube das ginge allen Eltern so.
Jetzt ist heraus gekommen, das sie alles erfunden hat. Jedes Wort, sogar das sie zum schulpsychologen geht war eine Lüge.
Andauernd Spielen sich solche Szenarien ab, wo wir inzwischen nicht mehr wissen was Wahrheit oder Lüge ist. Sie erfindet schreckliche Lügengeschichten, sie weint auch dabei wenn sie es erzählt, man entlarvt es im ersten Moment auch nicht.
Wir wissen nicht mehr was wir tun können. Wir reden immer mit ihr das sie damit aufhören muss, wir sind nie böse zu ihr. Hat vielleicht jemand eine Idee, was wir machen können?
10 Antworten
Solange sie nicht volljährig ist, gehen Sie mit ihr zusammen zum Therapeuten. Unbedingt zusammen, damit der Therapeut keine unnötige Zeit mit ihren Fantasiegeschichtem verliert.
hatten wir hier auch einmal. sie ist jetzt nicht mehr hier aber sie hat die tollsten Sachen erzählt. Am Ende war dann dass sie es toll fand wenn alle ihr zugehört haben und dass sie deshalb so Sachen erzählt hat.
Sie hat dann gelernt dass sie das auch haben kann wenn sie hier Leistung zeigt und so wurde es besser, jetzt ist sie aber nicht mehr da.
Ich würde mal mit ihr zum Psychologe gehn, ihr hat das geholfen.
Ihr seid nie böse? Mich würde das gewaltig ärgern, denn damit saugt sie ja Energie und Aufmerksamkeit von anderen ab. Auch wenn man ein Kind liebt und respektiert, muss man solche fingierten Probleme nicht tolerieren.
Vielleicht testet sie, wie weit sie gehen muss, bis endlich Konsquenzen von euch kommen. Das wäre ein Austesten der Grenzen. Das ist aber so heftig, dass ich einen Psychologen miteinbeziehen würde.
Sowas kann leider viele Gründd haben 😅
Ich kenne es von einer meiner jüngeren Schwestern. Wir waren halt 6 Geschwister, und so fast jeder von uns, hatte immer was spannendes zu erzählen, außer eben mein eines Schwesterchen. Dann hat sie zwei Lügen erfunden, die sie jeden von uns so perfekt erzählt und dabei auf jedes noch so kleine Detail geachtet hat. Das alles eine Lüge war, kam aber nur daher raus, weil meine Mutter mit einer anderen Mutter darüber sprach. Eine der Lügen war nicht sehr dramatisch, die andere hätte jedoch für viel Ärger gesorgt und wäre sehr Rufschädigend für eine Person gewesen.
Auf Nachfrage gab meine Schwester zu, dass sie gelogen hat, da sie sich benachteiligt fühlte, weil wir anderen immer was zu erzählen hatten, sie aber nicht und sie auch mal die Aufmerksamkeit wollte. Ob es bei deiner Tochter der selbe Grund ist, kann ich nicht sagen.
Es gibt aber auch "krankhaftes" Lügen. Da können die Personen es selber nicht wirklich steuern und sie "müssen" einfach Lügen erzählen.
Ich denke es wäre vlt. ein guter Weg das Gespräch mit eurer Tochter zu suchen und zu fragen weshalb sie so viele Lühen erzählt, eventuell ihr auch die Konsequenzen ihres Verhaltens auflistet. Wer einmal Lügt dem glaubt man nicht. Ich bezweifel dass eure Tochter es schön findet, wenn die Leute nurnoch die Augen rollen und alles was sie sagt als Lüge abtun. Es ist wirklich schwer, wenn man immer abwägen muss ob man der Person nun glauben kann oder nicht.
Ratsam wäre es aber auch, da es ja schon Jahre anhält, euch proffesionelle Hilfe zu suchen. Eventuell auch 'doppelt' (Schulpsychologe und normaler Psychologe). Wichtig wäre hierbei, dass ihr, sowie beide Psychologen in Verbindung steht, und eventuell ihr als Eltern bei einigen der Gespräche dabei sein könnt und eventuell auch alleinige Gespräche habt.
Ich hoffe ihr kriegt die Sache in den Griff
Hallo,
Während meiner Schulzeit hatte ich eine Freundin, die genau so ein Problem hatte. Sie war schon seit der frühen Kindheit eine notorische Lügnerin. Ich glaube mich sogar zu erinnern dass sie genau die gleiche Geschichte mit dem abgebrannten Haus erzählt hat.
Ihre Eltern haben es bis in die späte Jugend als "Kinderlügen halt" abgetan, weswegen sie immer eiskalt weitergemacht hat, was auch zu absurden Szenarien führte, wie dass wir (mehrmals) in ein Krankenhaus gefahren sind, um sie zu besuchen, wo sie jedoch niemals war.
Als wir älter wurden, haben wir es endlich geschafft sie dazu zu bringen sich von einer Psychotherapeutin behandeln zu lassen. Es wurde eine Cluster B Persönlichkeitsstörung bei ihr diagnostiziert. Notorisches Lügen ist dabei das häufigste Symptom dieser Persönlichkeitsstörungen.
Das Beste und Wichtigste was man da machen könnte, ist, sie eine Psychotherapie oder Selbsthilfegruppe besuchen zu lassen. Auch wenn es nichts so ernstes wie eine Persönlichkeitsstörung ist, ist notorisches Lügen extrem gefährlich und kann unbehandelt zu vielen Problemen im Erwachsenenalter führen.
Dabei fände ich es Sinvoll als Eltern zuerst eine Stunde ohne die Tochter beim Psychotherapeuten anzufragen um die Problematik zu schildern.
Oft wissen Betroffene ja selbst nicht, wieso sie lügen, und besonders da ist professionelle Hilfe besonders wichtig.
Ich würde damit anfangen ein Gespräch mit ihr zu suchen , um ihr verschiedene möglichkeiten der Behandlung anzubieten (ggf. ein echtes Gespräch mit dem Schulpsychologen) und ihr die Folgen ihres Lügens klar zu machen.
Auf jeden Fall wünsche ich euch viel Glück und ich hoffe ihr schafft es gemeinsam die Problematik zu bekämpfen.