Tipps, wie man gut für eine OC-Klausur lernen kann?
Guten Abend!
Danke, dass ihr dem Hilferuf einer verzweifelten Studentin gefolgt seid! Ich studiere Chemie im dritten Semester und sowohl dieses als auch nächstes Semester habe ich mein Vergnügen mit organischer Chemie. An sich macht mir das Modul wahnsinnig viel Spaß, aber beim Lernen für die Klausur (die Ende Februar ansteht) hapert es dann.
An sich hatte ich immer den Eindruck, organische Chemie läge mir. Im Leistungskurs, den ich damals besuchte, habe ich gerade in OC viel Freude gehabt und meine besten Noten abgestaubt und auch in der Uni trübte nichts diesen Eindruck - den Vorlesungen und Übungen kann ich super folgen, ich verstehe alles und den Großteil der Übungsaufgaben bekomme ich hin - wenn auch mit Folien.
Ich habe schon in den Weihnachtsferien begonnen, die Reaktionsmechanismen (mit meinen Kommentaren zum besseren Nachvollziehen) und Strukturformeln aus den Vorlesungsfolien rauszuschreiben, jedoch leider bisher ohne Erfolg. Ich habe nämlich auch schon Altklausuren probiert - da habe ich dann festgestellt, dass ich eben doch nicht so viel weiß, wie ich zu glauben vermochte, da die Stoffmenge doch überfordernder ist als in den letzten Chemieklausuren. Nun macht sich allmählich die Verzweiflung breit, denn ich würde nur sehr ungern mit einer 3,3 oder schlechter aus der Klausur gehen - auch wenn das bei 60-80% Durchfallquote ein durchaus erwünschenswertes Ergebnis wäre, das jedoch nicht meinen eigenen Ansprüchen genügt.
Deshalb meine Frage an euch - habt ihr irgendwelche Tipps, die ihr vielleicht selbst im Studium angewandt habt, um gut durch OC durchzukommen? Ich habe eigentlich ein gutes Verständnis und eine gute Auffassungsgabe, aber dieser Auswendiglernteil bringt mich dieses Semester echt zum Verzweifeln. Ich wäre euch daher für hilfreiche Tipps sehr dankbar - es ist sehr frustrierend, jeden Nachmittag mehrere Stunden daran zu sitzen und sich doch nichts zu merken, obwohl man weiß, dass man es irgendwo doch kann...
Vielen Dank im Voraus!
LG
5 Antworten
Also bei mir hat sichs eigentlich immer bewährt, die Namensreaktionen und Mechanismen zu lernen und zu versuchen zu verstehen, warum das so abläuft. Also dann zu schauen, kommt das von I- oder M-Effekten, aciden Hs, Elektro- oder Nukleophilie. Grob gesagt darum, zu verstehen, warum die Reaktionen so laufen, wie sie es tun und auch, was sonst noch passieren könnte, Stichwort Nebenprodukte. Wenn man das kann, kann man im besten Fall auch Aufgaben in der Klausur bearbeiten, die man noch nie gesehen hat, weil man dann einigermaßen voraussagen kann, was passiert.
So bin ich danach dann auch die Altklausuren und Übungen angegangen.
Ich komme zwar nicht aus deiner Fachrichtung, sondern studiere Geschichte, jedoch kommt es da ja ebenso viel aufs Auswendiglernen an. Ich habe mir den ganzen wichtigen Stoff stets auf Lernzettel geschrieben, und hatte so zum Abitur ca. 100 Seiten auswendig im Kopf. Aber jeder lernt anders, vllt. helfen dir ja auch Karteikarten. :)
Vielen Dank für deine Antwort! :)
Ich weiß, studiere eine Geisteswissenschaft (Latein) im Zweitfach und da kann ich super auswendiglernen, da ich mir dort bereits in der Mittelstufe und fürs Abi Techniken antrainiert habe. In Chemie war dies in der Schule (nichts mal für das Abitur) bei mir von besonders großer Relevanz, da die Stoffmenge dort so überschaubar war, dass ich alles direkt beherrscht habe. Dementsprechend habe ich jetzt gerade bei OC das Problem, dass ich nicht weiß, wie ich lernen soll. Bei anorganischer und physikalischer Chemie ging das irgendwie...
Also bei meiner OC I Klausur im Grundstudium habe ich auch nach Altklausuren und noch alleine gelernt. Namensreaktion sind mir auch bekannt, die ich auf Karteikarten transferiert habe. Ansonsten für das Chemiestudium leben. Wahnsinn, aber nur so steht man den Kram durch.
Im Hauptstudium habe ich für OC II zusammen mit meiner Freundin und späteren Frau gelernt. Das war nun Zufall. :-)
Wie gesagt alles ganz individuell verschieden.
Ich hab' damals meine allererste OC-Klausur satt in den Sand gesetzt... ;(((
Letztlich lief bei uns alles auf das Spiel mit den verschiedenen Reaktionsmechanismen und derer sicheren Beherrschung raus: Retrosynthesen, baue dies aus max. 3 C3-Körpern, Nebenprodukte und warum gerade diese...
Du lernst halt gerade Bausteine und Puzzlestücke, um große Gebäude oder Bilder basteln zu können - und das geht nur über's Pauken! Viele Mechanismen malen und sterisches Zeichnen üben!
Bevor Du Dir aus den verschiedensten Lehrbüchern alles zusammensuchen mußt: ich habe den Sykes: "Reaktionsmechanismen der org. Chemie" am liebsten gemocht - da ist alles wunderbar kompakt zu finden, auch haben sich die Klausuren an dem Schmöker orientiert!
Nun ist halt die Frage, ob sich auch unsere Dozenten daran orientieren oder eher nicht. Aber herzlichen Dank für deine Literaturempfehlung!
Es wäre doch sinnvoll, das ganz schnell in Erfahrung zu bringen - aber ich cih möchte meinen, daß auch bei Euch das ganze in den Blöcken Addition/Elimination, Aromaten, Carbonyreaktionen, C-H-Azide...gebündelt sein wird. Und so findest Du es auch im Sykes wieder!
Hab eben in die Folien geschaut - das ist unsere Gliederung (Einführung weggelassen):
Alkane
Cycloalkane
Alkene
Alkine
Halogenverbindungen
Alkohole, Ether, Thioalkohole, Thioether
Amine
Aldehyde und Ketone
Carbonsäuren
Hydroxycarbonsäuren und Hydroxyaldehyde
Aromatische Kohlenwasserstoffe
Aromaten mit funktionellen Gruppen, Chinone, Farbstoffe
Aminosäuren, Heterocyclen
Ich werde mal prüfen, ob dies im Sykes auch so vorkommt.
In Anbetracht der Resultate mener OC-Prüfungen gebe ich da lieber keine Tips ;-(
Danke dir! Ja, so in etwa sehen unsere Klausuren aus. Synthetisieren Sie dies, sagen die das vorher, ergänzen Sie den Mechanismus etc etc...