Thema Religion: Was soll ich nur tun?

DawahIslam  25.12.2024, 21:20

Was sind den deine genauen Zweifel ? Sind deine Zweifel nur in deinen Gedanken oder in deinem Herzen aus Überzeugung ? Lässt du deinen Zweifel Lauf oder verdrängst du es ?

zebrafarbe12650 
Beitragsersteller
 25.12.2024, 21:35

Ich möchte doch meine Zweifel klären. Wie soll das Leben denn funktionieren wenn ich die ganze zeit zweifelsgedanken unterdrücke? Kann ich dich privat kontaktieren

8 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

"Glaubensdogma wird man bereits ungläubig, wenn man Zweifel über den Islam bekommt. Für Ungläubigen droht ja eine ewige Höllenstrafe. Mir macht sowas Angst, obwohl ich rein rational nicht genau nachvollziehen kann, warum Gott mich für ewig mit der Hölle bestrafen würde"

Nun, das ist ja verständlich, denn du hast ja einen Verstand und der möchte frei erkunden was ihm in der Welt begegnet.

Dieses Drohen mit Höllenstrafen ist ja ein altbekannter Psycho-Trick um eigenes Nachforschen und Überdenken zu unterbinden.

Gerade Angst ist ein ganz schlechter Ratgeber.
Einen verängstigten Menschen kann man leichter manipulieren.

Als mündiger Mensch solltest du darauf auf keinen Fall eingehen, denn das verletzt deine Menschenwürde.

Mach dich frei von diesen Zwangsgedanken und benutze deinen Verstand!
Wäre mein Ratschlag.

LG


zebrafarbe12650 
Beitragsersteller
 25.12.2024, 19:09

danke für die Antwort

hattest du ähnliche Erfahrungen? Würde so ein Denken nicht die monotheistischen Religionen als falsch bezeichnen?

Mahakaruna  25.12.2024, 19:22
@zebrafarbe12650

Ich bin in einem katholischen (aber nicht strengen) Elternhaus aufgewachsen und kenne natürlich diese Problematik.

Die monotheistischen Religionen würde ich nicht als falsch bezeichnen, aber diese Motivation durch Angst und Einschüchterung empfinde ich als kontraproduktiv und völlig unnötig.

Denn wir sitzen alle im selben Boot und müssen mit diesem Menschenleben irgendwie umgehen.

Man hat dieses Prinzip übrigens nicht nur in den monotheistischen Religionen, auch anderswo gibt es Vorstellungen von Höllenbereichen.

Das ist alles auch historisch und kukturell erklärbar.

Aber diese Angst sollte nicht der Motivator sein, warum man einem religiösen Pfad folgt!
Ich bete nur, ich helfe meinen Mitmenschen nur etc. nur weil ich Angst vor der Hölle habe ist keine gute Ausgangsbasis.
Es macht dich klein und zum Spielball höherer Mächte.

Vielmehr sollten Liebe und Verständnis die Triebfeder sein, und da gehört Zweifel und Fehlermachen genauso dazu.

Auch das Schicken der "Ungläubigen" in eine Hölle finde ich eine doofe Ansicht.
Damit entsteht im Endeffekt nur Spaltung.

Was will denn Religion im Endeffekt? Das der Mensch sich läutert und sich weiterentwickelt, sein Ego transzendiert.
Und das geht nur aus einer Position der Stärke heraus.

Du bist ein wertvoller Mensch mit eigenem Kopf und Verstand!
Prüfe selbst und akzeptiere nur das was heilsam ist für dich und andere.

LG

zebrafarbe12650 
Beitragsersteller
 25.12.2024, 19:28
@Mahakaruna

Danke für die Antwort:) Ich verstehe, was du sagen möchtest, aber wenn man ja einer Religion angehört, dann glaubt man ja automatisch an diese Dogmen und man glaubt dass es die Wahrheit ist. Deswegen ja auch diese Angst. Verstehst du, was ich meine? Eine objektive Betrachtung ist kaum möglich, wenn man ja einer Religion angehört.

Mahakaruna  25.12.2024, 19:34
@zebrafarbe12650

Wenn das so ist, dann kann ich Dir ehrlich nur raten da rauszugehen!
Ich weiß das ist nicht einfach und auch nicht in welcher Situation du dich befindest.

Bist du selbstständig und alt genug finanziell auf eigenen Beinen zu stehen?
Falls dem so wäre .. kannst du Dir denken was ich raten würde.

zebrafarbe12650 
Beitragsersteller
 25.12.2024, 19:36
@Mahakaruna

Ich habe gerade Mühe zu verstehen, was du genau meinst😅. Also du hast den Vorschlag, dass ich die Religion sein lassen soll?

Mahakaruna  25.12.2024, 19:38
@zebrafarbe12650

Ich hatte den Verdacht, daß du eventuell in einem Umfeld lebst das einen Zwang auf dich ausübst.
Mein Vorschlag war, daß du woanders hinziehst falls das möglich ist.

Wenn das nicht so ist und du nur in deinem Kopf diese Angst empfindest.
Dann versuche einfach Dir selbst zu erlauben Zweifel zu haben.
Wäre ein Anfang.

zebrafarbe12650 
Beitragsersteller
 25.12.2024, 19:41
@Mahakaruna

nein keiner übt auf mich Druck oder Zwang aus. Es ist einfach nur, dass ich ein rational denkender selbständiger Mensch war aber gleichzeitig auch einer der unter grossen Angstzuständen leidet.

Mahakaruna  25.12.2024, 19:43
@zebrafarbe12650

Verstehe.

Das steckt tief in Dir drin und es braucht Zeit um damit fertig zu werden.

Falls es sehr schlimm ist, solltest du eventuell über eine Therapie nachdenken, damit du jemanden hast mit dem du dich austauschen kannst.

Umweltfreund753  25.12.2024, 19:59
@zebrafarbe12650

Dein Problem ist das du die Religion warscheinlich nicht strukturiert gelernt hast und dadurch nicht weißt wie man mit Informationen in diesem Kontext umgeht

zebrafarbe12650 
Beitragsersteller
 25.12.2024, 20:07
@Umweltfreund753

Danke für die Antwort:) Was meinst du, habe ich nicht richtig verstanden? Ich würde mich für eine Aufklärung freuen.

Umweltfreund753  25.12.2024, 20:17
@zebrafarbe12650

Gerne,

Ich gehe davon aus das du das Grundwissen in der Religion hast

Zum Beispiel weißt du wie man betet, fastet etc

Und auch einiges von den Glaubensgrundsätzen

Aber ich weiß nicht ob du schonmal einen Unterricht in der Moschee besucht hast wo du auch lernst wo her diese Grundsätze die wir Muslime als selbstverständlich sehen her kommen

Weil du sagst es gibt ja so viele unterschiedliche Meinungen zu einem bestimmten Thema

Hier musst du die Methodik kennen um das zu verstehen

Wenn du dir jeden Inhalt anhörst wirst du natürlich verwirrt sein

Zum Thema Umgang mit Meinungsverschiedenheiten gibt es eine Unterrichtsreihe von Sheikh Amen Dali

Salaam

Als ein Muslim, der selbst alles andere als perfekt in seinem Glauben ist und auch ab und an zweifelt, kann ich dir folgendes mitgeben.

  1. Zweifel zu haben ist an sich nicht schlimm. Vielleicht ist es besser ein Synonym zu nehmen wie z. B. fragend zu sein. Also anstatt zu sagen, "ich zweifle" darauf hinzuweisen, dass du eine fragende Person bist. Fragen zu stellen bedeutet, dass du etwas verstehen möchtest oder dich dafür interessierst. Ich vermute, dass Allah dich nicht dafür bestraft, dass du dich für den Islam interessierst und einige Aspekte noch besser verstehen möchtest.
  2. Eine Last für uns alle ist der Ruf des Islam und ihre mediale Darstellung. Dafür gibt es Untersuchungen, die bestätigen, dass in den Medien, der Islam meist in Kontexten von Gewalt, Krieg, Politik, Terror usw. vorkommt. Diese Assoziationen können nicht nur dafür sorgen, dass Nichtmuslime ein schlechtes Bild bekommen, sondern auch, dass Muslime selbst gegenüber ihrem Glauben eine Abneigung entwickeln.
  3. Die mediale Berichterstattung, die Politik und viele Menschen im Außen sind kein Indikator dafür was vernünftig ist. Im Mittelalter hat man Hexen verbrannt, jahrhundertelang wurden jüdische Menschen auch hier in Europa verfolgt, Frauen wurden massiv unterdrückt. Die Welt wie wir sie heute kennen ist erst seit einigen Jahren in diesem Zustand. Und von perfekt sind wir selbst heute weit entfernt. So gibt es heute in Deutschland Rassismus, Feindlichkeit aus allen Richtungen, politischer Extremismus usw. Es werden auch Muslime in Deutschland angegriffen. Was ich damit sagen will ist, dass es diesen Hass nicht nur unter islamischen Extremisten gibt sondern überall. Fast alle Kulturen, Völker, Religionen etc. werden in in bestimmten Kontexten diskriminiert oder beinhalten selbst radikale gewaltbereite Gruppierungen. Dieses Bild, das die Medien leider erzeugen, dass nur Muslime Barbaren seien und außerhalb des Islam es keine Tyrannen, keine Unterdrückung gäbe, ist ein Irrtum.
  4. Ich kann deine Situation ein wenig nachvollziehen, auch wenn ich nicht im Detail weiß, welche Fragen es konkret sind, die dir solche Kopfschmerzen bereiten. Ich glaube auch nicht, dass ich in der Lage bin dir deine Zweifel wie du sagst, wegzunehmen. Der Islam ist eine riesige Religion mit unglaublich vielen Büchern, Schriften, Meinungen, Gelehrten etc. Ich glaube es gibt sehr wenige Menschen auf dieser Welt, die den Islam und auch darüber hinaus in andere Wissenschaften ein umfangreiches Wissen und Verständnis über unsere Welt haben. Deshalb kann es auch sein, dass ein bestimmter Imam nicht auf deine Fragen angemessen antworten kann, wie du es dir vorgestellt hättest. Das Problem dabei liegt aber nicht am Islam, sondern einfach an der Kommunikation und der Kompetenz des jeweiligen Person an den die Frage gerichtet ist. Ich hatte z.B. früher sehr viele Probleme mit Mathe und habe sehr viele verschiedene Lehrer gehabt und auch Nachhilfestunden, was alles nichts gebracht hat. Das Problem war aber nicht die Mathematik, sondern tatsächlich die jeweiligen Lehrkräfte, die es mir einfach nicht erklären konnten. Es hat mir mehr geholfen, wenn ich die Mathebücher selbst studiert hatte und Videos auf YouTube geschaut hab.
  5. Natürlich kannst du nach wie vor versuchen einen Imam oder eine Wissende Person zu kontaktieren um Antworten zu erhalten, aber du kannst dich auch in diesen Pool des Islam einfach hineinbegeben. Spring in den Pool und richte dich nach Gott aus, lies Bücher, schau Dokus, YouTube Videos, reflektiere für dich im Schreiben oder durch eine andere Methode um herauszufinden was du eigentlich konkret wissen möchtest. Versuch aufrichtig zu sein und dir vorzustellen, was Allah eigentlich von dir möchte.
  6. Eine Sache, die sehr niederschwellig ist im Verstehen sind die 99 Namen von Gott und ihre jeweiligen Bedeutungen. Recherchiere mal was diese Namen eigentlich bedeuten und wie viele dieser Namen deuten darauf hin, dass der Islam Terror befürwortet oder dass Gott Terror befürwortet? Die meisten dieser Namen haben eine sehr liebevolle Bedeutung. Da stehen so Sachen wie "Allah ist der Liebende, der Nachsichtige, der Stärkende, der Vergebende, der Beschützer, der Friede etc. Allein diese Aspekte verdeutlichen, dass der Islam nicht so barbarisch sein kann, wie ihn Terroristen versuchen zu propagieren. Dieser Pool des Islam, der ist sehr tief und sehr reich. Ich würde dir echt mal empfehlen da rein zu springen in diesen metaphorisch gemeinten Pool und dich voll und ganz Allah zuzuwenden, nicht das was Terroristen sagen, nicht das was in Talk Shows besprochen wird, nicht das was TikTok sagt, sondern dich mit reinem Herzen Gott zuwenden, zu ihm Sprechen, ihm diese Fragen zu stellen und darauf vertrauen, dass er die passende Antwort liefert.

Ich wünsche dir, dass du Antworten und auch sogar mehr als du erwartet hast bekommst. Möge all das Gute dieser Welt zu dir kommen.

Hallo ich bin erst zum Islam konvertiert. Ich glaube nicht das man in die Hölle kommt wenn man Zweifel hat. Allah hat dem Menschen die Möglichkeit gegeben freie Entscheidungen zu treffen. Wichtig ist wenn man mit Allah und dem göttlichen verbunden sein will, dass man stets ethischen und moralischen Werten folgt. Man sich altruistisch für die Schwächsten und Ärmsten einsetzt. Für die, die verfolgt und unterdrückt werden.

Ich glaube das Leben besteht darin, dass man geistig und spirituell den Pfad der Rechtschaffenheit verfolgt und man sich Ungerechtigkeit entgegen stellt wenn sie einem begegnet.

Ich glaube wenn du das tust wirst du vor Allah nicht in Ungnade fallen. Der Islam lehrt dir dabei wie man das tun soll. Perfekt ist kein Mensch dabei. Jeder hat seine Probleme und blinden Flecke, bei denen man Sünden begeht. Sich dieser bewusst zu werden und um Vergebung zu bitten ist sicher der richtige Weg um zu einem besseren Menschen zu werden. :)

Allahu Akbar


Das Wichtigste in jeder Religion ist, dass man ein rechtschaffener Mensch ist, alles andere sind Nebensächlichkeiten.

Woher ich das weiß:Hobby – Wissen ,wollen und wagen warimmer die Richtschnur des Weisen

zebrafarbe12650 
Beitragsersteller
 25.12.2024, 19:10

Also glaubst du nicht an eine Höllenstrafe?

Agnos2  26.12.2024, 21:31
@zebrafarbe12650

Doch, aber wenn man sich als rechtschaffener Mensch bewährt hat, ist das uninteressant.