Tattoo Anfänger Kunsthaut Kautschuk?

1 Antwort

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Hi,

Kunsthaut ist eine nette Sache, um zu erlernen, wie man die Maschine richtig hält und führt, um Linien und Schatten einzuarbeiten, mehr aber auch nicht.

Letztendlich wird etliche Male in die Haut gestochen beim Tätowieren - als Schneiden kann man es aber nicht bezeichnen, auch wenn es auf der Kunsthaut so aussieht.

Die Maschine sollte ja mit so wenig wie möglich Umdrehungen genutzt werden - so viel, dass die Farbe gut und zügig in die Haut geht, aber nicht zu schnell, damit die Haut so wenig wie möglich verletzt wird und somit gut heilt. Stellt man die Maschine zu schnell/stark ein, kann es einem Schneiden aber schon sehr nahe kommen - das schmerzt und das Tattoo wird nix.

Stichtiefe ist eine Sache, die man in der Theorie oft nachlesen kann im Internet und da stehen einem oft die Haare zu Berge. Bei der Übungshaut kann natürlich unten Farbe austreten, aber wenn sie 1,5 mm dick ist, sollte man mit der Nadel nicht durchkommen - das wäre schon ziemlich tief.

Generell kratzt man eher als das man wirklich sticht. Das ist eine Gefühlssache. Von cm zu cm kann die haut enorm variieren, der Kunde ebenfalls von der körperlichen Konstitution und auch zwischen den Geschlechtern ist die Haut ja merklich anders - das Gefühl für die Tiefe kriegt man mit der Zeit, wenn man mit echter Haut arbeitet. Aber es findet nichts in einigen mm Tiefe statt. Man merkt, dass die Farbe gut reingeht, ohne drücken zu müssen oder mehrmals rüber zu müssen und die Nadel kaum in der Haut ist.

Richtige Infos wird dir erst ein Praktikum/Ausbildung im Studio bringen. Im Internet wird das nix halbes und nix ganzes und ich habe zu Beginn an meinem Oberschenkel geübt - machen viele. Stelle lässt sich selbst gut bearbeiten und du siehst du sieht die Ergebnisse und erlebst die Wundheilung - heilt es schnell, normal, wie kräftig sind Farben nach der Heilung und wie weich die Schatten. All' das wirst du mit Übungshaut nicht haben oder Bananen oder Schweinehaut.

Freundliche Grüße


Rolihlahla 
Beitragsersteller
 06.06.2018, 21:31

Danke für die ausführliche Antwort.

Ich wollte auf jedenfall erstmal auf einer Kunsthaut probieren, dann vll auf Obst und/oder Schweinehaut.L Letzteresaus Tierliebe eher ungern, auch wenn schon tod...

Das mit der Stichtiefe dachte ich mir schon. Klar Oberschenkelhaut ist dicker als Unterarm-Innenseite. Werde wahrscheinlich erst weiter die Linien üben auf der Kunsthaut und irgendwann auf meinen Oberschenkel ausweichen. Solange ich keine ausreichende Erfahrung bzw. Können habe, werde ich wenn überhaupt nur Selbstversuche an mir selbst unternehmen.

Ich selbst habe mich bis jetzt mit den Videos von ToniX auf YouTube beschäftigt. https://youtu.be/mU7JPPq2wqE

Vorallem mit der Theorie über Nadeln.

Als set nutze ich momentan eine Rotary von Inkgrafix. Ein Set von Ebay für 135€.

https://rover.ebay.com/rover/0/0/0?mpre=https%3A%2F%2Fwww.ebay.de%2Fulk%2Fitm%2F131745717706

Für zukünftige Arbeit würde dann eine hochwertigere Ausstattung folgen. Zum üben denke ich, müsste das ja erstmal genügen.

Lieben Gruß

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kotiboy  06.06.2018, 21:42

Hi, Oberschenkelhaut hängt wieder vom Kunden ab. Generell ist die nicht dicker, denn der Muskel sitzt sehr nah unter der Haut, was es unangenehmer macht, wenn man dort tätowiert wird - wobei hingegen die Haut am Unterarm stark variiert von unten nach oben.
Übungsvideos können nicht schaden, aber deine Erfahrung wirst du dann ja selbst sammeln :) Zumal einfach fast jeder irgendwie anders arbeitet und andere Haltungen und Produkte bevorzugt.
Mit Nadeln direkt hab ich mich nie so sehr auseinander gesetzt, sondern schlicht probiert und man merkt schnell, mit welcher Nadeln man welches Ergebnis hinbekommt und das ist am Ende auch wieder eine persönliche Vorliebe.
Der eine shadert gerne mit Roundshadern, der andere nur mit Soft-Edge-Magnum und nimmt beim Ausfüllen lieber Flat-Needles, während der andere auf Magnum schwört.
Es heißt nur probieren, probieren, probieren.
Würde auch auf ein hochwertigeres Set umsteigen.

Schlechte Farben machen es schwerer. Gute Farben lassen sich einfach besser verabreiten und bei so einem günstigen Set würde ich eher eine Coil-Maschine wählen. Bei Rotarys kommt es enorm auf Qualität an, weil deren Stärke von dem hochwertigen Motor abhängt. Du kannst nun oft mit der günstigen Arbeiten, dich eventuell ärgern oder mittelmässige Ergebnisse erzielen und frustriert sein, obwohl du alles richtig machst und nur die Maschinem bzw. der Motor, nicht gut genug ist. Dann ist sie schlicht zu schwach und es geht nix oder nur wenig in die Haut und es dauert oder sie läuft ungleichmässig, was bei Schatten dann stört oder sie brennt schlicht durch.

Bei Coil-Maschinen hingegen ist Qualität auch wichtig, klar - aber auch mit einer schlechten kriegt man gute Sachen hin, wenn man die Maschine und dessen Konfiguration beherrscht.

Aber jeder findet da seinen Weg :)
Habe auch mit China Maschine begonnen für 50 Euro - das komplette Set mit 2 Maschinen und man steigert sich und irgendwann landet man bei 600 euro Maschinen und man liebt sie. Könnte mit meiner Maschine abends im Bett kuscheln :D

Freundliche Grüße

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Rolihlahla 
Beitragsersteller
 06.06.2018, 21:51
@kotiboy

Oke Klasse Tipps. Hab noch Einiges zu lernen. Im moment nutze ich 5 Round Liner und 5 Round Shader Nadeln. Das Schattieren will ich demnächst mal üben/beginnen. Wobei da eine 7 Magnum warscheinlich das Maximum für meine Maschine bedeuten wird... kraftmäßig.

Mir persönlich ist die Stichtiefe erstmal am wichtigsten, dass ich die Maschine so ruhig und gleichmäßig über die Haut bewege, wie möglich.

Auf eine hochwertigere maschiene werde ich aufjedenfall wechseln.

Üben, üben, üben...😂

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