Taschengeld im Pflegeheim?
Meine Mutti lebt im Pflegeheim. Da sie eine sehr gute Rente bekommt, kann sie ihren Anteil selbst zahlen. Es bleiben sogar noch ca. 200 Euro monatlich als Taschengeld übrig. Diese 200 Euro fordert sie auch von mir ein (ich habe eine Generalvollmacht) und manchmal reichen auch diese 200 Euro nicht aus (Frisör, Fusspflege, kleine Einkäufe), so dass ich ihr noch von meinem Geld zuzahle. Von meinem Geld kaufe ich auch ihre Pflegeprodukte, leiste ihre Zuzahlungsbefreiung für die Krankenkasse, kaufe neue Sachen usw. usf. Ihr Geld möchte sie selbst verwalten, ein Verwahrkonto im Heim lehnt sie kategorisch ab. Ihre Forderungen werden immer mehr. Bislang habe ich ihr die 200 Euro in wöchentlichen Beträgen gegeben. Sollte ich ihr den ganzen Betrag in einer Summe geben und sagen, dass sie damit im Monat auskommen muss? Letztens hatte ich ihr Geld mitgebracht, sie rief mich an und sagte, dass es ihr gestohlen wurde. Ich wollte die Schwestern informieren, was sie nicht wollte. Sie sagte dann, dass sie nicht wüsste, wofür sie das Geld ausgegeben hat. Schon im vorigen Jahr hatte ich die Vermutung, dass sie sehr grosszügig mit dem Geld umgeht, und es an Schwestern und Pfleger verschenkt. Auf der einen Seite ist es mir egal, denn es ist ihr Geld. Auf der anderen Seite gebe ich von meinem Gehalt monatlich nochmals ca. 150 bis 200 Euro für ihre zusätzlichen Ausgaben (Seife, Zahncreme, Parfüm, Bekleidung usw.) aus. Habt Ihr einen Rat für mich? Danke für Eure Antworten.
Wie oft bist Du bei ihr?
Ich besuche sie einmal in der Woche, da ich voll berufstätig bin. Innerhalb der Woche telefonieren wir zusammen, dann äussert sie ihre Wünsche.
5 Antworten
welchen Rat brauchst du? Wenn das Geld nicht reicht, so geht man zum Sozialamt. Geld für Friseur und Fußpflege wird vom Konto der Heimbewohner in der Einrichtung hinterlegt und davon beglichen. Ende und aus. So hat man den Überblick. Der Rest erfolgt bei gemeinsamen Einkäufen und fertig.
Das hört sich sehr anstrengend an.
Ich habe eine Freundin, deren Mutter auch im Heim ist und ich höre ähnliche Dinge, bezüglich des Geldes. Bei der Mutter der Freundin liegt eine leichte Demenz vor, sie vermisst auch immer wieder mal Geld.
Kann es sein, dass es bei Deiner Mutter auch in Richtung Demenz tendieren könnte?
Sprich noch mal mit dem Heimpersonal, sie können das eventuell gut enschätzen.
Alles Gute und viel Kraft für Dich
Mit den Schwestern habe ich schon gesprochen und sie meinen, dass meine Mutter noch recht fit ist. Was ich allerdings vermute ist, dass sie sehr grosszügige Trinkgelder verteilt. Trotzdem werde ich nochmals das Gespräch mit den Schwestern auf der Station suchen. Vielen lieben Dank für Deine Antwort.
Sag ihr einfach, dass du kein Geld mehr übrig hast und du schon von deinem wenigen Geld viele Dinge für sie bezahlst. Sie kann mit Geld nicht umgehen und muss sich eben etwas einschränken. Mach dir deshalb aber keine Gedanken, sie ist ja gut verpflegt und ihr wird es an nichts fehlen im Heim. Möglicherweise lässt auch ihr geistiges Vermögen langsam nach, daher solltest du ihr auch nicht alles übel nehmen.
Schwirige Situation. Sozialhilfeempfängern zB.steht im Pflegeheim ein Taschengeld von monatlich ca. 120€ zu. Davon müssen sie alles selber bezahlen, Kosmetik, Friseur, Fußpflege ect. Wenn Ihre Mutter 200€ zur Verfügung hat geht es ihr recht gut. Ist Ihre Mutter dement? Dann kann sie es nicht mehr einschätzen und nachvollziehen wie sie ihr Geld ausgibt. Wenn Sie es sich leisten können, können Sie Ihre Mutter weiterhin mit Geld unterstützen ich würde ies ihr in wöchentliche Summen einteilen.
Menschen entwickeln sich leider im hohen Alter zurück. Mache einen Wochenplan/Monatsplan mit ihr, mit den zu erwartenden Ausgaben.
Das habe ich schon versucht. Allerdings hält sie mir dann vor, dass das Geld ausreichen würde, wenn sie nicht im Heim wäre. Das Heim wäre zu teuer. Ich habe sie hier zuhause fünf Jahre lang betreut (sie hat Parkinson), und hätte meine Arbeit aufgeben müssen und wäre dann von ihr finanziell abhängig. Das möchte ich nicht, denn mein Mann hat Pflegegrad 2, benötigt auch meine Hilfe. Und ich selbst bin von der Pflege zuhause geschafft. Vollzeitjob (ich bin 59 Jahre alt) und Pflege meiner Mutter zuhause - das packe ich nicht mehr.
Dann schaut nach etwas günstigeren Heimen.
Ich kann Dich sehr gut verstehen, kenne es nur von meiner Großmutter.
Danke für Deine Antwort. Auch das habe ich schon getan. Aber bei Pflegegrad 4 zahle ich in den meisten Heimen den gleichen Betrag. Es weicht höchestens um ca. 20 - 30 Euro ab ... Aber vielen Dank für Deine Antworten.
Vom Sozialamt werde ich kaum Geld bekommen, denn meine Mutter kann ihren Heimplatz selbst zahlen, da sie eine sehr gute Rente erhält. Ich selbst verdiene auch gut. Gemeinsame Einkäufe kann ich mit ihr nicht tätigen (derzeit wegen Corona). Wie ich schon schrieb: sie möchte nicht, dass ihr Geld auf dem Verwahrkonto vom Heim hinterlegt wird, sie möchte selbst darüber verfügen.