Taktrate in Firmware eines einstellen?

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Da gibt es einen Begriff für: Übertakten.

Ob das geht oder nicht, kommt auf den Prozessor und das Mainboard an. Mit Verschlüsselung hat das nichts zu tun.

Aktuelle AMD-Desktop CPUs sind fast alles ohne weiteres übertaktbar, wenn das Mainboard diese Funktion hat. Dafür muss theoretisch man nur den Takt-Multiplikator erhöhen (praktisch hängt aber noch mehr dran).

Du musst allerdings beachten, dass Übertakten auch Nachteile hat und es kein Kinderspiel ist. Die normalen Taktraten sind so gewählt, dass der Prozessor damit garantiert stabil läuft. Zu hohe Taktraten führen dazu, dass der Prozessor instabil wird und Fehler bis hin zu Abstürzen auftreten können. Es ist also wichtig, auszuloten, wie weit man gehen kann. Da die Fehler nicht unbedingt sofort auftreten, sondern erst z.B. wenn der Prozessor stark ausgelastet ist, ist es wichtig, die Stabilität mit dem neuen Takt zu testen. Übertaktung bedeutet daher, dass man oft mehrmals Schritt für Schritt den Takt erhöhen muss, und man immer wieder prüfen muss, ob er damit noch klar kommt.

Jeder Prozessor, der vom Band läuft, hat ein anderes Taktverhalten. Das ist auch der Grund, warum Übertaktung überhaupt möglich ist. Der Takt ist wie gesagt vom Hersteller so gewählt, dass möglichst jeder Chip diesen packt. Das heißt aber auch, dass es Chips gibt, die eventuell mehr können. Andersrum kannst du auch Pech haben und einen erwischt haben, der den Standard-Takt gerade so geschafft hat, und bei Übertaktung sofort die Grätsche macht.

Um einen höheren Takt fahren zu können, braucht der Prozessor auch mehr Spannung. Auch hier ist jeder Prozessor anders, die besten Exemplare brauchen eventuell nur ein klein wenig mehr Spannung, um stabil mit einem höheren Takt zu laufen, andere Exemplare brauchen eventuell mehr Spannung, um das zu schaffen.

Gleichzeitig bedeutet mehr Spannung aber auch mehr Abwärme, daher muss man auch bei der Spannung den minimalen Wert finden, mit dem der Prozessor stabil läuft.

Beim Übertakten musst du also eine gute Kombination aus diesen beiden Werten ermitteln, Takt und Spannung. Dafür ist wie gesagt wiederholtes Testen, und damit auch Geduld und Feingefühl notwendig.

Höherer Takt und mehr Spannung bedeuten wie gesagt auch mehr Stromverbrauch und mehr Abwärme. Das bedeutet, dass das Mainboard nicht nur prinzipiell eine Übertaktung erlauben muss, es muss auch Spannungswandler haben, die mit dem erhöhten Verbrauch der CPU klarkommen.

Auch der Kühler muss leistungsfähig genug sein, um die zusätzliche Abwärme abführen zu können.

Übertakten ist also mehr, als nur etwas in der Firmware umzuschalten. Man muss sich richtig informieren und Tipps einholen, wie man den entsprechenden Prozessor übertaktet. Sich Richtwerte anzuschauen, mit denen andere diesen Prozessor übertaktet haben, können helfen, man muss aber im Kopf behalten, dass das von Prozessor zu Prozessor abweichen kann.

Aktuelle Prozessoren haben oft noch Features, mit denen ohne Übertaktung der Takt noch leicht erhöht werden kann, beispielsweise indem bei Intel-Mainboards die Power Limits aufgehoben werden, oder bei AMD mit Features wie Precision Boost Overdrive. Aber auch diese Funktionen setzen ein geeignetes Mainboard, eine stabile Stromversorgung und einen leistungsfähigen Kühler voraus, und erreichen natürlich nicht die gleichen Maximalwerte, die man mit manueller Übertaktung erreichen kann.