Suche homöopatisches Mittel für meinen Hund mit Ohrmilben

7 Antworten

Hallo myway68,

was mich bei Deiner Frage zunächst einmal verwundert: Du schreibst

Mein Hund hat vermutlich Ohrmilben und es haben sich schon ein paar Tierärzte dran versucht.

Ich bin ehrlich gesagt etwas erstaunt, dass gleich mehrere Tierärzte es versäumt haben sollen, eine saubere Diagnose zu stellen.

So schwer sind Milben eigentlich nicht zu erkennen, sogar mit bloßem Auge oder eine Lupe geht das. Man sollte meinen, dass Du nach mehreren Tierarztbesuchen sicher weißt, ob das Tier nun Milben hat oder nicht. 

Das Problem bei Milben - wie anderen Parasiten auch - ist, dass man die Behandlung sehr konsequent und nicht zu kurz durchführen muss. Sonst sind noch welche übrig, vermehren sich wieder und bumms- das Problem ist wieder da. Sehr wahrscheinlich ist das bei Euch passiert.

Hier findest Du ein paar Möglichkeiten beschrieben:

http://de.wikihow.com/Ohrmilben-bei-Hunden-entfernen

Die Anwendung von Homöopathika oder anderen Placebos ist sinnlos. Das merkst Du auch daran, dass auf einschlägigen Seiten, auf denen Homöopathika für derartige Probleme empfohlen werden, immer auch sinnvolle geeignete Maßnahmen (z.B. tägliches Säubern der Ohren) "als begleitende Maßnahme" empfohlen werden. Letztlich sind es dann diese "begleitenden Maßnahmen", die, konsequent angewendet, etwas bringen und den Placebocharakter der Homöopathiebehandlung verschleiern helfen.

Bedenke: Homöopathie beruht auf dem Prinzip, dass eine homöopathische Arznei beim Gesunden die Symptome hervorruft, die sie beim Kranken heilt. Erstens sind Milben keine Krankheit oder ein Symptom, sondern Parasiten. Zweitens ruft keine Substanz beim Gesunden Milbenbefall hervor.

Selbst wenn Du also Homöopathie für mehr als ein Placebo halten möchtest (wofür es keinen wissenschaftlichen Grund gibt), dann ist die Anwendung bei Parasiten nicht mit den Prinzipien der Homöopathie begründbar. Dass sie dennoch dafür angeboten wird, spricht für sich.

Mein Rat: Halte Dich konsequent im Interesse Deines felligen Lieblings an sinnvolle Maßnahmen. 

Grüße


myway68 
Fragesteller
 05.06.2015, 12:10

Hallo,inzwischen ist mein Hund mit Antibiotika vollgepumpt,diverse Ohrentropfen sind in seinem Ohr und was soll ich sagen????Zeitweise war es etwas besser,aber er schüttelt immer noch mit dem Kopf obwohl sein schlimmes Ohr sauber ist,aber wenn ich ihn daran kraule,schmatzt det richtig.Mittlerweile ist es der 4.Tierarzt!!!!!Das ist kein Scherz.Das Ohr meines Schnuppels hat uns mittlerweile 600 Euro gekostet.Es wurden keine Milben festgestellt(dachte ich erst)Das macht uns echt wahnsinnig.Es gibt auch Tage,da schüttelt er gar nicht.Ob das schon irgendwie Gewohnheit bei ihm ist?Wenn ich an sein Ohr fasse tut es ihm auch nicht mehr weh,sonst hat er ja gleich richtig doll gewinselt.Total komisch echt.Liebe Grüße

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Im Buch "unsere Hunde gesund durch Homoöpthie" von Dr. Wolff steht folgendes:

Calendula-Salbe - einmal am Tag den Gehörgang versorgen nach vorheriger Reinigung. Mindestens 5 Tage lang.

Oder eine Pipette voll Calendula-Trinktur (diese aber nur anwenden, wenn die Innenohrhaut nicht verletzt ist).

Innerlich Calendula D3 3xtäglich 5 Globolis oder 5 Tropfen

Geht natürlich nur, wenn es wirklich Milben sind. Sollte ein zusätzlicher Pilzbefall sein, muß dieser im Nachgang auch behandelt werden.

Milbenbefall haben Hunde dann, wenn das Immunsystem nicht in Ordnung ist. Daher würde ich Dir empfehlen, Deinen Hund zu entgiften mit zb MSM organischer Schwefel mit Klinoptilith (zum Abtransport der Gifte). MSM baut auch auf.


MalNachgedacht  31.03.2015, 13:18

Calendula-Salbe - einmal am Tag den Gehörgang versorgen nach vorheriger Reinigung. Mindestens 5 Tage lang.

Ich dachte immer in der Homöopathie wirkt eine "Information" die am besten durch die Mundschleimhäute übertragen wird.

Wieso um alles in der Welt soll man also dem Hund ein homöopathisches Mittel in Form einer Salbe ins Ohr schmieren?

Geht natürlich nur, wenn es wirklich Milben sind. Sollte ein zusätzlicher Pilzbefall sein, muß dieser im Nachgang auch behandelt werden.

Ich dachte immer Homöopathie wäre eine ganzheitliche Methode, welche nicht nur einzelne Symptome behandelt oder "unterdrückt" sondern in der das eine, passende Mittel für die Gesamtheit aller Symptome verabreicht wird. 

Wieso um alles in der Welt soll man also einen zusätzlichen Pilzbefall "im Nachgang" separat behandeln müssen?

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BurkeUndCo  01.04.2015, 22:29

Das wäre ja wirklich toll, wenn dieses Buch halten würde, was es verspricht.

Wenn Hunde oder andere Tiere wirklich durch Homöopathie gesund würden, und eben nicht nur durch den auch bei Tieren unvermeidbaren Placebo-Effekt, dann wäre das ja tatsächlich der erste Beweis dafür, dass Homöopathie funktionieren kann.

Bei menschlichen Kranken steht dieser Nachweis, trotz 200 Jahren Homöopathie, immer noch aus.

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...Hier ist ein Erfahrungsbericht mit Anleitung:

http://milben-beim-hund.de/

Allerdings wäre ich beim Punkt "ständiges Säubern" vorsichtig, da man unter anderem den "Dreck" weiter in den Gehörgang schieben könnte bzw. den Hund auch ungewollt bei der Reinigungsprozedur verletzten könnte (Entzündungen als Folgeerscheinung...) ...Hier gibt es vermutlich auch andere Lösungen (Spülung?)... Mein Hund hatte zwar keine Ohrmilben, aber bis vor kurzem Malassezien im linken Ohr... die waren auch äußerst hartnäckig ("built-to-last-Mentalität" wenn man so will) - wir haben diese Erkrankung erst nach mehreren Wochen und einigen Tierarztbesuchen weggebracht... seither sehe ich nicht mehr wöchentlich in die Ohren, sondern beinahe täglich, einfach zur Sicherheit... Gute Besserung der Fellnase!

Klar gibt es die Möglichkeit, die Frage ist eher ob es was bringt und nicht nur kosten verursacht.


myway68 
Fragesteller
 31.03.2015, 11:04

Was meinst du,welche Unsummen ich die letzten Monate bei Tierärzten gelassen habe,die Medikamente,Spritzen usw.haben nix gebracht.Ich möchte es probieren und vielleicht hilft es ja

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Raetselknacker  31.03.2015, 11:07
@myway68

Kann ich nachvollziehen, dass Du alles versuchst. Nur sollte man sich nicht zu viel von einer homöopathischen Behandlung erwarten, da sie ausschließlich über den Placebo wirken.

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shark1940  31.03.2015, 12:33
@Raetselknacker

wo haste denn den Unsinn her?

Homöopathie wirkt sehr gut - vor allem bei Hunden und Katzen. Da die nicht wissen, dass sie was bekommen, ist es sicher kein Glaube, der die Heilung schafft.

Was die Kosten anbelangt - Globolis in einer normalen Potenz kosten gerade mal 5 bis 10 Euro und halten Jahrelang.

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MalNachgedacht  31.03.2015, 13:11
@shark1940

Homöopathie wirkt sehr gut - vor allem bei Hunden und Katzen.

Homöopathie kann nun beim besten Willen nicht vor allen bei Hunden und Katzen gut wirken.

Zum einen setzt die Wahl des passenden Mittels laut Samuel Hahnemann eine umfangreiche Anamnese des Patienten voraus - und Hunde und Katzen kann man nun mal schlecht fragen wie es ihnen geht. Von daher ist bereits die Anamnese gar nicht so dürchführbar wie es der "Erfinder" der Homöopathie eigentlich vorschreibt.

Zum anderen werden homöopathische Mittel anhand von "Arzneimittelbildern" ausgewählt die auf Symptomen basieren welche das Mittel angeblich bei gesunden Menschen auslöst.

Nun sind Hund oder Katze aber keine Menschen und haben auch Krankheiten und damit auch Symptome die es bei Menschen gar nicht gibt.

Das macht ja nun die Wahl des "passenden" Mittels für einen Hund nicht gerade leichter - und damit Homöopathie für Hund und Karze nicht gerade wirksamer.

Gemäß homöopathischer Irrlehre brauchst Du ein homöopathisches Mittel, dass bei gesunden Menschen solche Symptome verursacht die denen ähneln an denen dein Hund leidet.

So ein homöopathisches Mittel gibt es allerdings nur in der Phantasie von Homöopathen....




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shark1940  31.03.2015, 13:23
@MalNachgedacht

Die Homöopathie war schon immer ein Streitthema.

Nur weil es nicht beweisbar oder noch nicht beweisbar ist, heißt es nicht, dass es Unsinn ist. Vieles war noch vor Jahren Humbug und heute ist es beweisbar. Also das ist kein Argument dagegen.

Ich lebe mein Lebenlang mit Tieren zusammen. Ich habe sowohl bei mir als auch bei meinen Tieren schon sehr viel mit Homöopathie erreichen können.

Aber ich werde hier nicht diskutieren.

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MalNachgedacht  31.03.2015, 14:19
@shark1940

Nur weil es nicht beweisbar oder noch nicht beweisbar ist, heißt es nicht, dass es Unsinn ist. Vieles war noch vor Jahren Humbug und heute ist es beweisbar. Also das ist kein Argument dagegen.

Man braucht doch nur zu vergleichen ob sorgfältig nach den Regeln der homöopathischen Lehre ausgewählte Globuli erkennbar bessere Resultate erzielen aus Zuckerpillen

Wenn man das dann so macht, dass derjenige der das beurteilt nicht weiß, ob der jeweilige Patient nun Globuli oder Zuckerpillen bekommen hat und auch der Patient das selbst nicht weiß dann kann man Wunschdenken und subjektive Wahrnehmung ausschließen.

Das ganze nennt sich dann placebokontrollierte Doppelblindstudie - und damit kann man sehr wohl überprüfen ob Globuli irgendwie besser oder auch nur wenigstens anders wirken als Zuckerpillen.

Auf die Idee solche Doppelblindstudien durchzuführen kamen übrigens Nürnberger Homöopathen im Jahre 1835. Allerdings sind sie dann auch prompt daran gescheitert das getesteste homöopathische Mittel von einem Placebo zu unterschieden

Wenn man nicht feststellen könnte ob ein bestimmtes Verfahren nun wirkt oder nicht - wie können dann Homöopathen behaupten dass es wirkt?

Ich lebe mein Lebenlang mit Tieren zusammen. Ich habe sowohl bei mir als auch bei meinen Tieren schon sehr viel mit Homöopathie erreichen können.

Ich habe in meinem Leben im Krankheitsfall schon einiges mit Abwarten und Tee trinken erreicht. Wobei ich den Tee meistens weglasse.

Wer weiß ob Du nicht mehr erreicht hättest wenn Du es mit der gleichen Methode versucht hättest?




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charmpagner  01.04.2015, 13:06
@shark1940

Nur weil es nicht beweisbar oder noch nicht beweisbar ist, heißt es nicht, dass es Unsinn ist.

Das ist wohl wahr. Der Mathe- und Physikprofessor Lichtenberg hat einmal gesagt:

"Die hitzigsten Verteidiger einer Wissenschaft, die nicht den geringsten scheelen Seitenblick auf dieselbe vertragen können, sind gemeiniglich solche Personen, die es nicht sehr weit in derselben gebracht haben und sich dieses Mangels heimlich bewußt sind."

Dieser Eindruck drängt sich in den Homöopathie-Foren hartnäckig auf... ;-)

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BurkeUndCo  01.04.2015, 17:47
@myway68

Probieren kannst Du es natürlich gerne - ist schließlich Dein Geld.

Nur, wenn die Menge des Geldes begrenzt ist - und wo ist sie das niicht-, dann ist es meist sinnvoller Methoden anzuwenden, für die es wirklich echte Wirksamkeitsnachweise gibt, also echte chemische oder auch pflanzliche Arzneimittel.

Und eben keine (teureren) Pseudo-Arzneimittel, die wie z.B. die Hochpotenz-Homöopathie keinerlei (kein einziges Atom) Wirkstoff enthalten, sondern sich nur dank 200 Jahre alter Werbung (man könnte auch Sagen und Legenden sagen) verkauft.

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MalNachgedacht  02.04.2015, 16:54
@charmpagner

Der Spruch passt in der Tat sehr gut zu Hömöopathen die ihre "Heilkunst" für eine Wissenschaft halten....

Weit gebracht hat man es in der wissenschaftlichen Homöopathie (falls man da so nennen will) ja nicht gerade.

Oder fällt die auch nur einzige konkrete Erkenntnis auf dem Gebiet der Homöopathie ein, die eine objektiven und unabhängigen Überprüfung wiederholt standgehalten hätte?

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