Studium Geodäsie (Vermessung)
Hallo Ihr Lieben,
ich interessiere mich für den Studiengang Vermesseung.
Meine Sorge ist jedoch der mathematische Teil des Studiums. Hier ist es für mich schwer abschätzbar, ob es nicht zu "hoch" für mich ist. Desweiteren ist mein Fachabitur schon gute 6 Jahre her und da gibt es bestimmt sowieso aufholbedarf. Meine Leistungen in Mathe waren bis zur Oberstufe im guten dreier Bereich, später aber ausreichend, außer in Geomaetrie und Physik, da gab es durchaus gute Leistungen.
Zudem würde mich noch Interessieren, welchen Rechenaufwand mit Formeln etc. der Vermessungsingenieur wirklich noch hat?!
Würde mich über Antworten freuen
Oli
4 Antworten
Lieber Oli, zwar bin ich nun schon seit beinahe 10 Jahren aus dem Lehrbetrieb und somit hat sich vermutlich einiges geändert, aber vielleicht helfen dir ja meine Anmerkungen: 1) Aus der Schilderung deines Werdeganges kommt meines Wissens ohnehin nur das Studium an einer FH, also nicht Uni, in Frage. Der Name Geodäsie ist eigentlich dem universitären Studium vorbehalten. An der FH heißt das jetzt Vermessung und Geoinformation oder so ähnlich. 2) Mathematisch ist natürlich primär Trigonometrie gefragt, später Ausgleichungsrechnung, was einesteils mit Wahrscheinlichkeitsrechnung andernteils mit Lösung von größen Gleichungssystemen zu tun hat. 3) Natürlich stehen für all diese mathematischen Aufgaben inzwischen Computerprogramme zur Verfügung. Inwieweit die Ausbildung noch auf die Grundlagen eingeht (was in gewissem Maße immer noch sinnvoll wäre, weil sonst der Nutzer die Einschätzungsmöglichkeit des Ergebnisses verliert), entzieht sich meiner Kenntnis und dürfte auch von FH zu FH unterschiedlich sein. Fazit: Zu letzterem Punkt würde ich ein Gespräch direkt an der FH empfehlen und ansonsten: Nur Mut!
Hallo,
lieben Dank für einen ausführlichen Post.
Es ist mittlerweile in der Tat so, dass auch die FHs diesen Bereich so nennen "dürfen". In Betracht käme für mich nur die FH in Bochum. Ich war auch bei einer Infoveranstaltung dabei. Es ist sehr interessant gewesen. Trotzdem habe ich meine Befürchtungen was den mathematischen Teil des Studiums angeht.
Hallo Oli,
ich habe letztes Jahr im September mein Studium für Vermessung an der TFH in Bochum begonnen und hatte ähnliche Sorgen wie du!
Mathe muss ich sagen, war einfacher als ich dachte! Bei den Klausuren zum Beispiel wird nur auf das Ergebnis geachtet und man darf sogar eine Formelsammlung benutzen. Für fast alle Mitstudenten ist das Problem eher Physik. Dort muss man alles im Kopf haben, darf keine Hilfsmittel benutzen (keinen Taschenrechner und keine Formelsammlung) und es wird auf den Lösungsweg geachtet.
In den Vermessungsfächern hat man regelmäßige Messpraktikas, sodass man auch im praktischen Bereich sehr gut gelehrt wird!
Ansonsten kann ich noch nicht so viel dazu sagen, habe ja grad mal fast ein Jahr geschafft ;)
Hoffe trotzdem, dass ich dir helfen konnte.
Liebe Grüße Nina
Hallo,
Da man Dich persönlich nicht kennt, ist es schwer zu beraten. Ich bin ins Studium quasi gestolpert, weil die Freunde aus Vermessungstechnikerkreisen sagten, komm, wir probieren's mal. Und wir haben's geschafft, sogar ganz gut.
Ich versuch mal eine Aussage:
Im Vermessungswesen ist Mathematik keine blutleere Theorie, sondern wird für die verschiedensten Anwendungen gebraucht. Mithin paukt man nicht nur Formeln und Theoreme sondern sieht dahinter immer praktische Ergebnisse.
In der höheren Geodäsie wird's zugegebenermaßen haariger, aber dahin strebst Du ja nicht.
Noch nicht ;)
Ok ?
P.S.: ob das hilft ?
http://wbvkev.blogspot.de/2004/09/vorlesungsskripte.html
Roland
Ich studiere seit dem WS 2011/2012 Vermessung in der Hochschule Bochum und muss schon sagen, es ist nicht ohne. Einfach ist es nicht, aber machbar. Wenn du fleißig bist, regelmäßig lernst klappt es schon. Außerdem gibt es einen sogenannten Bonus für die Klausur, wenn du die Test's bestehst. Wir hatten eine Durchfallquote von 50 %, aber das soll dich nicht abschrecken ;)