Stromverbrauch von Lautsprechern laut/leise?

6 Antworten

Sicher ist nur eines: nicht proportional. Zu gar nichts.

Meinst du aber

  • bezogen auf die empfundene Lautstärke?
  • bezogen auf die Poti-Stellung?
  • bezogen auf die am Ausgang des Verstärkers abgegebene Leistung?
  • bezogen auf die aus dem Netz bezogene Leistung?

QuallusX 
Beitragsersteller
 23.03.2016, 10:51

Ich meine wie sich der Stromverbrauch zur Lautstärke verhält. Zum Beispiel bei den Bose Soundlink II wegen des Akkus.

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atoemlein  24.03.2016, 02:07
@QuallusX

Ach so, mit Akku.

Bei Akku ist nicht nur der eigentliche Verbrauch wichtig, sondern auch die Toleranz des Verstärkers gegenüber einbrechender Versorgungsspannung. Wenn du z.B. einen fetten Bass hast, zieht es dir die Spannung gehörig zu Boden, so dass der Lautsprecher bei grösserer Lautstärke eher zu scheppern beginnt.

Zum Verbrauch:

  • Um eine doppelte Lautstärke zu empfinden, muss der Schalldruckpegel um ca. 10dB erhöht werden.
  • 10dB entspricht beim Schalldruck etwas mehr als Faktor 3
  • um 3-fachen Schalldruck zu erzeugen, braucht es 3-fache Spannung (U) auf die Lautsprechermembran
  • Somit steigt auch der Strom (I) auf gut das 3-fache
  • Die benötigte Leistung P also ca. auf das 10-fache (P=U*I) und damit die Lebensdauer des Akkus auf einen Zehntel.


Krass, nicht?

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Roderic  24.03.2016, 04:16
@atoemlein

Na endlich hats ma einer auf den Punkt gebracht.

Ich renke mir hier gerade einen ab, um eine Signalverarbeitungskette mit mindestens 5 Kenngrößenübergängen hintereinander geschaltet.

(Potistellung -->Spannung --> Strom --> Feldstärke --> Schalldruck --> Ohr --> Gehirn)

zusammengestückelt zu kriegen, wobei kein einziger davon eine lineare Kennlinie hat.

Und Du machst es klar.

Krass. In der Tat.

Danke Atömchen.

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Das ist nicht ganz einfach zu beantworten, weil...

...doppelt so laut nicht das gleiche ist wie doppelte Leistung (im physikalischen Sinne). Da spielt das subjektive Lautheitsempfinden des menschlichen Gehörsinnes eine nicht ganz unerhebliche Rolle dabei.

Bleiben wir also bei der Physik: Doppelte Spannung bedeutet auch doppelter Strom. Die Leistung vervierfacht sich. Das würde also trivial gesehen einen quadratischen Zusammenhang bedeuten.

Der Zusammenhang von Lautstärke mit der dazu nötigen Leistung wird aber in der Akustik als ein exponentieller gesehen. Gluglu hat das in seiner Antwort angedeutet.

Lies dazu mal in der Wikipedia die Erläuterungen zu dem Begriff der Einheit deziBel:

https://de.wikipedia.org/wiki/Bel_%28Einheit%29

Die aufgenommene Leistung steigt proportional zur Potistellung wobei aber das Poti selbst logarithmisch und nicht linear ist. Das kommt daher dass das Ohr logarithmisch hört.

Mfg


weckmannu  23.03.2016, 07:40

Widerspruch in sich: Wenn ein Poti "logarithmisch" ist, dann ändert sich das Signal logarithmisch mit der Stellung. Das Ohr hört aber eine proportionale Zunahme.

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Roderic  24.03.2016, 04:04
@enthalten

Weckmannu & Gluglu: Da ist tatsächlich kein Widerspruch

Ihr meint beide dasselbe, ihr habt nur beide den eigentlich selben Sachverhalt auf verschiedene Weise ausgedrückt.

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Gluglu  25.03.2016, 04:03
@Roderic

Dann versuche ich es noch mal anders: Das menschliche Ohr hört logarithmisch. Das poti selbst gibt seine Änderung nur 1:1, also proportional, weiter. Proportional muß nicht zwangsläufig linear bedeuten!

Das ist irgendwo blöd zu formulieren... aber ich hoffe, soweit verstanden.

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Die Lautsprecher selbst verbrauchen um so mehr Energie, je lauter es ist. Der zugehörige Verstärker verbraucht bei modernen Konstruktionen ebenfalls mit zunehmender Lautstärke mehr Energie. Es bleibt jedoch eine Grundlast schon im Leerlauf. Früher gab es Klasse A-Verstärker, bei denen der Verbrauch konstant ist unabhängig von der Lautstärke.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Elektronik-Entwicklung

weckmannu  23.03.2016, 07:51

Da unser Ohr logarithmisch empfindet, steigt bei Verdoppelung der Lautstärke die elektrische Leistung um das 10fache.

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Lautsprecher selber verbrauchen sehr wenig Energie verglichen mit derjenigen, die in den Verstärkern verbraten wird, mit denen sie betrieben werden.

Vermutich hast Du aber genau das gemeint.


Roderic  22.03.2016, 21:21

Das kommt erheblich auf das Schaltungsdesign drauf an.

Class A Stufen sind in der Tat ineffektiv. Class T Verstärker haben einen Wirkungsgrad von bis zu 95%.

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weckmannu  23.03.2016, 07:37
@Roderic

Class A ist nicht ineffektiv, sondern braucht im Leerlauf genauso viel wie bei voller Lautstärke, ist also nur im Leerlauf "ineffektiv".

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