Stimmungen beim Schreiben erwecken?

4 Antworten

Ja, der Schlüssel ist: Details!!! Und: Gefühle/Gedanken!!!

Ich geb dir mal ein Beispiel:

Er stand morgens auf und machte sein Frühstück. Dann aß er es, es war Toast mit Marmelade. Nachdem er fertig war, ging er zur Schule.

Und jetzt:

Müde schlug er seine Augen auf. Einen Moment lang war die Zimmerdecke über ihm verschwommen und er musste kurz nachdenken, wo er war. Dann fiel ihm ein: Ich muss zur Schule! Hastig schwang er die Beine aus dem Bett und richtete sich auf. Einen müden Gähner konnte er dabei nicht unterdrücken.

Er schlurfte zur Küche und stellte abwesend sein Frühstück zusammen. Es war ein einfaches Toast mit Marmelade. Schnell, aber lecker. Genüsslich aß er es, bevor er sich auf den Weg in den Flur machte, um seine Straßenkleidung überzuziehen. Danach ging er los zur Schule.

Das Ganze ist einfach Übung und Erfahrung. Aber es ist äußerst wichtig, um eine gute Geschichte zu schreiben.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ja, Eigenschaftswörter und Verben.

Anstatt z.B.: aufzuzählen was wie riecht, verleihe den Gerüchen Eigenschaftswörter die ihren Charakter beschreiben und lasse sie Dinge tun.

Zum Beispiel:

Der Kuchen roch süß und lecker.

Der Raum stank nach Schweiß und Schimmel.

Das ist eine Aufzählung, ohne große Eigenschaftswörter und Verben, so macht das Lesen kaum Spaß, besser wäre z.B.:

Sanft schmeichelte der warm-süßliche Duft des Kuchens ihre Nase und ihr Lief das Wasser im Mund zusammen als ein Hauch von Zimt und Vanille ihr Gesicht zu streicheln schienen.

Die Luft war so abgestanden dass man sie mit einem Messer hätte schneiden können, sauer beißend schlug ihm das Aroma verschwitzter Wäsche ins Gesicht und vermischte sich mit dem modrig-fauligen Schimmelgestank der feuchten Wände zu einer Sinphonie des Brechreizes.

Mehr Eigenschaftswörter, mehr Verben, die Eindrücke tun etwas, sie sind etwas. So macht das Lesen weitaus mehr Spaß und man kann sich viel besser in die Situation hinein versetzen.

Man beschreibt Gerüche, Geräusche, Bilder. Das geht meiner Erfahrung nach am besten, wenn man sie beim Schreiben selber riecht, oder sich sehr sehr gut daran erinnert.

Indem man ihn die Erfahrungen nahebringen lassen kann, durch eigene Erfahrungen und Empathie. Zu wissen, worauf eine andere Person anspringt.