Stimmt diese Aussage: Je größer die Elektronegativitätsdifferenz zweier Bindungspartner ist desto stärker ist die Bindung?

4 Antworten

Hallo hannahhannahhan

die Aussage ist in groben Zügen richtig.

Allerdings hängt die Stärke einer Bindung nicht nur von der Differenz der Elektronegativitäten ab.

Eine Bindung ist umso stärker, je kürzer der Bindungsabstand der Atome ist. I2 hat einen größeren Bindungsabstand als Cl2 und kann leichter gespalten werden. Die EN-Differenz ist bei beiden 0.

Sie ist umso stärker, je polarer die Bindung ist. Dies entspricht in etwa den Elektronegativitäten, wobei man mit steigender EN-Differenz schließlich zu den Ionenverbindungen kommt.

Einfachbindungen sind weniger stabil als Doppel- und Dreifachbindungen. Eine N-N-Einfachbindung kann leichter gespalten werden als eine N-N-Dreifachbindung wie im Stickstoff N2 selbst.

Entscheidend für die Stärke einer Bindung ist der Energieaufwand, um diese Bindung zu spalten.

LG

Ja, das kann man so sagen. Sie ziehen sich sozusagen stärker an. Ist die Elektronegativitätsdifferenz allerdings sehr groß, so kann es passieren, dass das eine Atom dem anderen das bindende Elektron "klaut" und sich die Bindung auflöst. Meist passiert das, wenn andere Reaktionspartner hinzu kommen.

z.B.: Br-H + AlBr3 -> H+ + AlBr4-

Die Bindung des Bromwasserstoffs ist stark polarisiert, daher reicht das partiell positiv geladene Aluminium des AlBr3 aus um die Bindung zu trennen.


hannahhannahhan 
Beitragsersteller
 14.08.2017, 12:50

Vielen Dank. Du hast mir sehr geholfen.

liebe Grüße

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EN = 0 = reine Atombindung EN = <1,7 = polare Atombindung EN >1,7 = Ionenbindung