Staatsaufbau der französischen Verfassung 1791?

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Vor der Französischen Revolution war Frankreich eine absolutistische Monarchie. Der König regierte ohne Volksvertretung und ohne eine Verfassung. Eine Verfassung regelt den Aufbau eines Staates, sie bildet die Grundlage des Staates.

Eine Verfassung muss her

Als sich der dritte Stand im Juni 1789 zur Nationalversammlung erhob, schwor man sich, nicht eher auseinanderzugehen, bis eine Verfassung ausgearbeitet sei. Diese "verfassunggebende Nationalversammlung" tagte dann bis zum September 1791. Die neue Verfassung war fertig, der König wurde gezwungen, einen Eid auf sie zu leisten, sie also anzuerkennen.

Die Verfassung von 1791: Frankreich wird konstitutionelle Monarchie

Mit dieser Verfassung von 1791 wurde Frankreich zu einer konstitutionellen Monarchie. "Konstitution" ist ein anderes Wort für Verfassung. Frankreich hatte also weiterhin einen König, aber nun auch eine Verfassung. Das Schaubild links zeigt, wie das Land nun aufgebaut war, wie es funktionierte.

Ganz
unten steht das Volk. Wahlberechtigt sind nicht alle Personen, sondern
nur Männer, die mindestens 25 Jahre alt sind und mindestens 3 Livres
Steuern zahlten (Livre war die französische Währung). Diese sind die
"Aktivbürger". Sie dürfen wählen.

Gut zu erkennen ist, dass es
nun eine Gewaltenteilung gibt, also eine Aufteilung der Macht im Staat.
Links in Gelb ist die "ausführende Gewalt" zu sehen (Exekutive): der
König, seine Minister und die Beamten der Verwaltung.

 die "gesetzgebende Gewalt" (Legislative) :
die Nationalversammlung. Sie erlässt neue Gesetze. Der König hat
allerdings ein Einspruchrecht: er kann sein "Veto" einlegen. Das Volk
wählt die Abgeordneten der Nationalversammlung nicht direkt, sondern
zunächst Wahlmänner, die wiederum die Abgeordneten wählen. Gewählt
werden dürfen nur Männer mit Grundbesitz und einem Steueraufkommen von
mindestens 54 Livres. Mittellose Bauern haben also keine Chance,
Abgeordneter zu werden.

Die rechtsprechende Gewalt (Judikative)                                                         Zu ihr gehören verschiedene Gerichte, deren
oberstes das Hochgericht ist. Das Berufungsgericht konnte man
herbeiziehen, wenn man mit einem Urteil nicht einverstanden war. Ganz
unten stehen die vielen Gerichtshöfe in den einzelnen Städten. Deren
Richter wurden alle zwei Jahre von den Aktivbürgern gewählt.

Quelle: http://www.kinderzeitmaschine.de/neuzeit/lucys-wissensbox/kategorie/verlauf-der-revolution-von-republikanern-monarchisten-und-einem-grossen-schrecken/frage/worin-unterschieden-sich-die-verfassungen-von-1791-und-1793.html?ht=6&ut1=119

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