Soziologie Studium Zukunft?

4 Antworten

Sicherlich wird man im sozialen Bereich einen Job finden. Die Aussicht, gutbezahlte Stellen zu bekommen, ist jedoch gering. Wenn man sich auch mit Mindestlohn zufrieden gibt, findet man mit hoher Wahrscheinlichkeit einen Job - dafür sind sich viele Studierte aber zu fein.

Ich habe mal von einer Sozialarbeiterin erfahren, dass es sehr schwierig ist einen festen und dazu noch gutbezahlten Arbeitsplatz zu bekommen. Sie hatte damals ihr Fachabitur mit einem schlechten 3er-Schnitt abgeschlossen und nach 2 Jahren Wartezeit fing sie an einer Hochschule das Studieren an. Sie studierte irgendetwas mit Pädagogik und Sozialem. Nach 3 Jahren schloss sie ihr Studium mit einem Schnitt von 3,9 ab und erwarb zugleich den Bachelor. Danach war ihr Werdegang von langer mehrjähriger Arbeitslosigkeit geprägt. Bedenken sollte man auch, dass sie 2 Kinder hatte. Sie musste nach dem Studium erst mal in einer Zeitarbeitsfirma für 6 Euro Stundenlohn arbeiten, als sie dann ihr zweites Kind bekam, ging sie erst mal in Elternzeit. Mit Ende 20 bekam sie dann eine Teilzeitstelle in einem sozialen Beruf und dort verdiente sie zum damaligen Zeitpunkt etwa 1000 Euro Netto.

Wenn du dein Studium gut abschließen wirst, wirst du also sicherlich einen Job bekommen, notfalls eben vom Jobcenter vermittelt.


Rubezahl2000  18.08.2019, 20:14

Soziologie ist aber was ganz anderes als das, was du beschreibst.
Soziologie ist was ganz anderes als Soziale Arbeit / Sozialpädagogik.

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Dewey141  18.08.2019, 20:17

Schon wieder ein Fehlschluss:

Soziologen mit Abschluss in Soziologie werden kaum Jobs im sozialen Bereich kriegen! Du verwechelst Soziologie mit Sozialer Arbeit.

Sozialarbeiter ≠ Soziologen!!!!

PS: Der heutige größte Markt an Stellenangebote ist tatsächlich der für soziale Berufe, wie Sozialarbeiter oder Sozialpädagogen. Und mit einem Einstiegsgehalt von 3000€ Brutto sollte man heute sogar rechen ;) (TVöD L oder TVöD SuE)

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BlauerWaldgeist  18.08.2019, 20:21
@Dewey141

Es wurde mit sozialer Arbeit verwechselt. Soziale Arbeit ist z.B. auch im Tierheim zu arbeiten, in der Tafel auszuhelfen, etc. und dort verdient man sicherlich nicht sonderlich viel.

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Dewey141  18.08.2019, 20:29
@BlauerWaldgeist

Die Arbeiten, die du da nennst, sind heutzutage meist nur noch Ehrenamtlich anzutreffen.

Es gibt heute extra eine TVöD Tarifvertrag für den Sozial- und Erziehungsdienst.

Selbst bei S8b (was für einen Sozialarbeiter nicht wirklich viel ist) liegt das Einstiegsgehalt bei über 2800€ Brutto (nach 17 Jahren = 4260 Brutto)

Bei S12 (was schon eher zutrifft) sind es sogar 3200€ Brutto Einstiegsgehalt (nach 17 Jahren = 4490€)

Bei S15 (sollte das Gehalt sein, dass ein Sozialarbeiter mit schweren Aufgaben Verdient) sind es 3322€ (nach 17 Jahren = 4807)

Kirchliche Träger wie Caritas zahlen sogar übertariflich. Eine Freundin ist mach ihrem Bachelor in SA mit 3600€ eingestiegen (kirchlicher Träger).

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Meine ehemalige Kollegin hat Sozialogie studiert und wollte dann in den sozialen Bereich. Hat sie nicht gepackt ohne Pädagogik.

Kommt am Ende halt drauf an, was du dir beruflich vorstellst.

Kenne drei Leute mit fertigem Soziologie-Studium.

Nr. 1 ist Leiterin eines Frauenhauses.

Nr. 2 ist mehr Richtung Philosophie gegangen (auch nicht besser von den beruflichen Aussichten her) und arbeitet an der Uni als wissenschaftlicher Mitarbeiter, seit er den Doktor gemacht hat.

Nr. 3 hat gewechselt. Er programmiert viel und ist auf dem Gebiet von Linux und IT-Betreuung erfolgreich geworden.

In unserer Zeit waren das laut Witz immer die Taxifahrer, die Soziologen.

Soziologie ist ein Fach, bei dem der Beruf nach dem Studium nicht offensichtlich ist. (Anders als bei Ingenieuren, Ärzten und Juristen). Soziologen sind durchaus gebraucht und werden gesucht in Gemeinden, an Schulen (unterrichten) oder in der praktischen Arbeit (Sozialarbeit). Aber man muss frühzeitig sich bewerben und den bekannten "Fuß in der Tür haben". Sich mit Ende des Studiums von der Berufswahl überraschen lassen, ist eben eindeutig zu spät.

Arbeitsplatzaussichten gibt es, aber du musst sie finden (nicht sie dich) und dafür früh etwas tun.


Dewey141  18.08.2019, 20:00

Soziologen dürfen nicht in der sozialen Arbeit arbeiten!

Das tun Sozialarbeiter (haben Soziale Arbeit studiert) oder Sozialpädagogen! Diese "praktische Arbeit", die du da nennst, ist also kein Aufgabenfeld für Soziologen.

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Rendric  18.08.2019, 20:05
@Dewey141

Ein Soziologe muss sich entscheiden, was er tun will. Soziologie ist ein Fach, das in der Reinform nur auf Forschung abzielt. Deswegen studieren auch viele bereits zwei Fächer: Soziologie und Pädagogik ist eine gängige Kombination. Wenn der Frager irgendwas praktisches mit seinem Studium anfangen will, muss er immer auch Pädagogik studieren. Das ist nicht nur eine Voraussetzung für Sozialarbeit, auch zum Unterrichten. Oder eben ein anderes Fach oder Ausbildung dranhängen.

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