Soziologie Studium! UNd DANN? brauche hilfe

12 Antworten

Auch wenn ich hier ebenso nach der Antwort suchend gelandet bin, möchte ich mal die Aussage von Michele korrigieren. Ich studiere an der Uni Potsdam Soziologie und "Organisation und Verwaltung" stellt lediglich eine Modul des Studienganges dar, welches aus Vorlesung und Seminar besteht. Das ist keinesfalls ein eigenständiger Studiengang. ;)

Grüße, Julia

Nur mal allgemein auch für die nächsten, die nach "was kann man mit Soziologie arbeiten" fragen. Das man als Soziologe nur schlecht eine zufriedenstellende Arbeit bekommt, ist einfach nicht richtig. Schon gar nicht das Klische des Taxi fahrenden Soziologen! Vielmehr ist es richtig, das es schwer ist nach dem Studium im universitären Bereich weiter zu forschen oder zu unterrichten. Da muss man sehr gut in dieser Disziplin sein und man benötigt einen langen Atem bis zur Habilitierung. Danach muss man hoffen eine feste Anstellung zu bekommen. Für andere Studiengänge gilt das selbe. Berufsfelder des Soziologen liegen in der Methodik / Statistik (Meinungsforschung), Öffentlichkeitsarbeit bei Verbänden/Gewerkschaften, in der Aus und Weiterbildung, Organisationsberatung und in sozialen Bereichen. Dabei ist es wichtig was man als Nebenfach wählt. Möchte man im sozialen Bereichen tätig sein ist es sicher gut Psychologie als Nebenfach zu wählen bzw. BWL, wenn man in der Organisationberatung tätig sein möchte. Möchte man in die Meinungsforschung gehen, sollte man im Studium mehr Seminare und Projektarbeiten besuchen, wo es um empirische, also statistische/methodische Untersuchungen geht.

Der eigendliche Unterschied zu Studiengängen wie Medizin, Psychologie ist der, dass es nicht den genau definierten Arbeitsbereich gibt. Das hat aber auch den Vorteil, dass man als Soziologe flexibler ist. Allerdings gehört viel Selbständigkeit dazu, einen Job zu bekommen. Man musst sich z.B. schon in Verbänden angagieren (Gewerkschaft, Greenpeace, AWO) um Kontakte zu knüpfen.

Wenn jemand sagt er studiert Jura bekommt er bestimmt nicht gesagt, dass er als Taxifahrer enden wird, obwohl viele Jura-Absolventen sich nach dem Studium langen mit unbezahlten Praktika rumschlagen müssen. Psychologen, Sozialarbeiter haben ebenfalls eine längere Zeitspanne nach dem Studium zu überwinden, bis sie eine Anstellung bekommen. Es wäre eine soziologische Fragestellung, zu untersuchen, wie es dazu kommt, dass man der Soziologie oder den Politikwissenschaften das Taxifahrerklische unterstellt und Jura nicht (allerdings eine sehr flache), obwohl Soziologen relativ schnell eine Anstellung finden. Soziologie ist ein sehr spannende und kritische Wissenschaft. Man wird sehr schnell sehr vorsichtig mit vorschnellen Behauptungen, wie so und so ist es. Es ist erstaunlich, wie sich Sachverhalte und kausale Zusammenhänge, die man meinte zu kennen, auf dem zweiten Blick als falsch erweisen.Und genau das ist Soziologie, die Wissenschaft des zweiten Blicks. So ist es auch mit der weit verbreiteten Annahme Soziologen hätten auf den Arbeitsmarkt keine Chance!

Bei der Soziologie ist es wie bei den meisten Geisteswissenschaften das Sie nicht unmittelbar für ein bestimmtes Berufsfeld qualifizieren, sondern Wissenschaftliche Kompetenzen vermitteln wobei die Berufspraktische Relevanz nicht im Mittelpunkt steht.

Und tatsächlich ist dieses (i.d.r..) Studienfach nicht sehr Lukrativ, es gibt einige Stellen im Öffentlichen Dienst ( Verwaltungssoziologie) und in der Politik.

im Marketing, Personalwesen und in der Marktforschung gibt es auch Möglichkeiten, allerdings muss hier mit mit Absolventen anderer Fächer konkurriert werden.

Viele Professoren empfehlen sich von Anfang an auf ein Fachgebiet fest zu legen und ein möglichst einzigartiges Profil zu erarbeiten.

Menschen die sich für Soziologie interessieren finden oft eine Interessante Alternative in den folgenden Gebieten.

-Verwaltungswissenschaft -Volkswirtschaftslehre -Rechtswissenschaft

Ansonsten besteht auch die Möglichkeit eines Fernstudiums oder Soziologie als Zweitfach zu belegen.

Aber ich denke das wenn jemand Soziologie studiert, die Gehaltsaussichten für ihn nicht im Mittelpunkt stehen, du solltest dich von niemanden davon abhalten lassen, dir aber sehr genau überlegen was du später mal machen ( oder nicht machen) willst.

Liebe Grüße

Michele Rethfeld

Die Berufs-Chancen können durch Interdiziplinäre Studiengänge welche Soziologie beeinhalten drastisch verbessert werden, man sollte bei Geisteswissenschaften immer eine Berufspraktische Perspektive vor Augen haben, den die Möglichkeiten in Forschung und Lehre sind logischerweise sehr Begrenzt, denn welches Sinn hat Wissen dessen einziger Sinn es ist, weiter gegeben zu werden?

Ich habe mir gerade nochmal zahlreiche Stellenangebote angeschaut und es ist selten von einem "Soziologen" die Rede, es ist aber so das gute Soziologen sich in viele, teils auch Attraktive Bereiche einarbeiten können, besonders empfehlenswert finde ich den Studiengang an der Uni Potsdam "Organisations und Verwaltungssoziologie" die Chancen später mal in den gehobenen (Bachelor) oder höheren (Master) Dienst zu gelangen, sind damit nicht schlecht und sofern während des Studiums genügend Kontakte aufgebaut werden ist auch eine Parlamentarische Karriere bei ausreichendem Einsatz durchaus machbar

http://www.uni-potsdam.de/u/lsedeling/

Gruss

Michele

Es gibt nur sehr wenige Stellen, auf die ein Universitätsstudium in Soziologie vorbereitet. Nebem dem Hochschulbereich gibt es Stellen z.B. in der Agentur für Arbeit, die über Arbeitslosigkeit forschen. Das sind alles Stellen in Institutionen, die im Themenbereich Soziologie Forschungsarbeiten benötigen. Meist gibt es da projektbezogene Anstellungen, auch abhängig, wer das Projekt finanziell unterstützt.

Unbedingt eine zweite Ausbildung parallel machen, z.B. etwas im Sozialbereich, oder ein Doppelstudium (Zusatzfächer wie Rechtswiss. oder Med.).

Mit Soziologie auch unbedingt die Auslandsmöglichkeiten beachten, z.B. Migrationssoziologie, Soziologie der sogen. "dritten Welt", Armutsforschung, usw. Da gibt es viele Möglichkeiten, nur die Bezahlung ist eben nicht oder kaum gegeben. Man ist Projektwerber oder man macht es im Rahmen eines stud. Austausches z.B. in Afrika oder Brasilien oder China.