Sorge um Schülerin!

6 Antworten

Guten Tag, 

Die Sorge ist in jedem Fall berechtigt , wenn es schon 3 Monate sind. Es kann schon etwas einschlägiges dahinter stecken und ich bin der Meinung man sollte in solchen Fällen auch früh handeln, also in dieser Situation die Eltern im Vertrauen kontaktieren. Natürlich kann es sein das es sich nur um eine jugendliche Phase handelt. 

Schönen Tag und Frohe Ostern 

Guten Tag dieschulzee,

es ist erfreulich, dass du dich so um eine Schülerin sorgst. Als ehemaliger Kollege mit heute 78 Jahren habe ich in zwei Situationen den Zugang zu einem Schüler und einer Schülerin gefunden, welche aus Liebeskummer in ihren Leistungen nachgelassen haben. Beide haben nach einer Unterhaltung, in der sie meine Sorge um und Hilfe für sie (offene überlegte Ratschläge) zu spüren bekamen, wieder zu sich selbst gefunden. Der Junge hat seine Liebe geheiratet, das Mädchen hat sich später getrennt. 

Liebe ist etwas sehr Schönes und Kompliziertes. Jugendliche sind nur echt zugänglich, wenn ihre Gefühle akzeptiert werden. Nur sind sie sehr unerfahren und verstehen recht selten, dass die Vorstellungen der/des Geliebten den allgemeinen Ansichten schon widersprechen können. Wer also sich sehr zu seinem eigenen Nachteil verändert, weil sie/er dem geliebten Menschen nacheifert, darf sich darüber nicht wundern, dass die Umwelt sich um ihn sorgt oder von ihm abwendet. 

Mit viel Taktgefühl solltest du in der Lage sein, der positiv beurteilten Schülerin ihre Bewegung in gesellschaftliche Isolation klar zu machen. Das aber ist nur die Situationsbeschreibung. Wenn du keine Beratung (also brauchbare Ratschläge) anbieten kannst (eine junge Frau für eine werdende!), dann wirst du es schwer haben.

Dir wünsche ich Erfolg! Bleibe recht gesund!

Siegfried

Als Lehrerin bist du ja vertraut mit dem, was in der Pubertät passieren kann. Und wahrscheinlich auch, wie sich Probleme im Elternhaus auswirken können. Desgleichen, wenn man plötzlich in einen Freundeskreis gerät, der faszinierend einerseits ist, andererseits die kleinbürgerlichen und schulischen Werte ablehnt, vielleicht sogar bekämpft. Wahrscheinlich sind dir auch Geschichten von Schülern mit Drogen schon mal untergekommen.

Bei mehreren Lehrern schrillen die Alarmglocken. Dann bei dir auch. Du weißt, dass man mit nettem Zureden nichts erreichen kann (hast du ja schon probiert). Du weißt, dass es viele falsche Alarme gibt. Und dass sich vieles mit der Zeit auswächst. Man sich vergeblich Sorgen gemacht hat. Du weisst auch, dass man manchmal hinterher denkt: jeder konnte es sehen und niemand hat etwas unternommen.

Was genau ist der Workflow in einer Schule bei solchen Dingen? Man hat einen Rettungsplan für Brände, den man auch übt, aber keinen für problematische Schüler? Gibt es einen Schulpsychologen? Profis in anderen Schulen, bei denen du dir Rat holen kannst?

Kannst du irgendjemanden fragen, der die Schülerin besser kennt oder kannte, Klassenkameraden, Nachbarn, Bekannte, Lehrer aus dem Sport, Pfarrer, Jugendgruppe, die vielleicht etwas beobachtet haben, das die eine oder andere Hypothese ausschließen helfen läßt? Kaum vorstellbar, dass sie nach so einer Persönlichkeitsänderung noch weiter ihren Leistungssport betreibt. Weiß man da etwas?

Ich denke, wenn du dich schon durchgerungen hast, die Frage hier zu posten, dann solltest du das nicht einfach auf sich beruhen lassen. Frag jemanden, der berufsmäßig mit Drogenkids zu tun hat und/oder mit Kindern aus Scheidungsfamilien, mit plötzlich auftretenden psychischen Erkrankungen etc. pp. Wahrscheinlich tummeln sich diese Fachleute nicht ausgerechnet heute hier bei Gutefrage rum ....

Dafür kann es viele Aspekte geben. Entweder, sie hat jemanden verloren, oder sie hat viel Stress. Ich schließe Mobbing nicht aus, aber das ist eher unwahrscheinlich. Auserdem, kann es sein, dass sie vllt auch schwanger ist (wie die voherigen schon gesagt hatten). Man kann das Problem nicht so einfach identifizieren, wenn man selbst nicht mit de Schülerin spricht. Am besten ist, dass sie sie um sie kümmern, bis sie sich ihnen öffnet. Dann kann sie ihnen das Problem schildern. Eventl. Auch über Eltern gehen, aber bitte nicht so, dass sie es nicht mitbekommt. Könnte manchmal als Vertrauensbruch durchkommen...

Erstmal: Schön, dass dich auch die persönlichen Belange deiner Schüler kümmern. Wenn sie nicht mit dir spricht, wirst du wahrscheinlich auch zukünftig nichts aus ihr rausbekommen. Hast du mal mit deinen Kollegen über deine Sorge gesprochen. Oder hattest du ihre Eltern mal im Elterngespräch? Mit 15 steckt sie mitten in der Pubertät. Vielleicht ist das nur eine Phase. Wenn deine Kollegen keine bessere Idee haben, könntest du mal die Eltern anrufen. Aber beachte: Wenn du dich zu viel persönlich involvierst, kann das auch bei dir auf die Psyche schlagen...Alles Gute.