Sollten sich Ausbilder an den Fahrtkosten ihrer Azubis beteiligen?
Hey zusammen,
heute mal ein etwas ernsteres Thema. Ich bin noch Azubi und ich muss auch in Zeiten von Corona jeden Tag zum Betrieb (oder eben Berufsschule)
Ich darf jeden Tag knapp 35 km zum Betrieb fahren (einfache Strecke), ein ÖPNV Angebot ist quasi nicht existent. Züge gibt es gar nicht, Busse fahren, wenn überhaupt 2-3 mal am Tag. Zur Berufsschule sind es knapp 40 km einfach, ebenfalls ohne nennenswerte ÖPNV Anbindung.
Jeden Tag entstehen mit so knapp 16 € Fahrkosten. Die immer weiter steigenden Preise für Benzin machen das immer teurer. Mittlerweile kostet Benzin ja verdammt viel. Ja, ich weiß, Umweltschutz ist wichtig, aber es gibt einfach keine Alternative. 20 km mit dem Fahrrad ist auch kaum möglich, wird schwierig mit Laptoptasche. Außerdem will ich es mir nicht vorstellen, wie ich ankomme, wenn ich bei -5 Grad oder 35 Grad durch die Gegend fahren muss. Entweder halb tiefgefroren (trotz warmer Kleidung) oder halbgar (bin leider sehr sensitiv bei warmen Temperaturen)
Naja, ich verdiene als Azubi im 3. Lehrjahr jetzt nicht wirklich wenig. Aber im 1. Lehrjahr war es noch deutlich weniger.
Kurzum: Die Fahrtkosten fressen einen relativ großen Teil von der Nettovergütung ab.
308 € pro Monat, das frisst schon einiges auf (fast 1/4 des Einkommens, die Vergütung ist in meiner Branche schon relativ hoch und ist vor kurzem auch nochmal erhöht worden, im 1. Lehrjahr war es ca. 1,5/3)
Ich habe ehrlich gesagt Angst, dass die do**n Grünen oder anderen Parteien die Spritpreise nach der Wahl noch weiter anheben werden, sodass Benzin bald 1,60 € pro Liter kostet und günstige E Autos für die Normalschicht immernoch kaum finanzierbar sind.
Mein Vater hat jetzt auch nicht sonderlich viel Geld, er kann mich nicht wirklich unterstützen.
Meine Frage: Würdet ihr es gerecht finden, wenn die Ausbilder sich an den immens hohen Fahrtkosten beteiligen? Bzw. es irgendwelche Erleichterungen für Azubis gibt?
Es kann ja nicht sein, dass ich fast den ganzen Tag lang beschäftigt bin und am Ende des Tage nicht wirklich viel mehr als ein Hartz-IVler hab, der oft den ganzen Tag zu Hause sitzt. Fahrtkosten sind ja nicht das einzige, was anfällt.
Ich trage ja nebenbei noch Zeitungen aus und opfere noch mehr von meiner Freizeit. Kurzum: Insbesondere vor den Prüfungen habe ich eigentlich gar keine Freizeit mehr und bin entweder im Betrieb, in der BS, zuhause am Lernen oder Zeitung austragen (und 8 Stunden am Tag schlafen soll der gesunde Mensch ja auch noch)
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Erleichterungen gäbe es schon vom Staat - sofern der Azubi Lohnsteuer zahlt. Kann man absetzen als Werbungskosten.
Ansonsten sind die Fahrkosten aus meiner Sicht selbst zu tragen. Man hat sich den Betrieb ausgesucht und muss das im späteren Leben in der Regel auch selbst zahlen
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Ich betone: DU hast dir diese Ausbildungsstätte ausgesucht und auch die damit verbundene Vergütung. Und die 2-3 Jahre Ausbildung werden dir kein Loch in die Rente fressen, zumindest nicht mehr als sonst.
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Das du irgendwo auf dem Dorf lebst mit misser Busverbindung ist ja nicht schuld der Firma und wen du denkst das du mit einem Auto besser dran bist kanst du das vergessen selbst wen du Lohnsteuer schon bezahlen würdest Dan würdest du auch nur ca 30 cent pro Kilometer wiederbekommen!
Wen du geld sparen willst ziehe in die stadt wo du deine ausbildung hast auch wen dan das meiste für wohnung und leben drauf geht aber ab 300 -350€ kann man schon eine wohnung bekommen!
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Dass wäre das gleiche in Grün. Der Betrieb liegt abseits auf dem Land. Auch dort kann ich mir kaum was mieten. In der Stadt sind die Mietpreise eh immer sehr teuer.
Und ja, es ist nicht Schuld der Firma, aber es auch nicht meine Schuld, dass unsere Politiker es nicht hinbekommen, auf dem Land attraktive (Guter Takt + moderne Fahrzeuge + Günstige Preise) ÖPNV Möglichkeiten zu schaffen. Stattdessen wollen sie die Benzinpreise immer weiter erhöhen und somit den Landleuten das Leben immer schwerer machen. Bald ist der Vorteil der günstigeren Mieten, die Landleute zahlen ggü. Stadtbewohnern dahin.
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Hör Endlich mit den Ausreden auf den du selber wolltest da ja arbeiten und das es kaum Arbeit auf dem Land gibt ist ja nicht grundlos so!
Warum soll man den auf dem land leben wen sich das nur Lohnt wen mal Kleinkinder hat! Und selbst Dan kann man da kaum was machen!
Du verstehst es nicht das es da so mies ist mit dem Bus liegt eben daran das es kaum bedarf gibt und sonder Konditionen gibt es auch da nicht!
In der Stadt würde das Selbe an Fahrtkosten auf dich zukommen nur eben nicht So hohe den da ist alles nähe und es gibt da stellen wo zb 6 busse im 10 Minuten takt kommen von 5.50.ca 20.00 Uhr!
Von Der Stadt hast du keine Ahnung ich habe nicht umsonst ab 300-350 € miete geschrieben und da kann man normalerweise immer was lange unternehmen so bis 1 Uhr nachts oder auch länger zb bis um 4 uhr morgens!
Die Meisten Firmen sind nicht grundlos in der Stadt den diese brauchen Dan zb keine lange anfahrt zur Autobahn oder zum kunden!
Als Ich jung war waren schon um 19 Uhr alle Bordsteine hochgeklapst und das in einer Stadt ! Selbst das hat sich immer mehr geändert im lauf der zeit!
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Auf dem Land lebt man, weil man dort normalerweise seine Ruhe hat. Dass es kaum Bedarf gibt, mag stimmen, aber dann dürfen die Politiker dass auch nicht sagen, dass man ja auf ÖPNV umsteigen kann, wenn einem die neuen, hohen Benzinpreise zu viel sind.
Ja, eine Jahreskarte für den innerstädtischen Verkehr kostet auch Geld, aber weit weniger Geld als ein Auto bereitzuhalten.
Sind alles keine Ausreden. Manchmal denke ich hier echt, wer arbeitet oder eine Ausbildung anfängt, ist der dumme. Alle Probleme hat man sich selber ausgesucht, man sei unflexibel (DIE Perfekte Ausbildung/Arbeit gibt es nicht), ach was muss man sich alles an den Kopf werfen lassen.
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Du wusstest worauf du dich einlässt. Alternativ ziehst du um.
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Umziehen, dass ist ja noch teurer. Ich wohne sehr günstig für etwas Unterhalt bei meinem Vater. Was näheres hätte ich auch nicht gefunden. Zumindest nicht für das, was ich wollte. Und jetzt komm mir bitte nicht mit 30 Jahre alten Sprüchen, die Zeiten haben sich geändert.
Es ist echt Mist, auf dem Land zu wohnen. Man hat hohe Fahrtkosten durch lange Strecken zum Betrieb und es gibt keinen nennenswerten ÖPNV. Fahrradwege sind auch relativ selten und gerne mal in schlechtem Zustand.
Stadtleute haben es dagegen echt leicht. Die brauchen kein Auto sondern nur ein ÖPNV Ticket, haben mehr und bessere Radwege, die Betriebe oft sehr nahe und der ÖPNV fährt alle 10-30 Minuten...
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Das ist kompletter Schwachsinn, wer sucht der findet. Irgendwo wird es sicher eine WG geben die bezahlbar ist. Du bist aber zu unreif das zu akzeptieren, weil du den Luxus nicht aufgeben willst zu Hause zu wohnen. Zum Erwachsenwerden gehört dazu, dass man lernt sich zu informieren bevor man Entscheidungen trifft, wer das nicht macht sollte zumindest aus seinen Fehlern lernen und wer dies auch nicht macht, der wird im Leben nie weit kommen. Und da ist es mir vollkommen egal wie deine Anfahrtszeit ist oder deine Anbindungen zu den Öffentlichen, du wusstest wo der Betrieb ist, du wusstest wie die zahlen und was die Leistungen, du wusstest wo du wohnst und wie du hinkommst. Fertig.
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Ja, ist klar. DU hast ja keine Ahnung! Ich bin fremden gegenüber sehr misstrauisch und eine WG kommt für mich nicht in Frage, ich möchte im Privatleben meine Privatsphäre, dass ist sicher kein Luxus.
Und ja, ich wusste, wie die Bezahlung, Anbindung und Standort sind.
Alternative wäre gewesen, dass ich tatsächlich Arbeitslos werden (für mich keine Alternative) oder einfach im örtlichen Betrieb eine Ausbildung mache, die mich weder interessiert, noch ich gut darin bin. Und wer hat schon Lust auf einen mürrischen Verkäufer, der das nur macht, weil er es muss und dementsprechend drauf ist.
In DE hat man es als Azubi nicht leicht...
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Es gibt zwei Arten von Menschen, die einen suchen Fehler bei den anderen und geben allem die Schuld nur nicht sich selbst, die anderen akzeptieren die Ausgangssituation, weil sie wissen, dass man daran nichts ändern kann und versuchen sich in eine bessere Situation zu bringen. Die einen werden nie vorankommen, die anderen werden es vielleicht mal zu was bringen.
Du willst es nur nicht hören, es gibt genug Optionen, sie gefallen dir bloß nicht, weil sich nichts zu deinem Nachteil entwickeln soll. Wenn du in keiner WG wohnen willst, dann such dir eine ein-Zimmer-Wohnung, dann zahlst du etwas mehr. Aber lass mich raten, dann bleibt dir von deinem Gehalt auch nicht mehr.
Sorry, aber ich bin Azubi in einer Großstadt mit horrenden Mietpreisen. Ich pendel täglich 1h hin und 1h zurück, ein anderer Azubi täglich 2h hin und zurück und der hat sich nicht einmal darüber beschwert. Andere mieten sich Wohnungen in günstigeren Stadtteilen oder suchen sich einen Nebenjob oder ziehen in eine WG. Aber logischerweise ist nichts eine Lösung für dich.
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Oh man, was bist du für einer.. Ich wohne sehr günstig bei meinem Vater und trage nebenbei Zeitungen aus. Für mehr habe ich im Moment keine Zeit, lernen muss ich ja schließlich auch.
Naja, Diskutieren macht keinen Sinn mit manchen Leuten, daher spare ich mir mal meine kostbare Sonntagabend Freizeit für was schöneres. PUNKT!
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"Ich will das genau so und anders geht es nicht, weil es mir nicht passt"-Mindset. Mal sehen wie weit du mit der Einstellung kommst.
Diskutieren macht keinen Sinn mit manchen Leuten
Richtig, mit Leuten wie dir, die bloß das hören wollen was sie möchten. Du hast genug Lösungsvorschlage bekommen, aber alle abgelehnt aufgrund deiner eigenen Bequemlichkeit und da scheitert es dann nicht aufgrund deiner angeborenen Anfangssituation, sondern deiner jetzigen Einstellung. Was wäre den für dich eine gute Lösung? Der Arbeitgeber zahlt dir deine Spritkosten? Die Bahn sorgt für einen Shuttlebus zwischen deinem Dorf und deinem Unternehmen? Oder soll der Staat doch lieber täglich einen Helikopter zu dir schicken? Lösungen die keinen Nachteil für dich bringen sind die, die du hören willst, aber die Realität sieht nun mal anders aus. Find dich damit ab und werd erwachsen. Jemand mit deiner Einstellung würde in meiner Branche keine Woche überstehen, weil alles "unfair" ist.
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Kauf dir n sparsamerrs auto und auch keinen Benziner mehr, dann kommst du auch nicht auf so horente Kosten
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Von welchem Geld bitteschön? Ich habe kaum Ersparnisse. Und das Auto ist nicht besonders Benzinsparend, leider (ist das von meinem Dad), da kann man so Spritsparend fahren, wie man will, aber unter 7,5-8 Liter pro 100 km kommt man da kaum. Selbst, wenn man mit 70 schon im 6. Gang fährt.
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Mit nem Diesel kommst du grad mal auf 150€ im Monat an Spritkosten, wenn du dir nen günstigen, der noch gut in Schuss ist, für 3.000-4.000 holst, dann hat sich der bei dir bereits nach 2-2,5 Jahren von selbst finanziert. Wenn du mehr verbrauchst, solltest du dir deinen bleifus abgewöhnen.
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Bleifuß? Ich fahre auf der Landstraße, wo locker 100 möglich sind, aus Gründen des Benzinsparens nicht schneller als 80 km/h und wende auch die Tipps zum Benzinsparen an, die mir mein Fahrlehrer damals beigebracht hat. Früh schalten aber schnell auf die gewünschte Geschwindigkeit, die Motorbremse nutzen und den Schubbetrieb ebenfalls nutzen.
Leider ist das Auto von meinem Vater nunmal eine Spritschleuder...
150 € Spritkosten, wäre echt Wunschdenken. Selbst wenn ich einen guten und günstigen Gebrauchten finde, für Diesel fällt ja eine viel höhere Steuer an und so groß sind die Preisunterschiede zwischen E10 und Diesel auch nicht mehr.
Versicherungskosten fallen auch an.
ABER: Eine Überlegung wäre es auf jeden Fall wert, die alte Spritschleuder gegen einen sparsamen, gebrauchten Diesel zu tauschen. Ich werde mich morgen mal mit meinem Vater darüber unterhalten...
Er und ich werden sicher eine gute Lösung finden... Danke für die Hilfe.
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Komisch, ich hab ne ähnliche Strecke wie du und komme auf diese 150€ im Monat. Die Steuer bekommst du durch den Dieselpreis wieder rein weil du zu den vielfahrern gehörst
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Als Benzinfahrer komme ich auf 428,2 € pro Monat. Mein Vater will aber nur einen Anteil von, nicht alles. Jedes Mal 40 km einfach, also 80 km am Tag und das an ca. 20 Tagen im Monat und die Betriebskosten kommen noch on top.
Ein Diesel scheint hier eine gute Lösung zu sein. Man spart ja glücklicherweise den ein oder anderen € (wenn auch nicht mehr so viel wie früher). Naja, sei es drum.
Allerdings verdient man dann auch mehr. Und nein, ich zahle keine Lohnsteuer, nur jede Menge Sozialabgaben.
Außerdem soll man ja auch schon sehr früh mit dem zurücklegen für die Rente anfangen... Wenn ich für mein Leben in dem Betrieb bin, werde ich eine ordentliche Rentenlücke haben, die ich selber stopfen muss. Man kann da gar nicht mehr früh genug anfangen und auf Altersarmut habe ich 0 Bock.
Da die olle EZB mit ihrem Niedrigzinszeugs dafür sorgt, dass man auf Festgeld keine Zinsen mehr erhält, muss man auch noch auf die wankelmütige Börse setzen.