Sollte man den Pressekodex verpflichtend machen?

Das Ergebnis basiert auf 8 Abstimmungen

Ja, weil… 50%
Nein, weil… 38%
Andere Antwort 13%

3 Antworten

Nein, weil…

In Deutschland herrscht Presse- und Meinungsfreiheit. Das enthält auch das Recht zu übertreiben, zu lügen oder nicht ehrverletzende Schimpfkanonaden zu verbreiten. Ein wie auch immer gearteter Kodex schränkt die Pressefreiheit (die übrigens nicht für Rundfunk und Fernsehen gilt, da gibt es "nur" die Berichtsfreiheit) ein und kann von daher immer nur freiwillig sein.

Andere Antwort

Ich sage es mal so: Pressefreiheit hat auch ihre ethischen und moralischen (nicht ideologischen!) Grenzen - die Grundlagen dafür bildet eben der Pressekodex. Im rechtsfreien Raum bewegt sich dahingehend selbst investigativer Journalismus nicht - und man muss auch aufpassen: Es bringt nichts, wenn man sich als Journalist mit jedem verfeindet, weil man alles nieder schreibt oder sich zu weit aus dem Fenster lehnt oder ohne Feingefühl Dinge veröffentlicht, die eigentlich nicht in die Öffentlichkeit gehören/diffamierend sind usw.!

Den Rest hat Wolf von Lojewski, den ich immer sehr geschätzt habe, ganz gut auf den Punkt gebracht.

https://www.youtube.com/watch?v=1LNmkl5FBAc

Ansonsten halte ich die Berichterstattung in den meisten deutschen Medien nicht für unsachlich, polemisierend, menschlich herabwürdigend oder gefährlich. Es gibt Tendenzen nach links und rechts; es gibt Medien, die man besser ignorieren sollte, aber die Mehrheit hält sich an die guten Sitten. Wer gegen den Kodex verstößt, der kriegt ja auch sein Fett weg.

Das dürfte mit der verfassungsrechtlich garantierten Pressefreiheit kaum zu vereinbaren sein.