Soll ich es so im Vorstellungsgespräch sagen?

3 Antworten

Eher sowas:

Gute Frage – denn Schwächen sollte man im Bewerbungsgespräch ehrlich, aber strategisch klug nennen. Die Kunst liegt darin, eine echte Schwäche zu zeigen, die nicht entscheidend für den Job ist und bestenfalls eine Stärke in sich trägt.

Hier ein paar Beispiele für gute Schwächen, die du nennen kannst – je nach Job natürlich:

1. „Ich bin manchmal zu detailverliebt.“

Warum gut: Klingt nach Perfektionismus, aber lässt dich gewissenhaft wirken.

Besser mit Zusatz: „Ich arbeite daran, pragmatischer zu priorisieren, wo es notwendig ist.“

2. „Ich tue mir anfangs schwer, Aufgaben abzugeben.“

Warum gut: Zeigt Verantwortungsbewusstsein und Lernbereitschaft.

Ergänzung: „Aber ich habe gelernt, dass Teamarbeit effizienter ist – und verteile heute Aufgaben viel aktiver.“

3. „Ich bin nicht der geborene Redner vor großen Gruppen.“

Warum gut: Wenn der Job keine ständigen Präsentationen erfordert, ist das kein Nachteil.

Ergänzung: „Ich arbeite daran durch kleinere Meetings und habe da schon viel an Sicherheit gewonnen.“

4. „Ich bin manchmal etwas ungeduldig mit mir selbst.“

Warum gut: Klingt nach Eigenanspruch.

Ergänzung: „Ich lerne, Erfolge auch mal anzuerkennen, statt immer direkt nach dem Nächsten zu greifen.“

5. „Ich sage nicht immer sofort meine Meinung in großen Runden.“

Warum gut: Für viele Jobs ist Zuhören wichtiger.

Ergänzung: „Aber in 1:1-Gesprächen oder in kleineren Gruppen bringe ich mich sehr gut ein.“

Tipp: Mach aus jeder Schwäche ein Lernfeld. Zeig, dass du daran arbeitest oder es in bestimmten Kontexten sogar ein Vorteil ist.

Wenn du magst, sag mir, für welchen Job oder Bereich du dich bewirbst – dann kann ich dir spezifische Vorschläge machen.

So direkt und pauschal nach Schwächen fragen nur echt miese Interviewer in solchen Gesprächen... Stattdessen fragt man eher, was die größte Herausforderung in der letzten Stelle für den Bewerber war. Oder in welchen Situationen im Arbeitskontext sie schon mal vor einer größeren Hürde standen und wie sie die überwunden haben.

Genau so kannst du übrigens auch über die pauschale Frage nach Schwächen nachdenken - und dann genau so ein Beispiel als Antwort auch auf diese pauschale Frage vorstellen!

Zum Beispiel : "In meinem Praktikum bei Betrieb XY bekam ich die Aufgabe, einen Geschäftskunden zu empfangen und zu betreuen, bis der Chef Zeit für ihn hatte. Da war ich wirklich ganz schön nervös vorher, weil es mir nicht immer leicht fällt, auf mir noch unbekannte Menschen zuzugehen! Ich habe mir dann allerdings im Vorfeld ein paar Fragen zu unverfänglichen Themen überlegt - zum Beispiel, ob die Person den Weg gut gefunden hat, ob sie das Wetter heute auch so schön / furchtbar findet. Das hat mir Sicherheit für diese Situation gegeben und mir sehr gut dabei geholfen, sie problemlos zu meistern! Denn am Ende war das alles viel einfacher als vorher befürchtet, die Person war super nett, wir haben ein bisschen geplaudert und dann war der Chef auch schon da!".

Das würde ich beides nicht so sagen.


Adventure232 
Beitragsersteller
 22.04.2025, 19:25

Weiß leider echt nicht was meine schwächen sind im beruflichen Kontext. Weiß meine Stärken aber schwächen habe ich kein plan von. In meinem Praktikumszeugnissen stehen auch nur positive Dinge