Smalltalk - Reaktion?
Kurz zu mir: Ich habe sonst keine schwerwiegenden psychischen Komplexe aber Smalltalk ist mir einfach grundsätzlich zuwider. Und um ehrlich mit mir selbst zu sein, kann ich es auch nicht. Selbst einfachste 'Basics' sind bislang nicht hängengeblieben. Du kannst mit mir sachlich (!) über diverse Themen diskutieren, aber zwischenmenschlich läuft nichts.
Ich bin offen und ehrlich sozial völlig zurückgeblieben, daher würde mich einfach mal interessieren, wie ein 'normaler' Mensch auf folgende Reaktion reagiert:
Ihr seid auf Durchreise und besucht spontan eure Mutter auf einen Kaffee, kommt an und bemerkt Besuch (den ihr schon von Kleinauf alle paar Jahre mal seht). Ihr begrüßt standardmäßig mit einem ''Hei'' und erhaltet ein ''Hallo, dich sieht man auch nicht alle Tage!''.
In meinem Falle - ich nickte kurz, verabschiedete mich mit einem ''Servus'' (?!), machte kehrt und verließ das Haus wortlos.
Der Besuch muss sich auch gedacht haben, er sei im falschen Film. Herrgott...
3 Antworten
Hallo Dieb,
ernsthaft mit anderen reden kannst du also. Nur Smalltalk nicht. Zum Smalltalk sei gesagt: Er ist eine Mischung aus Ernsthaftigkeit und Diplomatie. Zum Beispiel: "Dich sieht man auch nicht alle Tage." Heißt: Du kommst selten dahin. Das kann eine Kritik an dir sein oder der persönliche Wunsch des Sprechenden dich häufiger zu sehen. ((Dies müsstest du dherausbekommen.) Dieser Satz ist DIPLOMATISCH. Das heißt er will jede konfrontative Situation mit dir vermeiden. Er lässt dir die Möglichkeit unterschiedlich zu reagieren. Ob ehrlich oder nicht. Ich habe selten Zeit, ich finde eigentlich, dass ich häufig komme, ich habe vor in Zukunft häufiger zu kommen. Solche möglichen Antworten. Eine direkte, konfrontative Ansprache hätte dich wohl noch schneller rausrennen lassen.
So funktioniert das soziale Leben aber - mit gewisser Diplomatie. Das lehnst du ab, aber das musst du lernen. Zur Zeit sind die Leute da völlig befremdet von deinem Rausgehen. Das möchtest du auch nicht. Versteck dich also bitte nicht hinter einem selbstgerechten: "Ich bin nun mal so."
Lernen? Nein danke, aber ich verzichte. Was mir in 25 Jahren nicht gelang, wird mir auch in den folgenden 50 nicht gelingen. Akzeptanz und Abstand sind in manchen Fällen einer Konfrontation vorzuziehen, auch wenn dies mitunter zwangsläufig in derartigen Situationen mündet.
Diese Frage ist keineswegs als Hilfegesuch zu missverstehen. Mich interessierte lediglich, welche Antwortmöglichkeiten hier offen stehen und als sozial akzeptabel gelten.
Ich bin genauso wie du ich bin auch froh wenn ich die Gesellschaft soweit wie möglich meiden kann und soziale Kontakte zu knüpfen empfinde ich als Anstrengend und ich würde es auch nur aus praktischen Gründen machen. Ich glaube ich würde auf die Reaktion mit eine, von meiner Seite aus nutzlosen, „wie gehts“ antworten und zu der der Mutter gehen. Vor einigen Monaten habe ich also herausgefunden das ich dazu sagen kann das ich Introvertiert bin. Schön das es noch mehr gibt.
Wieder ein Guter der gegangen ist.