Sinologie Berufsaussichten?

7 Antworten

Heutzutage sind auch Beziehungen sehr wichtig.

Ich bin ü30 und studiere derzeit Sinologie und Geschichte neben meiner Arbeit (Bürojob im Ingenieurbüro).

Aber:

Ich habe extra mein Abitur am Abendgymnasium nachgeholt, weil ich genau dies "als Hobby" studieren wollte. Meine Frau kommt aus China und ich war schon paar mal dort. Natürlich wäre es schön, wenn ich später mal beruflich etwas finden würde, was passen würde. Aber in erster Linie möchte ich nur Spaß am Studium haben! :-) Man lebt, glaube ich, nur einmal^^

Es stimmt, dass allgemein die Berufsaussichten nicht so gut sind, weil es überall auch zu viele Muttersprachler mit guten Qualifizierungen gibt. Trotzdem halte ich persönlich es für sinnvoll, sich intensiver mit der chinesischen Sprache auseinanderzusetzen! :-) In China findet momentan ein starker Wandel statt. Auch Geografie als Kombination halte ich für sehr interessant. Die Leute sind schon viel umweltbewusster geworden... :-)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

SEHR schlecht! Du wirst damit kaum einen einigermaßen bezahlten Job bekommen.

Mit beidem!

Die Sinologen schlagen sich heutzutage dann am Ende oft als schlecht bezahlte Übersetzer durchs Leben. Aufträge sind schwer zu bekommen- Überangebot an Übersetzern und die Gehälter/Vergütungen sind im Keller. Eine Verkäuferin bei Lidl dürfte mehr verdienen. Nur sehr wenige haben Glück und kommen als Quereinsteiger in einem anderen qualifizierten Job unter.

Wenn man etwas lernen will, was man dann auch zu seinem Beruf macht(mit dem man ein Auskommen hat), sollte man was anderes lernen

Nein, fachbezogene Jobs gibt es nur wenig. Das Fachwissen ist auch nirgendwo gefragt. Bringt gar nicht.

Wenn du Mandarin lernen willst dann lerne Mandarin, irgendwo. Beim Studium ist die angewandte Sprache nur ein minimaler Teil, der Rest ist Ballast.


Braunauer17 
Fragesteller
 10.02.2019, 11:39

Ich hätte vielleicht gedacht Sinologie mit BWL zu machen.

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Herb3472  10.02.2019, 16:40
@Braunauer17

Wenn Du keinen chinesischen Stammbaum hast, bringt Dir das gar nichts.

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Die Berufsaussichten von Übersetzern, die die deutsche, englische und chinesische Sprache gleichermaßen perfekt beherrschen, sind derzeit gut. Das Studium muss dabei nicht unbedingt Sinologie sein, noch gefragter sind Wirtschaftswissenschaftler, Übersetzer und Dolmetscher, Juristen, Ärzte, Ingenieure und Naturwissenschaftler, die entsprechende Sprachkenntnisse haben.

Die Kombination Arabistik und Islamwissenschaften dürfte am sinnvollsten sein, weder allgemeine Geschichte noch Geographie hätten inhaltlich einen allzu großen Bezug zu dem anderen Fach.


Silo123  10.02.2019, 12:14

Nein, die Berufsaussichten von Übersetzern, die die chinesische und englische Sprache sehr gut beherrschen sind sehr schlecht. Es wird sich geradezu um Aufträge geprügelt- es gibt viel zu viele. Die Bezahlung ist grottig. Die Arbeitsbedingungen sind grottig. Ich kann nur ENTSCHIEDEN abraten.

Ich sehe das im Moment bei meiner Tochter. Sie übersetzt chinesisch und englisch, hat Berufserfahrung, beste Unizeugnisse und Arbeitszeugnisse und kommt auf keinen grünen Zweig. Ohne schon mehrjährige Berufserfahrung mit guten Zeugnissen(auch Arbeitszeugnisse) hat man kaum eine Chance überhaupt nur einzusteigen. Sie ist mittlerweile drin, weil sie gute Zeugnisse(mittlerweile auch Arbeitszeugnisse) vorweisen kann, ist mittlerweile bei ich weiß nicht, wie vielen Übersetzungsagenturen in der Datei- trotzdem kommt sie auf keinen grünen Zweig, überlegt nur noch, worauf! sie umsattelt, weil man muß ja auch wovon Leben und Altersicherung hat sie bisher gar keine

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Ich habe mich zufällig vor einer Stunde mit einer chinesisch-stämmigen Frau unterhalten. Ihre Eltern sind vor 40 Jahren aus China ausgewandert, sie wurde hier geboren und ist zweisprachig aufgewachsen. Sie hat Wirtschaftswissenschaften und Sinologie studiert und ist sehr gut im Halbleitergeschäft zwischen China und Europa etabliert.

Es kommt halt darauf an, was Du sonst noch drauf hast.


iq1000  10.02.2019, 09:41

Naja, das Halbleiterwissen wird wohl nicht vom Sino-Studium gekommen sein.

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Herb3472  10.02.2019, 09:56
@iq1000
Naja, das Halbleiterwissen wird wohl nicht vom Sino-Studium gekommen sein.

Sicherlich auch nicht vom Studium der Wirtschaftswissenschaften. Im Vertrieb und im Management genügt oberflächliches Wissen über Strukturen und Zusammenhänge, da braucht man nicht in's Detail gehen. Ein Pharmavertreter ist auch kein Pharmakologe.

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Silo123  10.02.2019, 12:24
@Herb3472

Pharmavertreter sind meist Ärzte oder Tierärzte, weil denen sollen sie die Sachen verkaufen. Meist wird in den Anzeigen der Pharmafirmen zum Pharmavertreter sogar Berufserfahrung in dem jeweiligen Beruf erwartet. Pharmakologen könnten da vielleicht auch ankommen. Du kannst mir echt glauben, daß die Pharmavertreter alle ein einschlägiges! abgeschlossenes Studium haben. Die Pharmafirmen haben da echt große Auswahl.

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Herb3472  10.02.2019, 12:38
@Silo123

Pharmavertreter sind hier überhaupt nicht das Thema!

Es ging und geht um Sinologie und eine Chinesin, die in Österreich Sinologie und Wirtschaftswissenschaften studiert hat und international im Hardwarebereich tätig ist.

Was machst Du denn für ein Theater daraus? Es hier und in diesem Zusammenhang völlig wurscht, ob und wie viele Pharmavertreter Medizin, Pharmakologie, Pharmazie oder sonstwas studiert haben!

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Silo123  10.02.2019, 12:44
@Herb3472

Es geht darum, daß es halt nicht um oberflächiges Wissen geht, und nur mit Sinologie bist Du nichts. Sie muß, um Erfolg zu haben ganz anderes mitgebracht haben als die Sprache und Grundkenntnisse in Wirtschaft- oder das ist schon lange her, daß sie eingestiegen ist.

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Herb3472  10.02.2019, 13:50
@Silo123
Es geht darum, daß es halt nicht um oberflächiges Wissen geht,

Woher willst denn Du das wissen? Sie arbeitet dort ja nicht als Technikerin, sondern im Management. Und um Geschäftsverhandlungen zu führen, Preise und Lieferbedingungen abzusprechen oder interne Managemententscheidungen zu diskutieren, braucht sie keine tiefschürfenden technischen Kenntnisse. Oder glaubst Du etwa, dass jeder Politiker ein Wissen über die fundiertes technisches Wissen über die Dingehat, über die er entscheidet? Mitnichten!

Dass sie, nachdem sie zweisprachig deutsch/chinesisch aufgewachsen ist, in China einen Heimvorteil hat und mit ihrem Wirtschaftsstudium vorne dabei ist, wenn es um internationale Kontakte zwischen hier und China geht, ist ja wohl klar.

Aber wenn ich gewusst hätte, dass Du hier solch einen Wissensdurst entwickeln würdest, hätte ich sie natürlich ausgequetscht wie eine Zitrone und sie gebeten, bei mir eine komplette Lebensbeichte abzulegen.

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Herb3472  10.02.2019, 16:38
@Silo123
Sie muß, um Erfolg zu haben ganz anderes mitgebracht haben als die Sprache und Grundkenntnisse in Wirtschaft- oder das ist schon lange her, daß sie eingestiegen ist.

Du hast vielleicht Sorgen! Sie ist um die 40, ist zum zweiten Kind schwanger und arbeitet zumeist von zu Hause aus (Telefonkonferenzen), aber Ich habe sie nicht nach ihrem Lebenslauf gefragt.

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