Sind Menschen, die zum Aberglauben neigen, "naiv" oder sogar "bildungsfern"?

28 Antworten

Hallo Ovechkin,

Aberglaube ist ganz einfach Irrglaube. Diese Menschen haben eine falsche Auffassung (Annahme), der sie anhängen. Der Feind der Menschen (Satan) hat mit ihnen leichtes Spiel, er bekommt sie mehr und mehr in den Griff und macht sie abhängig von sich. Er kann die Menschen nur ängstigen, psychisch quälen und ihnen das Leben schwer machen. Wenn man davon nicht frei wird, zieht er sie immer mehr hinter sich her und das nimmt ein schlimmes Ende.

Ich kann dir nur raten, halte dich fern von solchen Personen. Sie wollen über dich herrschen, dich gängeln und dich von sich abhängig machen. Nur Jesus Christus kann die Menschen von sochen Gebundenheiten heilen.

"Jesus Christus spricht: Ich bin das Licht der Welt. Wer an mich glaubt wird nicht in der Finsternis gehen, sondern wird das Licht des Lebens haben." Johannes 8,12

LG

Hallo!

Der Satz der Leherin finde ich echt unmöglich, arrogant und anmaßend. Ich würde eher sagen, ein intelligenter Mensch, würde niemals über den Glauben eines anderen eine Wertung vornehmen.

Aberglaube/Glaube haben nichts mit Intelligenz, oder Bildung zu tun. Und Naivität zu unterstellen wäre eine Wertung, die mehr über den "Wertenden" aussagt, als über den "Gläubigen".

Ich bin von "Aberglaube" und "Glaube" betroffen. Ich bin nämlich Theatermensch und Christ.

Am Theater ist man sehr abergläubisch. Man darf dort nicht pfeifen, bei Proben nicht klatschen, wenn einem Toi, Toi, Toi, gewünscht wird, wird 3x über die Schulter gespuckt, und wehe es wird über die falsche Schulter gespuckt, oder man sagt Danke danach, dann geht die Aufführung in die Hose. Aberglaube.....aber viele halten sich daran.....  Sind sie deswegen dumm, ungebildet, oder naiv? Ganz sicher nicht.... Genau so wenig wie die Milliarden von Menschen, die an Gott glauben.

Aber das sollte natürlich in einem gewissen Rahmen bleiben. Wenn Menschen das zu ernst nehmen, oder wie du schreibst "hysterisch" reagieren, könnte es sich auch schon um eine ausgewachsene Angststörung handeln. Das sollte man dann vielleicht doch psychologisch untersuchen lassen.

Aber wie schon gesagt, mit Intelligenz, Bildung oder Naivität, hat das sicher nichts zu tun.

LG :-)

Man muss mit dieser Antwort vosichtig sein und deshalb zweiteilig antworten.

1.) Intelligenz und Glaube? Hier gibt es viele unendliche Diskussionen. Die beste Antwort darauf haben Wissenschaft und Kirche darin gefunden,  sich jeweils auf die eigenen Gebiete zu beschränken und keine Aussagen über die Gebiete des jeweils anderen zu machen.

2.) Aberglaube?

Hier ist die Antwort wirklich eindeutig: Jeder, der abergläubisch ist, der ist per Definition ungebildet, naiv und unintelligent. Warum:

Aberglaube besteht im Glauben an Aussagen, Prozeduren, die durch absolut nichts abgesichert und in den meisten Fällen schon wirksam widerlegt sind.

Wer trotzdem daran glaubt, der handelt naiv, weil er mitv etwas mehr Bildung, also weniger Naivität sich ein besseres Wissen aneignen könnte und wenn er weiß, dass diese Prozeduren nicht funktionieren, dann sollte er sich eben nicht mehr an diesen Aberglauben halten.

Ungebildet, eben weil er sich nicht darüber informiert hat, welche Erfolgsquoten durch dieses Verhalten erreicht werden können. Denn wenn er dieses Wissen (= Bildung) hätte, würde er dieses abergäubische Verhalten lassen.

Unintelligent weil jeder, der über ein Mindestmaß an Intelligenz und Bildung verfügt, die Grundlagen der Naturwissenschaft kennen sollte. Also weiß, wann für ein Verhaltensmuster ein gewisser Erfolg nachgewiesen wurde und dieses also wirklich funktioniert, und wann es - weil es eben nachweislich nicht funktioniert - als Aberglaube abgetan und nicht befolgt werden sollte.


DonkeyDerby  10.01.2016, 19:11

Aberglaube besteht im Glauben an Aussagen, Prozeduren, die durch absolut
nichts abgesichert und in den meisten Fällen schon wirksam widerlegt
sind.

Das ist aber beim Gottesglauben der in der westlichen Welt verbreiteten Religionen auch der Fall. Siehe Schöpfungsgeschichte, christlichen Wunderglauben etc.

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BurkeUndCo  10.01.2016, 19:30
@DonkeyDerby

Das ist korrekt, aber ....

Man unterscheidet solchen Glauben an unbewiesene und naturwissenschaftlich unlogische Behauptungssysteme in Hinblick auf Religion und Nicht-Religion.

Auch religiöses Glaubenssyteme sind durch die Naturwissenschaften nicht abgesichert. Aber da sie sich ausschließlich mit dem Jenseits oder der "Seelenwelt" beschäftigen, die außerhalb jeder naturwissenschaftlichen Überprüfung ist, gibt es hier einen Patt.    .   Also eine ergebniss-offene und aktuell nicht mehr geführte Diskussion.

Beim "echten Aberglauben" handelt es sich  dagegen um echte nachprüfbare Aussagen:

  • Bringt eine schwarze Katze Glück oder Pech?
  • Wieviel Erfolg liefert ein vierblättriges Kleeblatt?     und
  • Wieviele Wünsche werden nach der Sichtung einer Sternschnuppoe erfüllt?

Keiner würde diese Glaubensprinzipien als "religiös" bezeichnen, sondern abergläugische Menscher erwarten durchv die Befolgung dieser Schein-Regeln eine echte Verbesserung ihres realen Lebens. Und  das kann wisssenschaftlich untersucht werden und wurde untersucht. Und dabei zeigte sich eben, dass Aberglauben keinerlei Vorteil bringt und deshalb naiv ist.

Und wer an Dinbge glaubt, die nachweislich nicht funktionieren, der ist nicht nur naiv, sondern unbelehrbar und damit ungebildet und da diese Unbelehrbarkeit im Widerspruch zur Intelligenz steht eben auch unintelligent.

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Hallo :)

Jemand, der nicht in der Wohnung pfeift oder die Schlüssel nicht auf dem Tisch ablegt, ist mMn nicht abergläubisch, sondern lebt eher nach strengen Ritualen/Verhaltensmustern ... und Leute, die ihr Leben so strikt durchplanen und taktieren sind m.E. auch wie ich solche Menschen bisher kennenlernen durfte durchweg eher recht gebildet, intelligent & legen einfach nur großen Wert auf Organisation und Genauigkeit.

Aberglaube ist eher der Glaube an Esotherik, Astrologie, übergeordnete "Mächte" und Mythen.. und auch da würde ich nicht sagen dass das nur was für "Bildungsferne" oder Naive ist, sondern viele die sich für sowas interessieren bzw. sich damit auseinandersetzen echt eig. intelligente Menschen sind.. zumal solche Themen auch recht kompliziert aufgebaut sind, was dagegen spricht dass es von "Bildungsfernen" frequentiert wird!

Außerdem, ganz neutral möchte ich anmerken dass das was "normal" und "unnormal" oder "logisch" und "unlogisch" ist jeder anders definiert!

Bei deiner Bekannten ist es zwar schräg, dass sie ihre eigenen Rituale auch auf andere bezieht, klar.. aber das muss man m.E. nicht wirklich ernstnehmen bzw. man muss solche Leute reden lassen -------> das Stichwort heißt "Toleranz".

Aberglaube ist ein Zuviel an Glauben. Deutlicher wird das, wenn du dir das lateinisch/englische Wort „Superstition“ ansiehst. Denn wörtlich übersetzt heißt das „Überglaube“ und mit Überglaube meinten schon die ollen Römer die Unart des Übertreibens in religiösen Dingen. Man kann auch sagen, der Aberglaube ist der Bruder des Fanatismus.

Übertreibende in Glaubensdingen müssen weiß Gott nicht dumm sein und auch nicht unbedingt bildungsfern. So kenne ich eine Doktorin der Biologie, die sich zum Vollmond mit Mondsteinen behängt, weil sie sich einbildet, das hülfe ihr gegen Wechseljahresbeschwerden. Aber solche Marotten kann man belächeln, die schaden ja niemandem.

Voltaire verstand unter Aberglauben alles, was über eine normale Verehrung und die Einhaltung der religiösen Gebote hinausging. Was passiert, wenn man im Glauben zu weit geht, das zeigte ihm die Hugenottenverfolgung in der französischen Geschichte. Ein weiteres Beispiel ist der Hexenglaube, der ebenfalls zu schlimmer Gräuel führte. Auch der Glaube an Besessenheit durch Dämonen gehört in diesen Bereich. Der Exorzismus und auch die Inquisition sind eigentlich ein Versuch der katholischen Kirche, Aberglauben zurückzudrängen, um Schlimmstes zu verhindern. Das ist allerdings ziemlich oft auch nach hinten losgegangen.

Heute könnte man vielleicht sagen, unter Aberglaube fällt alles, was dem wissenschaftlichen, philosophischen und religiösen Erkenntnislevel einer Gesellschaft nicht mehr entspricht. So in etwa hat es, glaube ich, der Psychiater Judd Marmor mal formuliert. Ein Atheist würde dem sicher widersprechen und sagen, jegliche religiöse Vorstellung fällt ebenfalls unter Aberglaube. Streng religiöse Menschen wiederum werden alle anderen Glaubensrichtungen außer der eigenen als Aberglaube betrachten. Einfach ist die Definition also wiedermal nicht.

Angst dem Schicksal hilflos ausgeliefert zu sein und der Versuch eben diese durch gewisse Rituale doch irgendwie beherrschbar zu machen, ist auch ein Grund für abergläubische Rituale. Es gibt Wissenschaftler, die hierin, also in der Angstbewältigung, den Grund für die Entstehung von Religionen überhaupt vermuten.

Die meisten abergläubischen Menschen erfreuen sich durchaus bester psychischer Gesundheit. Es gibt aber auch Erkrankungen, die befördern Aberglauben. Dazu zählen z.B. Zwangserkrankungen. Die Angst, es könne was ganz Furchtbares passieren, wenn man auf die Linie zwischen zwei Steinplatten auf dem Gehweg tritt, oder wenn man das Haus verlässt ohne 100 Mal kontrolliert zu haben, ob man auch wirklich abgeschlossen hat, gehen in diese Richtung.

Auch die Homöopathie ist im Grunde nichts Anderes als Aberglaube. Keine der behaupteten Wirkungen der Homöopathie außer der des Placeboeffekts konnte jemals wirklich bewiesen werden. Aber die Homöopathie und der gesamte Esoterikbereich sind das beste Beispiel dafür, dass sich Bildung und Aberglaube nicht gegenseitig ausschließen, denn die Anhänger hier sind vornehmlich Frauen mit gutem Bildungsstand und gutem finanziellen Hintergrund.