Sind Fahrschulen in Deutschland Abzocke?

15 Antworten

Abzocke ist das keine. Einfach nur ein Privates Model einer Ausbildung.

Bei uns in D und Ö werden nur die Pflichtschulen von den Steuern gedeckt. Dass man alles andere Bezahlen muss ist im späteren Leben ganz normal.

Die Fahrschule ist da Beispielsweise nicht teurer als ein Schweiss-Kurs oder Linzenzen wie z.b. der Dampfkessel oder Turbinen-Wärter da dabei trotzdem eine größere Masse an Schülern Interesse zeigen.

Könnte also auch das vielfache davon Kosten.

Das du von unserem Schulsystem verwöhnt wirst und damit zu Leben gelernt hast ca die Hälfte an Gehalt zu bekommen als Menschen die eben nicht so massivst von den Steuern für Schulen und die Gesundheit erdrückt werden (aber dafür eben selbst die Mittel für Kredite und Versicherungen aufbringen müssen) macht Privatschulen nicht zu einer Abzocke. Wegen der Belastung und der derzeitigen Inflation aber durchaus zu einer Herausforderung.


jasieo  23.05.2024, 12:37

von den steuern Gedeckt?

Nein, das ist keine Abzocke und eigentlich noch zu günstig.

In der Anmeldegebühr ist auch der gesamte Theorieunterricht mit drin. Oder glaubst Du der Fahrlehrer macht den umsonst. Die Räumlichkeiten und das Unterrichtsmaterial dazu muss auch bezahlt werden.

45 Minuten Fahrstunde für 60 oder 70 €?
Im Schnitt dürfte das für den Fahrlehrer jeweils mindestens eine Stunde Arbeitszeit sein. Nun muss aber auch noch das Fahrschulfahrzeug, das Benzin etc. davon gezahlt werden.

Da bleibt für den Fahrlehrer bzw. die Fahrschule nicht mehr viel übrig. Für den Stundenlohn würde ich nicht arbeiten.

Ist in der Anmeldung zur Praxisprüfung auch noch die Zeit für den Fahrlehrer und das Auto bei der Prüfung dabei? Meinst Du das kostet nichts?

Und ansonsten ist es nun mal, wie überall, eine Mischkalkulation. Die Bürokraft will auch bezahlt werden, etc.

Und der letzte Absatz ist maßlos übertrieben und nicht ernst zu nehmen.


MeinCtutW88 
Beitragsersteller
 12.05.2022, 13:15

Danke für die Einschätzung.

Der letzte Absatz ist nicht übertrieben, ich weiß ja nicht wann du deinen Führerschein gemacht hast. Viele Fahrschulen lassen Schüler mit weniger als 30 Fahrstunden gar nicht zur Prüfung zu.

Da solltest du dich vielleicht erstmal informieren, bevor du mir etwas unterstellst.

emib5  12.05.2022, 13:41
@MeinCtutW88

Das viele Fahrschüler aber mindestens 30 h brauchen, liegt nicht daran, dass alle Fahrlehrer ständig nur am Handy sind und während der bezahlten Fahrstunden einkäufe erledigen.

Ich bezog mich mit meiner Kritik weniger auf die Anzahl der Stunden, die Du in der Frage mit 40 angegeben hast, als auf die Unterstellung, dass die vielen Stunden dadurch zusammen kommen, dass die Fahrlehrer während der Fahrstunden andere Dinge machen.

Und ja, die Fahrschüler brauchen heute mehr Stunden als früher und auch die Durchfallquoten in den Fahrprüfungen sind im Gegensatz zu früher gestiegen.

Das wurde aber auch untersucht und die Gründe sind bekannt.

Einer der Gründe ist natürlich, dass der Straßenverkehr immer mehr zugenommen hat und es auf denStraßen auch aggressiver geworden ist. Somit braucht es einfach etwas länger, bis man sich da einigermaßen sicher bewegen kann.

Und auch die Zahl der Sonderfahrten und die Dinge, die man in der Prüfung können muss, haben zugenommen. „Kontrolle vor der Abfahrt“ oder so gab es bei meiner Fahrprüfung noch nicht. Andererseits sind diese Dinge aber auch nicht ohne Grund in die Prüfung mit aufgenommen worden. Und da so etwas geübt werden muss, steigen natürlich auch die benötigten Fahrstunden.

Dann kommt aber noch dazu, dass die Fahrschüler deutlich „schlechter“ geworden sind. Sie bringen heutzutage deutlich schlechtere Kenntnisse über den Straßenverkehr und das Verhalten im Straßenverkehr mit. Und auch das wurde untersucht lässt sich sehr einfach erklären: Zum einen haben die heutigen Fahrschüler im Schnitt deutlich weniger eigene Erfahrung mit der aktiven Verkehrsteilnahme.

Ich gebe es zu, ich bin schon etwas älter. Zu meiner Zeit gab es in den meisten Haushalten nur ein Auto und die Kinder wurden nicht überall hin gefahren. Ich bin alles und überall hin mit dem Fahrrad gefahren. Und war damit mindestens seit meinem 10. Lebensjahr ständig selber aktiver Verkehrsteilnehmer. Wodurch ich natürlich auch viel gelernt habe. Das fehlt, wenn man fast überall mit dem Auto hingefahren wird.

Dann hatten wir damals kein Smartphone oder sonstiges. Wenn wir dann mit einem Elternteil im Auto fuhr, dann blieb uns quasi nichts anderes über als Vater oder Mutter beim Autofahren zu beobachten und uns selber auf den umgebenden Straßenverkehr zu konzentrieren. Durch diese passive Vrkehrsteilnahme habe wir dann auch schon sehr viel unbewusst gelernt.
Viele Jugendliche sitzen heute nur noch bei den Eltern im Auto und schauen die ganze Zeit auf ihr Smartphone. Sie bekommen vom Straßenverkehr und wie man sich darin bewegt nichts mehr mit.

Und aus den Gründen dauert es heutzutage länger, bis sich die Fahrschüler im Verkehr zurecht finden.

Mir scheint du störst dich an dem Posten "Anmeldung zur Prüfung"?

Das ist ein Teil einer Mischkalkulation. Es gibt gegenden da sind Fahrschulen in einem gnadenlosen Preiskampf verwickelt, jeder Fahrschüler guckt nach der billigsten Fahrschule und das ist einfach ein Wettwerb den man nihct gewinnen kann.

Dann wird halt die Grundgebür gesenkt und die Fahrstunden verbilligt und das ganze dann über diesen Posten wieder reingenommen.

Aber der Trick ist uralt, gibt es auch in jedem Chinarestaurant wo man sich dann für 9 Euro den magne voll schlagen kann am Büffet , aber dann jedes Getränk mit 4 Euro auf der Rechnung steht.

Aus der Grundgebühr finanziert dann neben den behördlichen Gebühren für die Anmeldung zum Erwerb einer Fahrerlaubnis auch das Personal zur Betreuung der Aspiranten , sowie auch die grundlegende Bereitstellung der Betriebsstätte samt derer ganzen Unterhaltskosten .

Früher hattest Du dann auch noch gedrucktes Ausbildungsmaterial für die Theorie , was bei einer "App" ggf. analog mit laufenden Lizenzgebühren teilfinanzierend sein kann .

Bei Fahrstunden sind es die Brutto-Lohnkosten ( inclu. Arbeitgeberanteilen etc. ) für das Fahrpersonal , sowie Versicherungen, Betriebskosten und "Abschreibungskosten" für das Fahrschulfahrzeug .

Bei den Prüfungen halten zur Anmeldung auch wieder Behörden ihre Händchen auf , ein Prüfungsraum muss gestellt werden , und der Prüfer arbeitet auch nicht ehrenamtlich .

So läppert sich das an der Basis durchaus schon in Deutschland zu beachtlichen Summen .


MeinCtutW88 
Beitragsersteller
 10.05.2022, 20:55

Unterschreibe ich soweit, ich verstehe nur nicht warum eine Fahrschule sich 100/225 für die Anmeldung zur Prüfung einsackt. Schließlich muss der Schüler zusätzlich deine genannten Gebühren an den TÜV abdrücken, jeweils ca. 100€.

verreisterNutzer  10.05.2022, 21:54
@MeinCtutW88

Bei uns in DE nimmt der TÜV für Theorie tatsächlich nur etwas unter 25 , und Praxis je nach FE-Klasse iwo zwischen 120 bis 180 Euro an Gebühren .

Ist zumindest bei der Theorie ggf. etwas happig , wenn die Fahrschule dann nicht einen "Bring-Service" zum Prüfungsort mit inclusive sieht .

Bei der Praxis muss die Fahrschule aber auch ein Fahrzeug samt Fahrlehrer stellen , und damit kommen auch da dann ähnliche Kosten wie bei einer regulären Fahrstunde mit oben drauf .

Highlands  12.05.2022, 13:47
@MeinCtutW88

Weil eine Fahrschule kein gemeinnütziger Verein ist die das aus Spaß machen. Die erbringen eine Dienstleistung und wollen damit Gewinn erwirtschaften. Oder warum denkst du kostet eine Handwerkerstunden zwischen 60 und 90 € zzgl. MWST?

Anmeldegebühren - damit bezahlst du auch die Teilnahme am theoretischen Unterricht.