Sind die USA ein verrücktes Land?
Sind die USA aus Eurer Sicht ein verrücktes Land? Und falls ja warum?
35 Stimmen
12 Antworten
Meine Schwester ist mit ihrem Mann vor kurzem in die USA ausgewandert und ja, das Leben dort ist schon ziemlich anders als hier und aus unserer Sichtweise heraus ganz sicher ein bisschen verrückt. Aber meine Schwester empfindet die Amis als liebenswert verrückt (sie selbst ist ja auch ein liebenswert-verrücktes Huhn).
Ich selbst habe die Amerikaner, die ich bisher so kennenlernen durfte übrigens allesamt als überaus freundlich und offen erlebt, jederzeit zum Smalltalk bereit und an anderen interessiert. Wir deutschen glauben oft, dass das nur oberflächlich sei, aber wenn ein Ami dich zum Barbecue einlädt und du wirklich kommst, wird er sich darüber riesig freuen und dich als einen neuen Freund betrachten. Insofern ist diese Freundlichkeit also durchaus ehrlich gemeint und echt.
Ansichtssache. Aus Sicht der US-Amerikaner sind Deutsche oder Briten vielleicht zu konformistisch / obrigkeitshörig und die Italiener oder Spanier zu traditionsbewußt / konservativ und so weiter.
Die USA sind ein sehr junges Land und die US-Amerikaner noch lange kein Volk geworden nach dem bekannten, die melting-pot-Ideologie begründenden e-pluribus-unum-Satz. Hauptproblem ist die extreme ethnische Vielfalt dort drüber, die eine Sozialgemeinschaft unmöglich macht und zu enormen inneren Spannungen führt, aufgrund derer es die ideologischen und politischen Führer der USA dann nötig haben, ihrer Mischbevölkerung äußere Feindbilder zu präsentieren und diese durch Propaganda als die "Quintessenz des Bösen" zu präsentieren (nazis, commies, terrorists usw.) Daraus folgen dann ständige Angriffskriege. Kein Land führt so viele Kriege wie die USA. Entsprechend extrem ausgeprägt sind in Amiland dann auch der Militarismus und die Faszination für Waffentechnik, für Action und Gewalt. In keinem europäischen Land (selbst in Frankreich nicht) ist ein dermaßen großer Teil der männlichen Bevölkerung derart vernarrt in Waffen, Krieg und Rumgeballer.
Das ist aber gar nicht schlimm. Bin auch ein Waffenfan. Weniger sympathisch berührt mich die soziale Kälte dort drüben, überhaupt die Arschlochmentalität vieler US-Amerikaner. Positiv sehen könnte man die Freiheit von überkommenden Bindungen, vom "Staub der tausend Jahre", der Europa seit Jahrhunderten schon den kreativen Atem nimmt. Aus den USA kommen sehr viele kreative Impulse, doch leider sind die meisten dafür nicht wirklich brauchbar für die Schaffung einer neuen, wertewesten Hochkultur. So bleibt dort vieles, trotz lobenswerter Ansätze, in einer chaotischen, vorläufigen Phase stecken. Die USA erscheinen mir als eine Art Werkstatt, ein Experimentierlabor für einen Weltstaat. In welche Richtung sich das alles noch entwickeln wird? Nun ja, ich selbst bin da nicht allzu optimistisch. -
In manchen Staaten (bsp. Utah) darf man Alkohol nicht in der Öffentlichkeit trinken oder muss es nach dem Kauf in undurchsichtigen Tüten transportieren weil man sonst verhaftet wird auf der anderen Seite kann man in manchen Staaten ganz einfach waffen ohne Probleme kaufen. Auch dass in einigen Staaten (in den konservativen Südstaaten und in Utah) Sexualität verteufelt wird aber gleichzeitig werden in den USA die meisten pornos produziert
Die USA sind ein gensauso verrücktes Land, wie jedes andere auch, in dem Menschen bunt und durcheinander ihren Alltag leben.
ich hatte vor Jahren einmal einen Kollegen der war Amerikaner, der sagte oft zu mir: 'Weißt du, Amerika wäre ein so schönes Land wenn es nur nicht die bekloppten Amerikaner gäbe.' Wenn das schon ein Ami sagt muss ja etwas dran sein ;)
Ja und dutzende weitere pseudochristliche Sekten (Evangelikale, Baptisten, Zeugen Jehovas usw.), die allesamt nichts weiter sind als verschiedene Masken und Metamorphosen des antichristlichen Calvinismus.
Liegt vielleicht daran, daß die (weißen) US-Amerikaner von jenen Europäern abstammen, die in ihren europäischen Herkunftsländern nicht zu "integrieren" waren, will sagen: Wohl viele Chaoten und "Cowboys" von Anfang an dabei gewesen.
Aber das Problem liegt natürlich noch viel, viel tiefer. -