Sichtweise auf Politiker, was denkt ihr über diese Meinung?
Einer meiner Arbeitskollegen hat mal eine ganz interessante Denkweise über den Beruf des Politikers geäußert, wörtlich sagte er: "Ich mag Politiker generell nicht, aus dem Grund, dass man als Politiker so egoistisch sein muss, zu glauben das die eigenen Meinungen und Lösungsansätze das Beste für das Allgemeinwohl darstellen, wenn du so nicht denkst wirst du als Politiker nicht erfolgreich werden". Was denkt ihr darüber? Hat er Recht in dem Punkt? Danke!
4 Antworten
Ich denke, dass er da bei seiner Meinungsbildung etwas undifferenziert und oberflächlich vorgegangen ist. Natürlich kommt man in ein politisches Spitzenamt nicht ohne einen gewissen Willen zur Macht und eine gehörige Portion Egoismus. Auch von sich selbst und seinen Positionen überzeugt zu sein, gehört sicherlich dazu.
Jetzt leben wir aber in einer parlamentarischen Demokratie, die von Parteien geprägt wird. Ein Politiker in Deutschland folgt nicht allein seinen persönlichen Überzeugungen. Als Parteipolitiker muss er in hohem Maße der Linie der Partei folgen und die wird in ihrer Grundsätzlichkeit, von den Mitgliedern in demokratischen Prozessen bestimmt.
Dazu kommt noch, dass die wirklich wichtigen Entscheidungen auch immer die Mehrheit des Parlaments brauchen. Dafür muss oft in Koalitionen zusammen gearbeitet werden. Da müssen verschiedene Meinungen und Überzeugungen unter einen Hut gebracht werden. Der Kompromiss ist in Deutschland das wirkliche Regierungsmittel und nicht die persönlichen Überzeugungen eines Regierungsmitgliedes oder einer Partei.
Im übrigen, ist man nicht gleich ein schlechter Mensch, weil man eine Idee für unsere Gesellschaft hat und diese als Ideal für alle auch politisch umzusetzen versucht. Menschen ohne Ideale erscheinen mir da eher verdächtig und in Deutschland gibt es ja auch keine Alleinherrscher mehr. Letztendlich ist Politik immer die Abwägung des Wünschenswerten mit dem Möglichen. Persönliche Ideale sind häufig sehr weit von dem Möglichen entfernt. Das sollte deinen Kollegen trösten. ;)
Nein. Politiker*innen sind im besten Fall nicht egoistisch, sondern kämpfen eben für die Gesellschaft und die Allgemeinheit.
Ist natürlich weitgehend Quatsch. Es geht bei dem Berufsbild nicht um das Gemeinwohl, sondern darum, mit zwielichtigen Methoden Macht und Einfluss für die Partei-Organisation zu sichern, die nach frappierend ähnlichen Prinzipien funktioniert und aufgebaut ist wie das organisierte Verbrechen.
http://ergo-sumus.blogspot.com/2012/07/mandatstragerabgaben-ein-weg-aus-der.html
Nein er hat Unrecht und ist womöglich auch nicht besonders intelligent. Politiker haben selten eine eigene Meinung.