Shiba Inu, für Einsteiger geeignet?
Hallo Leute,
Meine Freundin und Ich überlegen uns einen Hund zu zulegen, und es wäre unser erster eigener Hund! Wir sind bei der Suche nach einer geeigneten Rasse auf den Shiba Inu gestoßen und glauben, das er am besten zu uns passt. Nach einiger Recherche bin ich auf die Aussage gestoßen, dass diese Rasse für Einsteiger ungeeignet ist. Ich habe diese Aussage zwar nur einmal gefunden, jedoch hat sie mich verunsichert... Ich würde uns beide nicht als komplette Neulinge beschreiben, aber es wäre halt unser erster eigener Hund. In der Vergangenheit habe ich mich öfters um die Hunde anderer Leute gekümmert und bin im engeren Familienkreis aufgewachsen!
Meine Frage ist schlicht, ob der Shiba Inu für Einsteiger, bzw. für Leute mit ein wenig Vorerfahrung geeignet ist, oder nicht? Schließlich findet man in jeder Rassenbeschreibung, dass Vorerfahrung von Vorteil ist, aber irgendwann muss man ja mal anfangen..!
Gruß Jonas
5 Antworten
Ein Shiba ist ein Hund vom Ur-Typ, der zur selbstständiger Jagd gezüchtet wurde. Er ging also nicht mit den Menschen jagen, sondern in erster Linie alleine auf eigene Faust.
Er musste Entscheidungen alleine treffen und sich alleine zurecht finden.
Hinzu kommt eine hohe Intelligenz.
Das darf man nie vergessen, wofür der Shiba gezüchtet wurde.
Er besitzt also starken Jagdtrieb, ist sich bewusst das er ohne Menschen auskommen würde und dich nicht braucht und ist eigenständig. Der Jagdtrieb ist kaum in den Griff zu bekommen bei den meisten Shiba's weswegen freilaufen in Wald und Wiesen für viele unmöglich ist, da er dem erst besten Tier nachjagen würde.
Ein Shiba ist kaum bis schwer erziehbar. Er wird in den wenigsten Fällen das tun was du willst, sondern lieber sein eigenes Ding drehen.
Wenn er grade nicht will, ist er auf beiden Ohren taub und da dran gibt es auch nichts zu rütteln. Ob es nun ist das du ihn rufst oder etwas von ihm möchtest. Da hilft auch keine Erziehung. Stell dir einfach vor du hast eine Katze die vom Charakter her ein Ar..xxx..schloch ist, im Körper eines Hundes.
Du kannst eine Katze erziehen und sie weiß auch was sie darf und was nicht, versteht vieles was du willst, das bedeutet aber nicht das die Katze tut was du gerne willst oder hört wenn du sagst oder sich an Regeln hält.
Passender Satz dazu:
"Wenn du einen Shiba rufst ist das kein Kommando zu kommen sondern eine Einladung auf die er bei bedarf zurückgreift"
Und bei Bedarf bedeutet: Er kommt dann wenn er erledigt hat, was auch immer er grade tut.
Ob es nun ein Mauseloch ausgraben ist, alle Vögel im garten auf die Bäume scheuchen oder halt draußen einfach nur einer Fährte folgen.
Nun kommen wir auf das zusprechen das ein Shiba sich bewusst ist ohne Menschen klar zu kommen.
Was bedeutet das für den Besitzer?
Das der Shiba dir nicht zu Füßen liegt, so wie zum Beispiel ein Schäferhund es tun würde.
Der Shiba will das du dich ihm beweist und zwar jeden Tag aufs neue das du Taugst als souveräne Führungsperson der er vertrauen kann und die ihm Sicherheit gibt.
Er will das du ihm zeigst das du es wert bist das er auch nur einen Schritt für dich läuft.
Er will das du ihm zeigst das eine Zusammenarbeit mit dir sich lohnt!
Kannst du das nicht oder zeigst Nachgiebigkeit und Schwäche wird der Shiba um sich selber zu schützen seine eigene Führung übernehmen.
Bist du dem Shiba zu langweilig, zu wankelmütig, zu streng oder zu schwach schlägt sein Charakter entweder in pure Ignoranz um, du wirst also wie Luft behandelt.
Und im schlimmsten Fall wandelt sich das Ganze in Aggressivität.
Und mit einem Shiba, so klein er auch ist, willst du dich nicht anlegen.
Manche Leute haben mehr Respekt vor einem Shiba der sie versucht zu stellen als vor einem Schäferhund der das versucht.
Denn der Shiba wird schneller ernst machen.
Der Shiba verzeiht KEINE erziehungsfehler und wird JEDE Schwäche und Nachgiebigkeit von dir versuchen auszunutzen.
Er lernt schnell wie er dich dazu bekommt das es so läuft wie er es will und zwar ohne das man es meist merkt.
Der Shiba braucht strickte Konsequenz in der Erziehung.
Konsequenz bedeutet aber nicht Härte oder strenge.
Bist du unfair zu deinem Shiba oder zu hart oder zu streng wird er dir das auch sein restliches Leben sehr übel nehmen.
Denn ein Shiba ist sehr sensibel.
Du musst im Umgang mit diesem Hund ausgeglichen sein und darfst dich nicht auf die Palme bringen lassen. Oder extreme Stimmungsschwankungen haben.
Das verunsichert den Shiba und schadet dem Vertrauen in dich.
Und wenn du 10 Minuten da stehst und deinen Hund rufst, rufst du ihn selbst dann nach den 10 Minuten noch so fröhlich wie am Anfang, auch wenn du vielleicht innerlich genervt bist, bist du äußerlich die Freude selbst, wenn der Hund dann kommt.
Ein Shiba ist zudem ein Ausbrecher König, der es schafft selbst hohe Zäune und Hindernisse zu überwinden wenn er es will. Auch Türriegel und ähnliches Stellen für ihn kein Hindernisse dar sobald er verstanden hat wie es geht.
Unser garten hat einen 3 Meter hohen Zaun der oben dann noch mal schräg nach innen gebogen ist gut 30cm. Und ich weiß warum.
Meine älteste Hündin ist viel am Zaun herum geklettert.
Auch noch hinzu zum Charakter her kommt das ein Shiba sich meist nicht als Familien Hund eignet.
Ein Shiba ist ein Ein-Mann-Hund, im besten Fall akzeptiert er noch deinen Partner. Aber der Rest ist im Wurscht.
Er kommt häufig nicht mit fremden aus (Hunde wie Menschen) und hat ein starkes territorial verhalten.
Auch ist ein Shiba, so süß er aussieht, kein Kuschel Hund.
Er entscheidet alleine da drüber wann du ihm kuscheln und streicheln darfst.
Und wenn er es halt mal 2 Wochen nicht will, dann ist das so.
Kommen wir nun mal zum Auslauf:
Ein Shiba will VIEL Auslauf, viel Arbeit und viel Beschäftigung.
Er will aber nicht jeden Tag den gleichen Weg laufen und er will auch nicht jeden Tag die gleiche Arbeit machen. Sondern er will Abwechslung und meist bedeutet das: Spontan sein und dich drauf einstellen das der Hund an dem Tag nicht das möchte was du geplant hast.
Du bereitest etwas für die Fährten Arbeit vor, der Liebe Shiba wirkt total begeistert, kaum bist du aber damit fertig ist das nächst beste Mauseloch interessanter und du darfst deinen kompletten Plan für den Tag über den haufen werfen und dir was anderes einfallen lassen auf das der Shiba Lust hat.
Hoher Bewegungsdrang (im Winter, dann wenn das beste Wetter für den Shiba ist, sind wir manchmal 5-6 Stunden unterwegs) und ein großer Wille sich körperlich zu betätigen stehen an der Tages Ordnung. Egal wie das Wetter ist. Außer es ist heiß, aber da tust du jedem Hund Einen gefallen wenn du um 5 Uhr aufstehst um früh morgens wenn es kühl ist zu laufen und abends ab 22 bis 23 Uhr Wenn es wieder kühler wird.
Auch geistig darf der Shiba nicht zu kurz kommen, sonst sucht er sich was eigenes zu tun.
Du brauchst starke Nerven im Alltag mit diesen Hunden und ein glückliches Zusammenleben funktioniert nur wenn du wirklich ehrlich zu dir bist und zu 1.000% sagen kannst: Das will ich! So einen Hund möchte ich! Damit werde ich die nächsten 10-15 jahre glücklich! Und auf den Shiba kann ich mich einlassen ohne versuchen zu wollen ihn mit Gewalt zu ändern!
Wenn du einen hund willst der dir jeden Wunsch von den Augen abliest dann ist der Shiba nichts für dich.
Der Shiba wird dir in 90% der Fälle Kein Stöckchen oder Bällchen zurückbringen und er wird auch selten sinnlose Kommandos ausführen.
Hat etwas in seinen Augen keinen Sinn: Tut er es nicht.
Chapeau! Sicherlich eine der besten, wenn nicht die beste und ausführlichste Antwort, die ich je von dir gelesen habe.
Hier steht ja schon viel Wichtiges. Das wiederhole ich jetzt nicht alles.
Etwas fehlt aber noch: Das A und O bei einem Shiba ist die Bindung. Shibas sind sehr eigenständige Hunde. Eine gute Bindung aufzubauen ist schwer, aber unglaublich wichtig. Der Shiba braucht viel Beschäftigung, Abwechslung und Konsequenz, aber auch körperliche Nähe, damit er eine Bindung zu dir aufbaut.
Nur mit einer engen Bindung hört er auch auf dich.
Es ist fatal, Shibas sich selbst zu überlassen, weil sie ja so eigenständig sind.
Was deine Frage angeht: Ja, Erfahrung ist von Vorteil. Kann aber auch von Nachteil sein, wenn du den Shiba zu sehr mit "gehorsamen" Hunden vergleichst. Du musst halt wissen, worauf du dich einlässt und solltest deinen Spaß an der Dickköpfigkeit des Hundes und sein Bedürfnis nach Abwechslung haben.
In Hunde-Erziehung kann man sich einlesen. Auf YouTube gibt es inzwischen auch einige Videos mit Tipps zur Shiba-Erziehung.
Meine Shiba-Hündin (5 Jahre) ist auch mein erster Hund. Aber ich war vom Wesen total angetan, andere Hunde fand ich immer langweilig. Ich hab viel über Shibas und absolut gewaltfreie Erziehung gelesen. Mir hat auch die Martin-Rütter-Sendung geholfen, die Hunde-Körpersprache besser zu verstehen (einige Maßnamen und Aussagen in der Sendung sind für die Tonne!). Ich hatte ein halbes Jahr Leerlauf, als ich den Welpen geholt habe und konnte mich wirklich rund um die Uhr mit ihr beschäftigen. Mein Hund hört sicher nicht aufs Wort. Aber ich komme sehr gut mit ihr klar und bin sehr glücklich, dass ich sie habe.
Der Shiba Inu ist absolut kein Einsteiger-Hund.
Ich kenne vier von der Rasse,und kann nur bestätigen was hier in den Kommentaren beschrieben wird.
Ein Shiba Inu ist mutig und selbstbewusst, mit ausgeprägtem eigenen
Willen. Seinen Menschen gegenüber ist er anhänglich und oft auch
verspielt, aber mit Hang zur Dominanz. Die Rasse gilt als sehr
eigenständig, dickköpfig und nur bedingt erziehbar.
Außerdem haben sie einen starken Jagdtrieb, sodaß sie beim Spaziergang nicht abgeleint werden können und in anderer Form ausgepowert werden sollten.
Daher würde ich einem "Anfänger" solch eine Rasse nicht empfehlen.
Hi :)
Ich würde dir abraten einen Shiba zu kaufen wenn du noch ein einsteiger bist. Wir haben auch einen shiba aber hatten davor einen Labrador nach unseren labrador habe ich mich knapp ein jahr lang über die shibas informiert (Bücher gelesen etc.) dann sind wir zum beschluss gekommen uns einen shiba zuzulegen. Er wurde schon nach 1 1/2 wochen stubenrein weil ich mir in den 6 wochen ferien ordentlich zeit für ihn genommen habe. In der seiner Welpenzeit war es echt anstrengend und musste auf vieles verzichten (rausgehen,feiern,shisha bar) aber das war es Wert er ist ein gut erzogener shiba. Also überleg es dir gut mit dem shiba setz dich 1 jahr oder länger mit der Rasse zusammen lese viele bücher über shibas, informier dich gut und geh am besten noch zu einer Hundeschule. Ich würde dir empfehlen erstmal einen leicht erziehbaren hund zu kaufen aber im endeffekt ist es ja deine entscheidung, ich hoffe ich konnte dir helfen :)