Selbstbild der Römer?

5 Antworten

Das ist grundsätzlich eine schwierige Frage, denn die (gebildeten) Römer - und nur von den Bildungsschichten wissen wir wirklich etwas - des 3. Jahrhunderts v. Chr. hatten ein anderes Weltbild als die Römer z. Zt. des Augustus oder des 4. Jahrhunderts n. Chr.!

Die "Blütezeit" des römischen Reiches verbindet man mit der Herrschaft des Kaisers Augustus. In dieser Zeit hat der berühmteste Dichter Roms, Vergil, das Selbstbild der römischen Führungsschichten in folgenden Worten zusammengefasst:

"Andre (Völker) mögen Gebilde aus Erz wohl weicher gestalten, dünkt mich, und lebensvoller dem Marmor die Züge entringen, besser das Recht verfechten und mit dem Zirkel des Himmels Bahnen berechnen und richtig den Aufgang der Sterne verkünden: Du aber, Römer, gedenke die Völker der Welt zu beherrschen. Darin liegt deine Kunst, und schaffe Gesittung und Frieden. Schone die Unterworfnen und ringe die Trotzigen nieder."

Vergil, Aeneis VI, 847-854 (Übers. Thassilo von Scheffer)

MfG

Arnold

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ich arbeite als Historiker.

Über das Selbstbild wirst du wohl nichts finden, dafür aber viel über die Selbstdarstellung. Ob Beides identisch war, ist aber zu bezweifeln. Wer gibt schließlich schon gerne offen zu seine Nachbarn nur zu unterwerfen, weil er es kann?

höngt wesentlich von der Epiche ab - und natürlich auch vom Individzum.
Zuerst rechtschaffende Bauern, dann Eroberer und Kulturbringer, dann gottgleich und zugleich dekadent.