Selbst ohrloch stechen?
Hey, lange überlege ich mir schon selber ein orhloch zu stechen. Findet ihr das zu heftig?
Meine Freundin hat mir halt erklärt wie das geht. Denn sie hat sich mehrmals ohrlöcher gestochen (mit hilfe youtube). Klingt ja auch eigentlich ganz leicht. Das schlimmste was passieren kann, ist halt nur das ich wegen ner Infektion in die Notaufnahme muss. Aber ich hab das gefühl ich pack das auch ohne Komplikationen. Was meint ihr?
Wenn ihrs selber schonmal gemacht habt, schreibt mal wie. lmao
7 Antworten
Ave!
Ohrlöcher stechen ist kein wirkliches Problem.
Besorg dir Piercing-Nadeln mit dem Durchmesser 1,2mm. Nimm keine Nähnadel oder Ähnliches! Normale Ohrstecker haben einen Durchmesser von 0,8mm und du könntest auch mit 0,8mm stechen, aber dann ist der Ersteinsatz schwerer einzusetzen. Da ich nicht abschätzen kann ob dein Kreislauf das mitmacht, mach es dir so einfach wie möglich. Den Unterschied zwischen 1,2mm und 0,8mm merkst du sowieso kaum.
Hast du die Piercing-Nadeln gehst du zur nächsten Apotheke und besorgst dir Wasserstoffperoxid (8%). Dieses gibst du in eine kleine Glasschüssel und legst die Nadeln für mindestens 5 Minuten ein. Dadurch werden sie desinfiziert. Bitte Handschuhe tragen und gut abtropfen lassen!
Das Ohrläppchen reinigst du mit einem Alkohol-Tuch zur äußerlichen Desinfektion (Einfach in der Apotheke fragen).
Am besten wäre jetzt noch eine Piercingzange um das Ohrläppchen auf Spannung zu halten.
Hast du alles Vorbereitet und den Punkt ausgesucht, dann stichst du (ohne Zögern) mit einer gleichmäßigen, aber zügigen Bewegung durch das Ohrläppchen.
Ist das Ohrloch an einer anderen Stelle als dem Ohrläppchen geplant, dann geh zum Piercer. Im Gegensatz zum Ohrläppchen können hier Nerven verlaufen und das wäre unschön, wenn du einen triffst.
Eine zusätzliche Desinfektion mit H2O2 ist bei jedem sterilen Instrument wünschenswert und wurde sowohl von mir als auch von meinem Piercer immer gemacht.
Die Konzentration von 8% ist zwar etwas höher als empfohlen, gut abgetropft ätzt hier aber gar nichts, da H2O2 sehr flüchtig ist.
In der Haartönung wird bis zu 12%iges Peroxid genutzt und hier verätzt auch nicht die Kopfhaut.
Sorry, aber in der Hinsicht ist das Mumpitz.
Ersteinsatz von 1,2mm ist klar wünschenswert, aber kein Muss.
Ich habe zur Sicherheit ergänzt, dass Handschuhe getragen. ;)
Eine Desinfektion bei einem sterilen Instrument macht es unsteril und nicht etwa besser. Es widerspricht allen Hygienevorschriften.
Eine Desinfektion bei einem sterilen Instrument macht es unsteril
Da zeig mir einmal eine Quelle bitte.
Es widerspricht allen Hygienevorschriften.
Auch hierzu möchte ich eine Quelle.
Kanülen werden sterilisiert indem sie durch den Papierrücken an der Verpackung bedampft werden. Da dieser Papierrücken nicht vor hoher Luftfeuchtigkeit schützt und die sterilen Produkten nicht länger als 6 Monate gelagert werden sollten, da sonst keine Sterilität mehr gewährleistet wird sterilisiere ich lieber selbst einmal, da ich nicht weiß in welchen Umständen die Kanüle gelagert wurde und vor allem wie lange sie gelagert war. Das aufgedruckte Haltbarkeitsdatum garantiert nämlich nur die Sterilität bei ziemlich strikt festgelegten Lagerbedingungen.
Ich denke nicht, dass jeder ein Sterilbehältnis bei sich zu Hause besitzt und Apotheken lagern die Kanülen anbei auch meist offen. Viele Grüße meiner besten Freundin (Pharmazeutin).
Fest steht, bei bzw. von dir lasse ich mich nicht Piercen. Bitte bilde dich bezüglich Hygienevorschriften (die du sogar selbst anbringst in dieser Diskussion) weiter.
Eine Ausbildung ist diese Richtung würde ich dir dringend empfehlen, offenbar kennst du ja keinerlei Regeln und Vorschriften in diesem Bereich.
Ich empfehle das Standardwerk zum Lernen und Nachlesen: https://shop.elsevier.de/richtlinie-fuer-krankenhaushygiene-und-infektionspraevention-in-2-ordnern-9783437222665.html
Meine weiteren Quellen sind unter Anderem auch die Fachgespräche mit dem Gesundheitsamt und natürlich diverse Schulungen und Fortbildungen.
Im Übrigen ist Wasserstoffperoxid nur für die Raumdesinfektion durch Vergasen zugelassen, nicht als Mittel zum Einlegen. https://edoc.rki.de/bitstream/handle/176904/5723/2017_Article_ListeDerVomRobertKoch-Institut.pdf?sequence=1&isAllowed=y
Die offene Lagerung von steril verpackten Teilen ist ebenso untersagt wie die Benutzung von Dingen mit abgelaufenem Haltbarkeitsdatum.
In einer Apotheke müssen Waren bis zum Verkaufen in Schränken und Kisten gelagert und nicht etwa offen und ohne Umverpackung rumliegen.
Die Lagerfrist von sterilen Kanülen und anderen industriell sterilisierten und verpacken Teilen beträgt nicht etwa sechs Monate, sondern normalerweise 5 Jahre, wie man auch an den überall aufgedruckten und bei jeder Benutzung zu protokollierenden Chargennummern und Daten der Sterilisation und Haltbarkeit ablesen kann. So steht es ja auch in deinem Link.
https://www.hygienewissen.de/schulungsmodule/instrumentendesinfektion/anforderungen-an-verpackung-sterilisation-und-lagerung/
Industriell sterilisierte Teile sind meistens strahlensterilisiert oder mit EO begast, oder auch mit H2O2-Plasma sterilisiert, aber sie werden nicht einfach "bedampft".
Ein "Sterilbehältnis" - was soll das sein? Ein Sterilisator? Den hat man normalerweise in einer Arztpraxis und natürlich auch im Piercingstudio, aber natürlich nicht Zuhause.
Ein Sterilgutbehälter wiederum ist nur zum Sterilisieren da wenn man in der Praxis selbst sterilisiert, darin bleibt das sterilisierte Gut bis zur Öffnung des Behälters steril - solange das Haltbarkeitsdatum nicht abgelaufen ist und die Lagerungsbedingungen erfüllt wurden.
Steril verpackte Waren wie industriell hergestellte und sterilisierte Nadeln wiederum kann man problemlos und vorschriftenkonform in ihrer Verpackung in einem normalen Schrank mit korrekt schliessenden Türen lagern. Natürlich gilt das nicht, wenn es in den Raum bzw Schrank eine erhöhte Luftfeuchtigkeit gibt wie zB in Badezimmern oder Küchen - deswegen soll man in solchen Räumen ja auch keine Hausapotheke unterbringen.
Ich finde interessant, dass du dir selbst widersprichst und die verlinkten Quellen entweder nur halb gelesen oder aber schlicht nicht komplett verstanden hast.
Ich bleibe bei meinen Aussagen.
Wo wiederspreche ich mir denn?
Du kriegst ja nicht mal die Begriffe "desinfizieren" und "sterilisieren" richtig angewendet. Vielleicht nochmal nachlesen: https://www.tunap.com/de/tunap/unternehmen/blog/story_detail_172224.php
Eine zusätzliche Desinfektion mit H2O2 ist bei jedem sterilen Instrument wünschenswert
.
da sonst keine Sterilität mehr gewährleistet wird sterilisiere ich lieber selbst einmal,
Durch Einlegen in Wasserstoffperoxid wird rein gar nichts sterilisiert - dazu braucht man schon ein anerkanntes Sterilisationsverfahren wie zB in einem Autoklaven.
Auch als Desinfektionsverfahren ist "Einlegen in H2O2" nicht beim RKI oder der VAH gelistet - also nicht zulässig.
Die Lagerfrist von sterilen Kanülen und anderen industriell sterilisierten und verpacken Teilen beträgt nicht etwa sechs Monate, sondern normalerweise 5 Jahre, wie man auch an den überall aufgedruckten und bei jeder Benutzung zu protokollierenden Chargennummern und Daten der Sterilisation und Haltbarkeit ablesen kann. So steht es ja auch in deinem Link.
Unter der Voraussetzung, dass der Schrank der Raumklasse I oder II gemäß DIN 1946-4 entspricht, regelmäßig desinfiziert wird, dort nichts weiteres gelagert wird und angemessene Verhältnisse bestehen. Das wird in den wenigsten Fällen so sein.
Industriell sterilisierte Teile sind meistens strahlensterilisiert oder mit EO begast, oder auch mit H2O2-Plasma sterilisiert, aber sie werden nicht einfach "bedampft".
Dann lies dich nochmal genauer in die Verfahren ein. Diese Sterilisationsverfahren geschehen allesamt durch die "Bedampfung" des Papierfilters. Das war, was ich damit unkompliziert ausdrücken wollte.
Ein "Sterilbehältnis" - was soll das sein? Ein Sterilisator? Den hat man normalerweise in einer Arztpraxis und natürlich auch im Piercingstudio, aber natürlich nicht Zuhause.
Ich meine damit ein Behältnis, das den Vorgaben der Raumklasse I oder II gemäß DIN 1946-4 entspricht, wie in den Lagerbedingungen angegeben. Ist dies nicht der Fall, dann haben wir den Fall, dass sobald die Umverpackung geöffnet wurde die Materialien für den alsbaldigen Gebrauch vorgesehen sind und die Sterilität nicht mehr gewährleistet wird.
Ein Sterilgutbehälter wiederum ist nur zum Sterilisieren da wenn man in der Praxis selbst sterilisiert, darin bleibt das sterilisierte Gut bis zur Öffnung des Behälters steril - solange das Haltbarkeitsdatum nicht abgelaufen ist und die Lagerungsbedingungen erfüllt wurden.
Um noch mehr Diskussionen zu vermeiden, lasse ich diesen Satz unkommentiert.
Steril verpackte Waren wie industriell hergestellte und sterilisierte Nadeln wiederum kann man problemlos und vorschriftenkonform in ihrer Verpackung in einem normalen Schrank mit korrekt schliessenden Türen lagern. Natürlich gilt das nicht, wenn es in den Raum bzw Schrank eine erhöhte Luftfeuchtigkeit gibt wie zB in Badezimmern oder Küchen - deswegen soll man in solchen Räumen ja auch keine Hausapotheke unterbringen.
Solang die Umverpackung versiegelt ist, stimme ich zu. Ist das Siegel geöffnet, besteht kein Verlass mehr auf das MHD und die Produkte sollten alsbald genutzt werden.
Du kriegst ja nicht mal die Begriffe "desinfizieren" und "sterilisieren" richtig angewendet.
Man muss ja nicht gleich kleinlich werden bei ein paar Flüchtigkeitsfehlern :D
Ich diskutiere jetzt auch nicht mehr weiter.
Du hast meinetwegen in jedem weiteren Text Recht, sofern ich dafür meine Ruhe habe.
Natürlich sind Dinge nur steril, solange die Verpackung ungeöffnet ist (und die Lagerbedingungen erfüllt wurden). Jeder normale Praxisschrank oder Apothekenschrank erfüllt selbstverständlich diese Lagerungsnormen, sonst könnte ja keine Apotheke oder Praxis regelkonform arbeiten.
Ich kann es nicht lassen, tut mir leid :D
Jeder normale Praxisschrank oder Apothekenschrank erfüllt selbstverständlich diese Lagerungsnormen, sonst könnte ja keine Apotheke oder Praxis regelkonform arbeiten.
Die DIN 1946-4 schreibt vor, dass solche Lagerräume einen Gebläsekonvektor haben, der sowohl staub als auch Keime kontrolliert absaugt und somit vermindet. Des weiteren sorgt er für eine gleichbleibende Temperatur und Feuchtigkeit. Auch dürfen sich in diesem Raum keine "normalen" Menschen (wortlaut: Patienten) dauerhaft aufhalten.
Ich kann mich täuschen, aber nicht jeder Arzt und nicht jede Apotheke ist mit diesen Vorgaben ausgestattet.
Die DIN 1946-4 gilt für Operationsräume und Nebenräume von Operationsräumen und Untersuchungsräume, also genau die Räume, wo man kein Sterilgut lagert.
Dafür sind diese Räume für die Versorgung und Behandlung von Patienten explizit gedacht.
In einer normalen Praxis hat man üblicherweise aber keinen Lagerraum mit offenen Regalen für Sterilgut, sondern hat geschlossene Schränke, da man nicht solche Mengen an Sterilgut zu lagern hat, daß es einen kompletten Raum dafür bräuchte.
Mein fünftes und sechstes Ohrloch hab mir auch eine Freundin gemacht, aber für die letzten vier Ohrlöcher hat ein Piercer gemacht. Ist beides gut gegangen.
Naja, du kannst es probieren.
Ich würde das aber mit selbst Haare schneiden vergleichen. Wenn du sowas nicht öfter machst, dass du darin geübt bist, kann das ordentlich nach hinten losgehen und du stichst die Ohrlöcher auf unterschiedlichen Höhen oder sowas.
Die 20€ (ca.?), die das Stechen lassen beim Juwelier kostet, würde ich da schon eher bezahlen. Ist aber natürlich deine Sache.
Um gottes willen, ein juwelier ist warscheinlich genauso schlecht, wie selber machen.
einfach zu nem piercer gehen. Dafür sind die da.
Es gibt einige Leute, die mit nem Juwelier kein Problem haben. Aber ja, ein Piercer ist um einiges besser, habe nur die billigere Variante genannt.
Das tut nichts zur sache. Es gibt auch einige leute die rauchen und keinen krebs kriegen. Auch wenn nicht jeder probleme mit juwelieren hat, sind die hygienemaßnahmen sowie die art des piercens eine absolute Katastrophe. Das sollte gar nicht erlaubt sein und vorallem nicht empfohlen werden.
bei sowas sollte man nicht die billigere variante nehmen. Das sollte heutzutage auch eigentlich jeder wissen. Sowas kann echt gefährlich enden
Das weiß ich... ^^
Einer Person, die sich mal eben so ohne Erfahrung selbst Ohrlöcher stechen will, scheint das aber meiner Ansicht nach nicht so wichtig zu sein (auch wenn das eigentlich nicht so sollte).
Da brauch man kein Drama schieben... :)
Lass es sein. Hab das gleiche dacht. Beim ersten mal lief alles super, beim zweiten mal haben sich Abszesse gebildet, hatte höllische schmerzen über wochen und musste Antibiotikum nehmen. Das lohnt sich nicht
das ist ne Investition fürs leben. Geh einfach zu einem vernünftigen piercer!
Ausserdem kannst du da so viel falsch machen! Du kennst dich doch mit der Anatomie niemals genauso gut aus wie ein piercer
Ich würde es nicht selber machen aber nur weil es schief werden würde wenn ich’s selber machen würde 😂 wenn deine Freundin das bei dir machen könnte wäre es besser. Denkt aber an Handschuhe und Desinfektionsmittel
8%tiger Wasserstoff ist ätzend und selbstverständlich nicht zur unnötigen Desinfektion von eigentlich sterilen Dingen geeignet da diese dadurch nur verunreinigt werden können.
Zudem desinfiziert man mit geringeren Konzentrationen!
https://www.plank-hygiene.at/produkte/desinfektion/wasserstoffperoxid-35/
Ein normaler Ersteinsatzsteckerfür Ohrläppchen ist auch nicht 0,8 odern 1,2 oder selten 1,0mm. Zu dünne Stecker heilen schlechter ab.