Seitenzugbremsen am Fahrrad effektiver machen
Habe ein aus den 1970er-Jahren stammendes Omafahrrad, mit welchem ich im großen und ganzen sehr zufrieden bin, wären da nicht diese schrecklichen Seitenzugbremsen, welche bei Regen wirklich der Horror sind... Bei Trockenheit funktionieren sie wirklich gut, bei Nässe jedoch ist die Bremswirkung so bescheiden, dass es im Ernstfall gefährlich werden könnte...
Wie kann ich ohne großen Aufwand eine ausreichende Bremswirkung bei Nässe erzielen?
Andere Bremsbauform (evt. problematisch, da beispielsweise Mittelzugbremsen schwer zu montieren wären, weil der Rahmen auf Seitenzug ausgelegt wurde), besondere Bremsklötze (allerdings sind die jetzigen neu), andere Felgen.... ???
5 Antworten
Auch die Seitenzugbremsen sind in der Mitte der Gabel oder miitig hinten zwischen den Streben angeschraubt. Also kann man da auch Miittelzugbremsen verwenden. Wir haben vor einigen Jahrzehnten auch manchmal das System gewechselt. Die Frage ist eher die Qualität. Wenn die Bremsarme sehr weich sind dann kannst die Bremshebel ganz bis zum Anschlag ziehen und die Schenkel biegen sich einfach ohne die Bremswirkung gravierend zu erhöhen. Wenn also die Bremsen gut eingestellt sind (kleinstmöglicher Lufspalt zur Felge wenn nicht gezogen) und du kannst die Bremshebel relativ leicht zum Anschlag ziehen dann weg damit und steifere kaufen. Die Bremswirkungen damals waren von guten Rennbremsen zu Billigbremsen 10:1. Es war und ist normal dass vor allem hinten (immer leicht ölig) eine volle Radumdrehung notwendig ist bis sie richtig zupackt. Die wichtigere Bremse ist aber vorne, da ist die Verzögerung meist etwas geringer und auch der kürzere Bowdenzug hilft. Wenn dein Fahrrad eine verchromte Felge hat dann sollte die eine Riffelung haben die noch nicht ganz glattgebremst ist.
Die Antwort von Gremnet weist schon in die richtige Richtung: Wahrscheinlich passen Bremsbeläge und Felgenmaterial nicht zusammen. Es gibt spezielle Bremsbeläge für Stahlfelgen, die solltest Du probieren. Außerdem haben die Seitenzugbremsen den Nachteil, dass sie sehr lange Schenkel haben. Rennräder haben oft auch Seitenzugbremsen, aber aufgrund der fehlenden Schutzbleche und schmalen Reifen mit wesentlich kürzeren Schenkeln. Dort sind sie auch sehr wirksam. Einen besseren Wirkungsgrad haben "Dual Pivot"-Bremsen. Sie haben zwei Drehgelenke. Abbildungen findest Du bei http://de.wikipedia.org/wiki/Fahrradbremse. Das zusätzlich zu den Bremsbelägen, das dürfte bei den Rahmenbedingungen das Optimum sein. Achte auch darauf, dass der Bremszug selbst leichtgängig ist. Am besten, Du tauschst ihn mit der Bremse aus und achtest darauf, dass in der Außenhülle ein Kunststoffröhrchen ("Liner") ist, in dem der Seilzug läuft. Auch die Bremsseile selbst gibt es Kunststoff-beschichtet. All das reduziert Reibung und lässt mehr Deiner Handkraft am Bremsbelag ankommen.
Alte Räder haben oft verchromte Stahlfelgen, die heutigen Beläge sind i.d.R. für Alufelgen ausgelegt. Dann passt bei Nässe der Reibwert nicht mehr. Ich würde erst mal in diese Richtung probieren. Es gibt zig unterschiedliche Beläge, ein gutes Radgeschäft sollte Dir da weiterhelfen können.
Auch wenn diese alten Bremsen im Vergleich zu heutigem Material steinzeitlich wirken, für Stoppies hats damals auch locker gereicht....
Ich habe an meinem Cross-Rad Mittelzugbremsen, und ich finde sie im Vergleich zu Seitenzugbremsen schwach. Also keinesfalls das umgekehrte machen.
ich würde mir eine runterklappbare halterung für einen lappen bauen. bei nässe fährst du ihn runter auf den reifen und dein fahrrad bremst wieder normal :)