seit wann scheint der Mond auch tagsüber?

9 Antworten

Das ist völlig norrmal. Warum?

Der Mond kreist um die Erde und ist deshalb immer von der Hälfte der Erdoberfläche aus zu sehen (klarer Himmel natürlich vorausgesetzt).

Dabei steht der Mond bei Vollmond genau entgegengesetzt zur Sonne, geht also bei Sonnenuntergang auf und bei Sonnenaufgang unter. Bei Neumond steht der Mond in Richtung der Sonne und geht gleichzeitig mit ihr auf und unter. Dabei hingt der Mond von Tag zu Tag etwas gegenüber der Sonne zurück. D.h. er geht bei zunehmendem Mond immer erst etwas länger nach Sonnenuntergang unter und ist also nicht nur immer größer, sondern auch länger nachts sichtbar. Nach Vollmond genau das Gleiche, nur geht der Mond dann erst mit einiger Verzögerung nach Sonnenuntergang auf und ist deshalb immer kürzer nachts zu sehen (während die Sichel immer schmaler wird).

Normalerweise sehen wir nur den hellen, von der Sonne beleuchteten Teil des Mondes. Dieser ist aber so hell wie der Sandstrand am Meeresufer. Und da wir den Sandstrand am Meeresufer auch tagsüber sehen können (da wundert sich in der Regel keiner) ist das auch mit dem Mond so.

Allerdings ist tagsüber meist nur ein kleiner Teil des Mondes sichtbar und auich dieser wird meist von der Sonne überstrahlt, so dass wir am Tag dem Mond nur wenig Betrachtung widmen. Aber da und sichtbar ist er (außer natürlich am Vollmond, da er dann erst bei Beginn der Nacht auf- und am Ende der Nacht untergeht).

Hallo,

wir befinden uns gerade in der Phase des abnehmenden Mondes. Der Mond geht hierbei jede Nach ein wenig später auf und folglich ist er dann im letzten Viertel auch wunderbar tagsüber zu beobachten.

Beim zunehmenden Mond ist das übrigens auch so - da geht er kurz nach Sonnenuntergang unter und ist somit auch nachmittags zu sehen. Die Phase ist mir am liebsten denn da kann ich Sonne und Mond gleichzeitig beobachten :-)

Hallo Haifischer,

ja, das ist ganz normal, das war "schon immer" so.

In Kinderbüchern ist es anders. In den bunten Bildern dort ist am Tag immer die Sonne am Himmel, in der Nacht der Mond und die Sterne. Deswegen erwarten wir intuitiv, dass das in "echt" auch so ist. Irgendwann früher oder später fällt einem dann auf, dass das nicht der Fall ist. Weder ist der Mond immer die ganze Nacht zu sehen, noch ist es erstaunlich, ihn auch mal am Taghimmel zu entdecken. Und genau das ist Dir jetzt aufgefallen.

Dass das ganz normal ist, versteht man, wenn man sich überlegt, wie die Mondphasen zustande kommen. 

Die Mondphasen entstehen, weil der Mond einmal im Monat um die Erde wandert. Wir sehen dabei - je nach Stellung von Mond, Sonne und Erde zueinander - mal mehr, mal weniger von der Seite des Mondes, die von der Sonne angestrahlt wird.

Überlegen wir uns das mal für Vollmond:

Der Mond erscheint uns voll und rund, weil wir genau auf die von der Sonne beschienene Hälfte des Mondes schauen. Und das ist genau dann der Fall, wenn die Erde genau zwischen Sonne und Mond steht. Der Mond ist dann also der Sonne gegenüber - und die Verhältnisse sind so, wie im Kinderbuch: Der Mond geht auf, wenn die Sonne unter geht. Der Vollmond steht dann fast die ganze Nacht am Himmel und geht wieder unter, wenn die Sonne aufgeht. 

Auf seiner Wanderung um die Erde bewegt sich der Mond aber jeden Tag ein paar Grad Richtung Osten zwischen den Sternen. Er verlässt also Richtung Osten diesen Punkt genau gegen über der Sonne. Auf der Westseite des Mondes sehen wir deshalb jeden Tag etwas mehr von der unbeschienenen Seite. Der Mond ist nicht mehr voll, sondern abnehmend.

Durch diese Bewegung Richtung Osten geht der Mond jeden Tag etwas später auf und etwas später unter. Das heißt, dass es zunächst nach Sonnenuntergang etwas dauert, bis der Mond aufgeht. Auf der anderen Seite steht der Mond am Vormittag noch am Westhimmel.

In dieser Mondphase sind wir jetzt. Er geht momentan erst nach Mitternacht auf und entsprechend etwa am Mittag unter. Und genau deshalb kannst Du ihn momentan sehen, wenn Du am Vormittag Richtung Südwesten schaust.

In den nächsten Tagen wird der Mond sich immer weiter von Westen her der Sonne annähern. Die abnehmende Mondsichel wird immer schmaler, bis wir nur noch ganz am linken Rand des Mondes etwas von der beschienenen Seite sehen. Dann geht der Mond nur wenig vor der Sonne auf und nur wenig vor ihr unter.

Schließlich steht der Mond von der Erde aus gesehen in etwa in derselben Richtung wie die Sonne. Dann sehen wir ihn gar nicht, es ist Neumond. Wir blicken dann auf die unbeschienene Seite des Mondes. Und der für uns unsichtbare Mond steht wie die Sonne am Taghimmel.

Ist Neumond vorbei, hat sich der Mond weiter zwischen den Sternen Richtung Osten bewegt: Auf der rechten Seite sehen wir die erste schmale Sichel, das erste Stück der beschienenen Seite.

Der Mond steht dann etwas östlich der Sonne, geht kurz nach ihr auf und kurz nach ihr unter.

Jeden Tag wandert der Mond dann wieder ein Stückchen weiter Richtung Osten. Die Sichel am rechten Rand des Mondes wird damit jeden Tag wieder etwas breiter. Der Mond geht immer später auf als die Sonne, bis er ihr schließlich wieder gegenüber steht und rund 12 Stunden nach ihr aufgeht. Dann ist wieder Vollmond.

Wenn Du in den nächsten 3 Wochen also ein wenig darauf achtest, kannst Du gut beobachten, wie der Mond sich jeden Tag etwas weiter nach Osten schiebt. Am besten schaust Du jeden Tag etwa um dieselbe Zeit nach dem Mond, merkst Dir, wo er steht - und schaust am nächsten Tag wieder zur selben Zeit. Dann kann man das eigentlich sehr schön sehen.

Grüße

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Diplom in Physik, Schwerpunkt Geo-/Astrophysik, FAU

Aufgrund der Umlaufbahngeschwindigkeit und der Erdachsneigung geht der Mond u.U. auch mal eine Zeitlang am hellerlichten Tag auf oder unter (die genauen Uhrzeiten findet man übrigens in guten Kalendern). Wenn dann die Sonne nicht allzu hoch steht und nicht in der Nähe des Mondes, also nicht alles am Himmel überstrahlt kann mannihn dann auch bei Tag sehen.

Ja das ist normal :) manchmal ist das einfach so.