Seid Ihr für oder gegen die Todesstrafe?

8 Antworten

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klar dagegen.

- hat nicht den gewünschten Abschreckungseffekt

- Justizirrtümer

- ignoriert de Komplexität der Psyche des Menschen


GabiUhl115  07.07.2024, 18:53

Ich ergänze:

  • erzeugt neues Leid für die Angehörigen des Täters
  • während umgekehrt die Opferangehörigen dadurch keinen Frieden finden
  • fördert ein Klima der Gewalt
  • Staat und Henker sind verantwortlich für dieselbe verwerfliche Tat
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Keiner ist dafür in der offiziellen Politik.

Ich habe da aber meine Zweifel, ob man die TS pauschal ablehnen sollte.

In der Geschichte menschlicher Kulturen ist es eine ziemlich junge "Erfindung" die TS abzuschaffen und statt dessen jedem Extremtäter eine Leben auf Staatskosten zu finanzieren. In Deutschland (Ost-) 1987; Spanien 1974; Grossbrittanien 1998; Vatikan (1969, nie durchgeführt aber erst 1969 offizielle abgeschafft).

Also auch schwer mit Religion oder Ethik zu begründen. Die Menschenrechstkonvention schliesst auch nicht aus, dass man Grundrechte auch verwirken kann.

Da Argument:

"niemand hat das Recht einen anderen zu töten". liest sich gut, auch das Argument: Es schreckt keinen Mörder ab. Ich wäre auch nicht dafür, jeden Mord mit der TS zu ahnden wie das früher mal der Fall war.

Aber es gibt Täter, die viele Menschen umgebracht haben, die ohne Emphatie grausam gemordet haben, und bei denen keine Aussicht auf Resozialsierung besteht. Wie erkläre ich den Steuerzahlern, den Pflegebedürftigen, den Krankenversicherten, den Verbrechensopfern, dass der Staat bei ihnen sparen muss, aber für solche Extremtäter 4000-5000 Euro im Monat auf Lebenszeit übrig hat, und dabei auch sicherstellt, dass es gesundes Essen gibt, medizinische Versorgung, Fernsehen, Sport usw ? Um womöglich muss man sich sorgen dass Terroristen von ihren Komplizen befreit werden oder durch Geiselnahmen freigepresst werden.

Ich kann das nicht erklären.


GabiUhl115  07.07.2024, 14:33

Übrigens, zur Überlegung, dass die Abschaffung der Todesstrafe eine eher junge "Erfindung" ist: Die Sklaverei wurde auch erst im 19. Jahrhundert abgeschafft - trotzdem stellen wir das ja wohl nicht in Frage und führen sie wieder ein. Das Argument überzeugt mich daher auch nicht.

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GabiUhl115  07.07.2024, 14:30

Die am ehesten mit uns vergleichbare Demokratie, die die Todesstrafe pflegt, sind wohl die USA. Es ist bekannt aufgrund zahlreicher Statistiken, dass die Todesstrafe in den USA mindestens das Dreifache einer lebenslangen Haftstrafe kostet. Das Kostenargument fällt also schon aus diesem Grund aus. Ganz zu schweigen davon, dass man es als unethisch ansehen kann, Menschenleben am Geld festzumachen.

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Republik2punkt0  07.07.2024, 11:22

Die Todesstrafe ist das beste Mittel eines Tyrannen seine Gegner los zu werden. Deshalb ist das in unserer Wehrhaften Demokratie auch unmöglich wieder ein zu führen.

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Wir leben im Jahr 2024.

Die Todesstrafe ist archaisch, menschenverachtend, anmaßend und niemals gerecht, weil oft mit zweierlei Maß gemessen wird.

Ich kann mir keinen plausible Rechtfertigung vorstellen.

Eine Justiz, die Todesurteile verhängt ist moralisch kaum besser als der Delinquent!!

Dagegen, niemand hat das Recht einen anderen zu töten.