Schwimmen (fahren) Schiffe im warmen Wasser schneller als im kalten?

4 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Ja das ist richtig.

Das liegt einfach daran, dass warmes Wasser eine geringere Dichte als kaltes Wasser aufweist. Zumindest bis 4 Grad hinunter. Unter 4 Grad nimmt die Dichte wieder ab. Klingt komisch ist aber so.

Da jedes Schiff aber nicht nur Wasser sondern auch Luft verdrängen muss und die Aufbauten meist alles andere als Aerodynamisch sind, spielt auch die Dichte der Luft eine Rolle. Und die ist bei höherer Wassertemperatur in der Regel auch geringer.

Der Unterschied ist aber sehr gering. Bei 4 Grad sind es 1000g/L bei 20 Grad nur 998g/L. Also 0,2%.

Woher ich das weiß:Recherche

Die Frage "sind Schiffe in warmem wasser schneller", eingegeben bei einer bekannten Suchmaschine namens Gockel oder so ähnlich liefert als ersten Treffer

https://www.marum.de/Schaumstraende-Schiffsuntergaenge.html

Schiffsgeschwindigkeit und Viskosität
Beeinflusst die Wassertemperatur die Schiffsgeschwindigkeit?
Werner Stehr, Nähe Pforzheim
Warmer Honig fließt oft vom Messer auf den Tisch. Kalter Honig hingegen lässt sich sogar schneiden. Mit der Temperatur ändert sich die Zähflüssigkeit, die so genannte Viskosität von Flüssigkeiten und Gasen. Wir können es zwar nicht wahrnehmen, aber auch Wasser reagiert so: Zwischen 20°C und 0°C nimmt die Zähigkeit des Wassers um 80 % zu: Je kälter es ist, umso träger bewegen sich die Moleküle. Daher braucht ein Schiff mehr Energie, um durch kaltes Wasser zu pflügen als durch warmes. Der Unterschied kann bei zwei bis fünf Prozent liegen, wobei auch Länge und Geschwindigkeit des Schiffes eine Rolle spielen.
Der Hydrodynamiker Prof. Andreas Kraus des Fachbereichs Schiffbau an der Hochschule Bremen erklärt das so: "Der Wasserwiderstand setzt sich hauptsächlich aus zwei Komponenten zusammen: dem Reibungs- und dem Wellenwiderstand, der durch die vom Schiff erzeugten Wellen verursacht wird. Ein kleines, schnelles Schiff verbraucht nur etwa ein Viertel seines Treibstoffes um die Reibung zu überwinden. Bei einem großen, langsamen Tanker hingegen sind es rund zwei Drittel. Deshalb hat die Wassertemperatur mehr Einfluss auf Schiffe, die im Verhältnis zu ihrer Größe langsam fahren. Allerdings ist auch hier der Effekt der Temperatur klein im Vergleich zu anderen Umwelteinflüssen, wie Wind oder Seegang."

Warmes Wasser ist etwas dünnflüssiger als kaltes Wasser und bietet deshalb einem Schwimmkörper ein etwas kleineren Strömungswiderstand. Insofern wird ein Schiff mit der gegebenen Antriebsleistung im warmen Wasser mit einer geringfügig höheren Geschwindigkeit voran kommen.

Betrachte das stark übertriebene Verhältnis indem Du Dir die Betrachtung der Viskositäten in den möglichen Aggregatzuständen betrachtest.

Kaltes Wasser ist somit das Eis

Warmes Wasser ist der Wasserdampf

Und nun gleitest Du wie ein jungfräuliches Rehkitz einmal durch das Eis und einmal durch den Wasserdampf.

Was ist einfacher?

Der Grund dafür ist, dass erkaltendes Wasser eine höhere Dichte bekommt, bis es irgendwann so dicht ist, dass es erstarrt. Betrachtet man die Verdrängung, die so ein Schiff an den Tag legt, können bereits kleine Abweichungen summenbedingt zu bemerkbaren Unterschieden führen.

Link