Schwester hat einer bekannten erzählt, dass meine Mutter Depressionen hat?
Hallo zusammen,
meine Mutter leidet unter Depressionen. Seit einigen Tagen leide sie aber besonders stark und ist nun in einer Klinik und bleibt auch dort einer Woche oder länger. Es haben nun viele wegen meiner Mutter angerufen (Verwandte, bekannte, Freunde) und haben gefragt, wie es ihr geht und hoffentlich werde alles wieder gut. Daraufhin haben auch viele gefragt, was meine Mutter denn habe. Würdet ihr die Wahrheit sagen, oder würdet ihr andere Dinge erzählen bzw. andere Beschwerden nennen (lügen) so dass die Depression nicht benannt wird und es keiner weiß. Oder was würdet ihr machen? Nun, an einem Tag klingelten eine bekannte bei uns und meine Schwester mache daraufhin auf. Die bekannte kam aus dem nichts und fragte wie es meiner Mutter gehe und sie wollte wissen was sie habe. Meine Schwester sagte, daraufhin die völlige Wahrheit und meinte sie habe Depressionen. Als ich dann von meiner Schwester hörte dass sie das weiter erzählte, war ich schockiert. Ich wollte nicht, dass das jemand weiß bzw. möchte überhaupt der erkrankte dass die anderen wissen dass man einer Depression leide?? Jetzt denkt die bekannte, wir wären alle psychisch nicht in Ordnung. Ich bin total sauer seit dem und frage mich, warum man dies weiter erzählt.
5 Antworten
Die Frage ist aber nicht was du willst sondern wenn überhaupt was deine Mutter will.
Hat sie gesagt das Ihr nicht weiter erzählen sollt welche Krankheit sie hat ?
Grundsätzlich ist das nämlich Ihre Entscheidung. Nicht deine nicht die deiner Schwester. Und wenn Ihr es sonst immer so gehandhabt habt das auch weiter erzählt werden kann was für eine Krankheit man aktuell hat dann wäre eine Depri davon keine Ausnahme.
Ich denke, eine Krankheit wie Depression nicht zu benennen, befördert die Nichtakzeptanz psychischer Erkrankungen. So lange man so etwas unter Verschluss hält, wird sich an dem allgemeinen Bild über psychische Erkrankungen nichts ändern. Es selbst anders zu handhaben wäre ein kleiner Beitrag dazu.
Wenn es Dir natürlich äußerst unangenehm ist und Du denkst, dass es ein schlechtes Licht auf die psychische Verfassung Eurer Familie wirft, kann ich Deine (Abwehr) Reaktion schon nachvollziehen.
Das Verhalten Deiner Schwester liegt mir persönlich weit näher. Ich war im Alter zwischen 25 und 30 auch an einer Depression erkrankt und habe damit in keiner Weise hinter dem Berg gehalten. Was natürlich unterschiedliche Reaktionen hervorrief. Ich denke jedoch, eine derartige Erkrankung hat nichts mit einer geistigen Behinderung (was viele wohl denken mögen) zu tun und dass ich dahinter stand, war für mich eher ein Zeichen von Gesundung.
Vielleicht kannst Du versuchen, auch ein wenig mehr dazu zu stehen? Im Grunde geht es ja nur darum, wie man so etwas selbst sieht. Wenn sich Deine Einstellung bezüglich derartiger Erkrankungen ändert, wird es Dich vielleicht nicht mehr so stören, wenn Deine Schwester damit offener umgeht als es Dir möglich ist.
Ich persönlich finde es überhaupt nicht schlimm, dass sie es weitererzählt hat und würde es genauso handhaben.
Aber das hilft Dir ja im Moment nicht, weil Du es selbst anders siehst und es Dich völlig aus dem Gleichgewicht bringt. Daran merkt man, wie wichtig es einem oft zu sein scheint, was die anderen von einem denken. Dabei geht es im Grunde immer nur darum, was man selbst von sich denkt. Wie "selbstsicher" man ist.
Mir fällt natürlich auch keine Möglichkeit ein, wie es Dir im Moment damit besser gehen könnte. Dass man die Meinung anderer über sich selbst nicht mehr so wichtig nimmt, ist ein Prozess, der fast ein ganzes Leben dauern kann...leider. Weil man ja auch bei vielem darauf angewiesen ist, wie man beurteilt wird.
Ich wünsche Dir und vor allem auch Deiner Mutterauf jeden Fall alles Gute!
Und vielleicht könntest Du deiner Schwester nicht zu arg böse sein? ;-)
Nee, das denkt die nicht. Depressionen sind eine Volkskrankheit und schon gar nicht mehr ungewöhnlich. Mach dir um sowas keine Gedanken, du kannst ganz normal mit dem Thema umgehen und ist für dich auch besser, die Tatsache anzuerkennen und dazu stehen. Es ist ja nichts schlimmes, außer für den Patienten der darunter leidet aber ich meine das Thema ist nicht schlimm.
Ist natürlich nicht gut, dass zu erzählen, aber auf der anderen Seite ist es ja auch nicht schlimm wenn man Depressionen hat und man sollte damit auch offen umgehen.
Ich würde es mit der Mutter besprechen und dann kein Geheimnis draus machen.
Die Entscheidung liegt allein bei deiner Mutter. Wenn ihr euch unsicher seid, was ihr sagen sollt, solltet ihr das mit ihr besprechen.
Für Dich scheint es aber das größere Problem zu sein, was die Leute dann über dich denken.
Wieso sollte man sich für eine Depression denn schämen?
Also findest du es nicht schlimm, dass meine Schwester es weitererzählt hat? Denkt die Bekannte nicht, dass ich auch nun psychisch krank bin, nur weil es die Mutter hat? Ich mache mir so viele Gedanken und müsste eigentlich für die Schule lernen und andere Dinge tun. Ich mache seit einigen Tagen nichts mehr zu Hause. Ich liege nur noch und machte gar nichts und auf der Arbeit muss ich an das denken (das meine Schwester es weiter erzählt hat) ich denke an nichts anderes mehr. Die bekannte denkt bestimmt ich wäre auch krank.