Schmecken "verbotene Früchte" am besten?

5 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Man bewertet Dinge unter anderem nach ihrer Verfügbarkeit. Etwas, das man (aus welchen Gründen auch immer) nicht bekommen kann, wird der Tendenz nach attraktiver. Im umgekehrten Fall verliert etwas, das selbstverständlich ist, dramatisch an Attraktivität. Wie oft siehst du hierzulande Menschen Tanzen und Jubeln, wenn sie ein Stück Brot bekommen oder einen Schluck Wasser? Das kannst du allerdings bei Menschen, die fast am Verhungern oder Verdursten sind, ziemlich zuverlässig sehen. Über diese ganz allgemeinen Bewertungsprozesse hinaus spielt die Bereitschaft insbesondere von Männern zu flüchtigen Sexualkontakten, eine Rolle. Promiske Männer, die keine feste Beziehung eingehen, haben eher weniger Nachkommen als Männer in festen Beziehungen, weil zumindest in der Steinzeit die Überlebenswahrscheinlichkeit des Kindes einer alleinerziehenden Mutter sehr klein war. Männer, die in einer Beziehung leben aber gelegentlich fremdgehen können ihren Fortpflanzungserfolg aber durchaus um ein Kleines erhöhen. Wenn du dir vorstellst, dass ein gelegentlicher Fremdgänger im Durchschnitt 2,05 Kinder hat, die das Fortpflanzungsalter erreichen, ein treuer Mann aber nur 2, dann sagt dir die Statistik, dass nach 10.000 oder 50.000 Generationen fast nur noch Nachkommen von Schürzenjägern existieren.


Ursusmaritimus  27.01.2017, 09:37

....und die Frauen durch außerpartnerliches Genshopping die genetische Vielfalt ihrer Kinder verbreitern.

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Shiftclick  27.01.2017, 09:45
@Ursusmaritimus

Ja, aber Frauen gehen nach dieser Vorstellung anders fremd. Nicht wahllos und nicht in großer Zahl, sondern wenn es aus Gründen der Maximierung ihres Fortpflanzungserfolges nützlich sein könnte. Also selten, bevor ein Kind aus einer bisherigen Beziehung aus dem Gröbsten heraus ist und auch nur nach ausführlicher Begutachtung des neuen Kandidaten.

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DerSchowie 
Beitragsersteller
 27.01.2017, 09:41

top antwort shiftclick :)

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Ursusmaritimus  27.01.2017, 09:48
@DerSchowie

Das ist nicht richtig,

die ausführliche Begutachtung des Partners erfolgt nur dann wenn er als Ersatzpartner (Frauen sind wie Affen, sie lassen den Ast an welchem sie hängen erst los wenn sie den nächsten festhalten) vorgesehen ist. Wenn er nur als genetische Spende dienen soll und der "aufziehende Vater" verbleibt kann man etwas experimentierfreudiger sein.

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Shiftclick  27.01.2017, 09:52
@Ursusmaritimus

Möglicherweise. Trotzdem wird sie auch dann Gesundheit, Robustheit, Erfolg des potentiellen Vaters ihres Kindes ins Kalkül ziehen. Der Gesundheits- und Erfolgsschnelltest erfolgt über 'attraktiv finden', d.h. bevorzugt solche Merkmale sind für die Einschätzung der Attraktivität bedeutsam, die einen Hinweis darauf geben, dass der Mann keine konstituionellen Mäkel hat.

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Ursusmaritimus  27.01.2017, 10:03
@Shiftclick

....und darum haben die agressiven Bad Boys einen sexuellen Schlag bei den Frauen. Als Versorger taugen sie nicht.....

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Shiftclick  27.01.2017, 10:14
@Ursusmaritimus

Ich denke, das führt hier zu weit. Es geht bei meiner Antwort um grobe Tendenzen, die häufig beobachtbares Verhalten, das einem moralisch denkenen Menschen vielleicht rätselhaft vorkommen mag, erklären kann. Was die Bad Boys angeht, kann ich natürlich Gesichtspunkte einwerfen, aber möglicherweise kommt dann jemand mit einem gut begründeten Widerspruch. Das Interesse der Frau (wie das des Mannes) besteht in der erfolgreichen Weitergabe der eigenen Gene und nicht im eigenen Wohlergehen. Eine Frau (bzw. ihre Gene) könnten einen Vorteil darin sehen, einen rücksichtslosen Mann als Vater ihres Kindes auszuwählen, weil auch rücksichtslose Männer manchmal viel Familiensinn haben, bzw. sich um ihre Kinder kümmern. Wenn du Stereotypen des Mafioso oder eines anderen Gangsterbarons bemühst, dann sind die oft recht fürsorglich, nicht was ihre Frauen angeht, sondern in Bezug auf ihre Nachkommen.

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Das hat nix mit verbotenen Früchten zu tun sondern ist von der Natur so gewollt. Monogamie wie der Mensch sie praktiziert ist im Grunde eine Randerscheinung in der Natur. Es gibt zwar monogame Tierarten aber nur wenige und der Mensch gehört ursprünglich nicht dazu. Besonders die männlichen Vertreter unserer Gattung sind eigentlich die reinsten Samenschleudern und sollten alles Weibliche bespringen was bei Drei nicht auf dem Baum ist. Nun hat sich der Mensch zwar weiter entwickelt, soziale Strukturen und Regeln aufgebaut, aber die tief im genetischen Code verankerten Merkmale sind nun mal vorhanden und lassen sich auch nicht einfach heraus löschen. 

Wichtig ist auch die Ausprägung dieses Triebes. Beim einen ist er stärker als beim anderen, was unsere Denkmuster und Verhaltensstrukturen beeinflusst und ebenfalls extremen Einfluss darauf hat wie wir etwas wahr nehmen und verarbeiten. 

Nun kann man nicht alles auf die Gene schieben denn das wäre auch nicht richtig. Es spielen da noch eine Menge anderer Faktoren bzw. Umwelteinflüsse eine wichtige Rolle, die jedoch wie erwähnt durch die Triebausprägung jeweils individuell erfasst werden. 

Unterm Strich betrachtet ist der Mensch allerdings kaum mehr als ein sprechender Primat, der durch sein Gehirn zwar in der Lage ist komplexe Probleme zu lösen aber trotzdem genauso wie jedes andere Tier uralten Instinkten unterworfen ist.


DerSchowie 
Beitragsersteller
 27.01.2017, 09:48

spitzen antwort :)

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Wenn sich jemand über seine Verführungsfertigkeiten definiert, dann wird das bestimmt so sein. Ich persönlich finde vergebene Damen, die nicht die angemessene Distanz halten persönlich ziemlich billig und damit unattraktiv. Und sollten die einfach gerne promiskuitiv leben wollen - was ja völlig OK ist - dann brauchen sie sich ja nix Festes herzutun, da kann man ja ne offene Beziehung führen.

Ich glaube aber auch, dass viele nicht genau wissen, was sie wollen und deswegen ohne Reflexion in der Standartkonfiguration Paar mit Exklusivnutzungsrechten leben. Und ihnen dann etwas fehlt...

Das liegt in der Natur des Menschen.

Jeder will das haben, was einem nicht gehört. (im übertragenen Sinne)

Weil wir tief in unserem Inneren immer noch Affen sind und unseren genetischen Programmen folgen.

Aber eine Frage, wenn ich verheiratet bin und mein Partner hervorragend kocht, darf ich dann nicht mehr auswärts essen?

Oder aber mein partner ist ein ganz toller und liebenswerter Mensch aber das eine was ich so gerne will, das will mein Partner überhaupt nicht, muss ich jetzt darauf verzichten?

und, und, und.......