Schluss machen wegen Rapid Cycling?

1 Antwort

Hallo IowaTheState,

wie unterschiedlich eine bipolare Störung von Patient zu Patient auch sein mag, sie verläuft immer in Phasen oder Episoden, in denen eine bestimmte Stimmungslage vorherrscht (manisch oder depressiv). Die einzelnen Phasen kommen und gehen in unregelmäßigen Abständen, wobei eine depressive Phase zwischen 4 und 12 Monaten andauert und die kürzere, manische Phase, nur wenige Wochen betragen kann. 
Gelegentlich gehen manische, oder depressive Episoden ineinander über oder treten sogar gleichzeitig auf (gemischte Phase).

Psychotische Symptome wie Wahnvorstellungen, Kontrollverlust, Gedächtniseinschränkungen bis hin zur Amnesie weisen auf einen ungünstigen Verlauf der bipolaren Erkrankung hin: Die Betroffenen erleiden zwei- bis dreimal häufiger Rückfälle als bipolar Erkrankte, ohne psychotische Symptome.

Bei dem Rapid Cycling-Verlauf ist die Langzeitprognose häufig schlecht, da die instabile Stimmungslage oft auch zwischen den Phasen erhalten bleibt. Die Betroffenen haben daher starke Probleme mit der Alltagsbewältigung. So kann es durchaus vorkommen, dass der bipolare Freund sich vom Partner in einer manischen Phase trennt, später im Rahmen einer erneuten depressiven Phase aber nicht mehr an diese Handlung erinnern kann, oder will. Oft behauptet der Erkrankte dann auch, der Partner habe sich doch von ihm getrennt und reagiert empört und beleidigt/aggressiv.
Aufgrund dieser der Erkrankung niederliegenden Strukturen, ist nicht mit einer "Einsicht" der Person zu rechnen, weil sie in der entsprechenden Phase das für sie einzig Richtige getan hat.

So hart es erscheint...selbst mit einer dauerhaften Therapiebegleitung ist ein gesicherter und geregelter Alltag mit und für solche Patienten nur sehr schwer zu erreichen. Die Prognose ist einfach sehr schlecht.

Es tut mir leid, Ihnen nichts Hoffnungsvolleres sagen zu können,
di Colonna