Scheidung der Eltern?

1 Antwort

Hi, erstmal muss ich sagen, dass man dein Text echt gut lesen konnte. Gut gemacht <3

Ich kenne es ähnlich, aber nicht genauso.

Meine Eltern sind schon, seitdem ich ein Kleinkind bin, getrennt, allerdings gab es in den nächsten 10-15 Jahren immer wieder streit, einfach weil mein Vater manche Dinge nicht einsehen konnte. Irgendwanm wurde es weniger, aber trotzdem hinterließ es was bei mir, denn jedes mal wenn ich meine Mutter besuche und sie mit ihrem jetztigen Freund diskutiert (die beiden sind eig super miteinander und lieben sich), bekomme ich das selbe Gefühl im Magen. Es ist sehr unangenehm und eine kleine Panik steigt auf, man kann es nicht gut ertragen. Man muss lernen, dass man sich bewusst macht, dass eben jenes Gefühl nicht gut für einen ist. Man muss an sich selbst arbeiten.

Naja, zu deiner Frage.

Dass du eher auf der Seite deiner Mutter stehst ist durchaus normal. Man hegt zu der Mutter immer eine andere Bindung als zum Vater, schließlich warst du auch 9 Monate wortwörtlich in ihr..

Die mütterliche Liebe ist meist sehr stark, genauso aber ist es auch der Egoismus und die Abhängigkeit.

Es ist, auch noch heutzutage, eine unfassbar unangenehme Sache sich zu trennen. Nicht nur für sich, sondern auch für das Umfeld. Man müsste zugeben, dass man nicht zurecht kam, die Blicke sind kaum zu ertragen. Dazu kommt, dass es auch einfach schwierig ist, denn man ist leider trotzdem noch emotional voneinander Abhängig. Deshalb möchte deine Mutter die wahrscheinlich nicht zuhören.

Ich würde dir folgendes ans Herz legen.

Sei ehrlich. Frag sie mal, wenn sie gerade Zeit hat und positiv gestimmt ist, ob du mit ihr unter vier Augen sprechen möchtest. Mach ihr bewusst, dass es dir wichtig ist.

Wenn du dann allein mit ihr bist, erzähle ihr das, was du heir erzählt hast, wenn nicht sogar mehr. Du musst dir vorstellen, dass sie im Moment noch eine Art Vorhang vor den Augen hat, den musst du öffnen. Meist ist den Leuten gar nicht bewusst, wie es dem Umfeld dabei geht, da die Perspektive fehlt. Diese Perspektive musst du ihr geben. Sei dabei auch wirklich wie du bist. Wenn du weinen musst, dann weine auch mal. Genauso musst du dich aber auch wieder fassen müssen.

Schau, wenn sie dir von Anfang nicht zuhören möchte oder sagt: ,,ach komm, du willst nur wieder darüber reden", dann empfehle ich dir, es nochmal mit einem Brief oder dergleichen zu probieren, vielleicht erreichst du sie so.

Das Ding ist, ich weiß natürlich viel zu wenig über deine Mutter, sowie über eure Bindung. Alles was ich hier als Tipp mitgebe, kann, MUSS aber nicht funktionieren.

Am Ende, wenn alle Stricke reißen und nichts funktioniert... Dann versuche noch das eine Jahr zu überleben und ziehe dann so schnell es eben geht aus. Es tut dir auch nicht gut und es ist von beiden Parteien wirklich verantwortungslos das Kind so leiden zu lassen. Vielleicht suchat du dir nochmal Rat bei jemanden aus deiner Familie? Oma, Opa oder Tante, Onkel?

Ich merke, dass du das Päckchen irgendwie gerade etwas alleine trägst. Ich glaube, sonst würdest du hier nicht so ausführlich schreiben. Es ist gut, dass du das hier erläuterst, das hilft auch dir, jedoch musst du dazu noch mit jemanden aus der echten Welt reden. Es ist einfach noch was anderes.

Ich hoffe ich konnte dir irgendwas mitgeben und wenn es nur etwas Verständnis ist <3 es tut mir leid, dass du da durch musst, aber siehe es trotzdem als eine Chance, um es in der Zukunft viel besser zu machen, als es deine Eltern taten.

Ich wünsche dir viel Glück und wenn du noch Fragen hast oder dich aussprechen möchtest, darfst du mich auch gerne anschreiben^^

LG🤍💫

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Sarahemily19de 
Beitragsersteller
 22.07.2024, 14:46

Wow, ich danke dir wirklich sehr für deine Worte und Tipps! 🙏🏻

Ich werde auf jeden Fall mal schauen, wann ich das Gespräch mit ihr anfangen kann und gucke was dann dabei herauskommt. Mit meiner Familie darüber zu reden finde ich schwierig, da ich sie ungerne mit reinziehen möchte ( habe das Gefühl, dass es das nur schlimmer machen würde ). Dafür hab ich aber super tolle Freunde, die mir auch immer zuhören und das ganze Ernst nehmen.
Gestern Nacht hatte ich einfach wieder viel zu viel nachgedacht und mir wirklich mal überlegt, wie ich das irgendwie besser angehen könnte.

Auf jeden Fall danke ich dir wirklich sehr für diese ausführliche, liebe Antwort! Das hat mir ernsthaft meinen Tag gerettet! <3

Miranda279  22.07.2024, 14:53
@Sarahemily19de

Gar kein Problem, kenne das Gefühl von zu viel nachdenken und kann das gut nachvollziehen^^ freut mich, dass es dein Tag geretter hat :D ist das schönste was ich hören könnte^^