SAT-Schüssel richtig erden?

3 Antworten

Werte Anna,

wenn man erkennbar noch nie in die für Antennensicherheit maßgebliche DIN EN 60728-11 (VDE 0855-1) reingeschnuppert (oder die Beispielbilder nicht verstanden) hat und keinen Bezug zu Erdausbreitungswiderständen hat: Besser die Tastatur ruhen lassen.

Antennen in LPZ 0A sind mit min. 16 mm² Cu, 25 mm² Alu oder 50 mm² Blitzableiterdraht und Verbindern, die für Klasse H = 100 kA zertifiziert sind, blitzstromtragfähig zu erden und mit dem Schutzpotenzialausgleich zu verbinden. Das gilt für Dachantennen wie auch Fassadenantennen außerhalb der als sicher definierten Zonen.

Nach Tabelle D.3 der Blitzschutznorm hält ein 16 mm² Kupferdraht -
vorbehaltlich dafür geeigneter Klemmen - auch einen Monsterblitz mit 200 kA aus und wird von diesem um 309 K erwärmt. Eine Norm, die für die Erdung von Dachantennen ausschließlich 8 mm Blitzableiterdraht fordert, existiert nur in deiner Fantasie. Lediglich für Optimalschutz von Antennen mit getrennten Fangstangen ist nach DIN EN 60728-11 (VDE 0855-1) Blitzableiterdraht gefordert.

Wichtiger als eine möglichst niederimpedante Erdung ist ein vollständiger Schutzpotenzialausgleich. Die 10 Ω sind selbst in der Blitzschutznorm mit 9 m Standardlänge von Tiefenerdern nur noch eine Empfehlung. Mit den für Antennenerdungen vorgeschriebenen Tiefenerdern mit 1 x 2,5 m bzw. 2 x 1,5 m sind bei Humusböden mit 100 Ωm bereits die 10 Ω ein illusorischer Wunschwert und das 6- bis 8-fache realistischer.

Erdungsschienen in Klemmtechnik sind ein Relikt aus Zeiten als noch nur einfach geschirmte Koaxkabel mit festem Dielektrikum Standard waren. Für Kabel mit geschäumten Dielektrika oder gar mit heute üblicher Dreifachschirmung sind die technisch überholt und bei allen relevanten Kabelnetzbetreibern längstens untersagt.

LG Dipol

die frage ist, wo die schüssel genau sitzt. sitzt sie oberhalb der Dachrinne (traufe) dann reicht erden alleine nicht aus. dann müsste ein Blitzschutzdraht samt Abstandhalter über das Dach verlegt werden, und außen an der fassade in einen erdstab (tiefenerder) geführt werden...

der Übergangswiderstand zum Tiefenerder sollte nicht über 10 Ohm liegen. optimal wären 2 ohm oder weniger.

aber kommen wir zurück zur erdung. An der stelle wo die Leitung ins Gebäude kommt, sollten die Leiutngen geerdet werden. du setzt also auf dem dachboden, oder in der Nähe der Schüssel eine 2. Potenzialausgleichschiene, die du unterbrechungsfrei an die Leitung vom HWR zur Satantenne anschließt. das Erden der Schüssel kann entweder mit einem verpressten Ringkabelschuh erfolgen, (Montage mit einer verzinkten Schraube samt Zahnscheibe am Halter des Spiegels, oder du spannst eine Edelstahlspannbandschelle um den Mast, und schraubst das Kabel der Erdung daran fest.

kommen wir zur P Schiene. auf der rechten Seite (oder auf der linken) gibt es eine Möglichkeit, einen runddraht oder und ein flachband zu verschrauben. da kannst du den partiell blankgemachten Schutzleiterdraht einspannen. denke du weißt, wie ich es meine...

An der Stelle wo die Kabel ins Haus kommen, sollten die Abschirmungen geerdet werden. das geht auf 2 unterschiedlichen Wegen. entweder nimmst du eine so genannte schirmschiene. da wird ungefähr 30 mm lang die äußere isolierung des kabels entfernt, und der innere kern samt schirm auf die Leiste geklemmt. die Leiste wird dann mit einem dünneren erdungskabel (4 mm² oder 6 mm²) eine verbindung zur POTschiene hergestellt...

etwas eleganter, aber auch ein wenig aufwändiger ist der sogenannte erdbock. das sind Böcke, die an die Wand oder so geschraubt werden, an denen Gewinde für F-Stecker dran sind. du schaubst also das kabel von der schüssel mit einem F Stecker an den Bock und auf der anderen seite des gewindes das gehende kabel also zum Multischalter oder reciver...

der Multischalter (falls vorhanden) sollte übrigens auch geerdet werden. also ebenfalls mit einem 4 oder 6 mm² kabel an die genannte potschiene....

noch fragen, dann mail mich am besten mal eben an...

lg, Anna


ichsagesdir100 
Fragesteller
 30.12.2014, 19:40

über eine e-mail adresse würde ich mich freuen. vielen dank

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Zieh um Himmelswillen das 16mm² Erdungskabel nicht durch dein Haus zur Antenne.

Wenn die Schüssel nicht über den Dachfirst hinaus ragt brauchst du nichts zu tun.Ansonsten Blitzschutzleitung außen zum Erder, Aber nicht ins Haus**


ichsagesdir100 
Fragesteller
 31.12.2014, 10:50

Also unsere SAT-Schüssel ist leider über der Dachrinne, eher näher der Spitze des Spitzdaches. In dem Fall sollte ich dann das Erdkabel nicht durch das Haus bis zum HWR ziehen? Wenn ich das richtig verstanden hab? Sondern Außen erden?

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Jeetex  31.12.2014, 15:17
@ichsagesdir100

Joo, hast ja sicherlich auch keine Blitzschutzanlage auf dem Dach. Ist ja auch nicht unbedingt gefordert , und wenn ja. dann natürlich die Ableitungen Außem am Haus herunterführen und am Ringerder oder Fundamenterder anschließen.Du willst dir den Blitz ( Überspannung) doch nicht ins Haus holen.

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