Rückzugsort in eigener Wohnung von Freundin nicht gestattet?
Guten Tag,
Ich wohne bereits seit ein paar Jahren mit meiner Freundin zusammen in unserer Wohnung und wir haben einen 9monate alten Sohn.
Meine Freundin erlaubt mir keine Rückzugsorte. Ich habe gar keime Privatssphäre. Alle Schlüssel in der Wohnung mit samt des Toilettenschlüssels sind von ihr einkassiert worden, seit über einem Jahr bereits. Mein Problem ist, dass Sie mir manchmal so enorm auf den Sack geht, dass ich mich zurückziehen will. Aber sie lässt es nicht zu. Sie provoziert mich aktiv, indem sie irgendeine Reaktion von mir hervor ruft und lässt mich auch nicht raus aus der Wohnung oder Ähnliches. Freunde und Familie haben wir hier nicht, sind in eine neue Stadt gezogen.
Sie braucht aufmerksamkeit, das verstehe ich. Sie hat niemanden hier, außer mich und dann noch wegen unseres Sohnes leider nicht so flexibel und muss viel zuhause bleiben. Ich studiere und Sie isg in Elternzeit. Wegen Corona bin ich seit anfang dieses Jahres auch permanent zuhause. Habe im letzten Semester nur die hälfte der Module bestanden, obwohl ich immer auf anhieb alle bestanden habe... stehe kurz vorm Abschluss, muss deswegen aber nun leider noch ein Semester wege eines Moduls länger studieren. Aktuell muss ich eine 20seitige Hausarbeit schreiben und brauche sehr viel Zeit dafür. Sie gibt sich mühe... aber naja...
Was meint ihr, was sollbich tun? Ich will und brauche meinen Rückzugsort, sonst werde ich aggressiv... War eim äußerst aggressives Kind früher. Habe gelernt selbstständig Abstand zu suchen und so die Situation geklärt. War bereits vor 2 Jahren wegen diesen Problemen mit meiner Freundin bei einer Psychologin. Hat geholfen, aber die Situation aktuell mit Kind, Corona und so ist ja schwieriger und ich habe echt probleme nicht auszurasten und Handgreiflich zu werden, um Abstand zu erhalten. Sie provoziert dies allerdings auch sehr bewusst. Bin aber eigentlich ein extrem ruhiger und entspannter Typ, auch wenn man es nicht glaubt.
Will eine Veränderung... Was meint ihr so?
8 Antworten
Nachvollziehbar - gerade die ersten zwei Jahre mit einem Kind sind eine harte Probe für eine Beziehung. Ich habe auch schon Paare daran scheitern sehen, von daher ist es sehr gut das du dir frühzeitig Gedanken darüber machst.
Ihr solltet euch gemeinsam absprechen wie ihr eure Zeit einteilt. Macht feste Zeiten aus in der ihr jeweilige Tätigkeiten macht, ähnlich als wäre einer von euch auf der Arbeit. Beanspruche genug Zeit für dich das du mit deinem Kram fertig wirst und gibt ihr aber auch mal Zeit etwas für sich zu machen.
Wenn ihr nicht mehr 24h aufeinander hängt hat das auch den Vorteil, dass ihr euch wieder mehr zu erzählen habt.
Okay, du hattest schon immer Probleme und hast gelernt, dafür von allen anderen Verständnis einzufordern. Schon mal überlegt, dass deine Freundin sich vielleicht gerade genauso fühlt? Nur weil sie nicht rumschreit, zuschlägt oder wegrennt, bedeutet das nicht, dass es ihr besser geht.
Wo kommst du ihr denn entgegen? Teilt ihr euch den Haushalt? Ermöglichst du ihr ein, zwei kinderfreie Nachmittage pro Woche? Einen Minijob am Wochenende, damit sie auch mal unter (erwachsene) Menschen kommt?
Schreibt auf, was ihr euch wünscht - nicht vom anderen, sondern für euch. Du hättest gerne jeden Tag ein paar Stunden Zeit für die Uni? Okay - und was würdest du deiner Freundin dafür geben? Jeden Morgen ein langer Spaziergang mit dem Kleinen, damit sie mal in Ruhe telefonieren, jemanden treffen oder ein bisschen Sport machen kann?
Ihr steckt beide gerade in einer ziemlich schweren Situation, die ihr nur gemeinsam meistern könnt. Hört auf, euch gegenseitig die Schuld daran zu geben!
Warum hat sie denn alle Schlüssel einkassiert und warum darfst du nicht raus. Meine Cousine hat auch eine Tochter die jetzt ein Jahr alt ist und ich passe öfters auf das Kibd auf. Dann muss sie nicht immer zu Hause mit dem Kind sitzen kann auch mal raus. Vielleicht könnt ihr euren Sohn auch mal abgeben? Dann hat jeder Zeit für sich. Und wenn du dich nicht einschließen kannst dann deine Freundin ja auch nicht. Vielleicht geht es ihr genau so? Ihr habt beide keine Ruhe voneinander
Für das Studium brauchst du Ruhe. Das muß sie einsehen. Rede vernünftig mit ihr.
Wenn du deine Grundbedürfnisse nicht konsequent einforderst, sondern nach Wegen suchst, die Erlaubnis deiner Freundin zu erhalten, sehe ich schwarz.
Sie lässt dich nicht raus!? 😳 Fällt dir beim Lesen dieses Satzes nicht selbst auf, wie absurd das ist?
Man kann nicht alles ausdiskutieren. Du musst klar sagen, dass dieser Punkt nicht verhandelbar ist. Immer vorausgesetzt natürlich, die Wohnung gibt das überhaupt her. Aber es würde ja schon ein Arbeitsplatz im Schlafzimmer reichen, wenn sich das einrichten lässt.