Risse in der Wand - Mieter- oder Vermietersache?
Ich möchte jetzt meine Wohnung sanieren. Bereits vor 3 Jahren habe ich meinen Vermieter informiert, dass bei uns im Schlafzimmer an der Decke und der Außenwand Risse zu sehen sind. Er meinte, ich solle Silikon reinfüllen. Ich halte das für eine falsche Maßnahme, zumal man nicht weiß, um welche Risse es sich handelt. Außerdem stellt dies für mich einen Mietmangel dar und ich sehe es nicht als meine Aufgabe als Mieter, das zu beseitigen. Wie ist da die Rechtslage? Bitte nur Antworten von denen, die sich auskennen.
6 Antworten
Bei derartigen substanziellen Schäden ist Mieterverschulden grundsätzlich auszuschließen. Es ist also allein Vermieterpflicht zu klären, welche Ursache besteht, diese zu beseitigen und natürlich auch die Auswirkungen jeglicher Art.
Ob nun eine erhebliche Beeinträchtigung vorliegt die den Gebrauch der Mietsache so beeinträchtigt, dass eine Mietminderung zulässig wäre, muss vor Ort abgeklärt werden, wäre aber nicht auszuschließen.
Handelt es sich um reine Putzrisse, die also nicht durchgängig im Mauerwerk sind, also z. B. von aussen nicht sichtbar sind, kann das von Spannungen kommen, die im Dachbereich auftreten, wo der Dachstuhl auf- bzw. anliegt.
Solche Risse werden fachmännisch nicht mit Silikon dauerhaft beseitigt, sondern wenn, dann mit Acryl, das überstreichbar ist.
Nur mit Gips ausspachteln könnte reichen, wenn die Spannungen nicht mehr auftreten, aber hier kann es sehr gut sein, dass sie wieder kommen.
In gewissem Umfang müssten Mieter sogar auftretende Risse hin nehmen, auch wenn sie nicht schön aussehen.
Grundsätzlich hast Du recht: Es ist nicht gut wenn man als Mieter einfach nur ausbessert, um dann festzustellen, dass die Risse nach einiger Zeit wieder kommen.
Der Vermieter/Eigentümer muss sich das ggf. mit einem Fachmann zusammen ansehen und dann die richtigen Maßnahmen treffen, die dann dafür sorgen, dass die Risse nicht schlimmer werden und vielleicht auch dauerhaft zu bleiben, sodass ein Mieter auch streichen kann oder tapezieren, ohne dass die Arbeit jedesmal umsonst ist.
Ich kenne nicht die Rechtlichen Grundlagen aber ich würde sagen es ist Vermieter Sache, da es Schäden am haus sind (könnte ja auch statische Probleme verursachen) und es nicht dein Problem ist wenn das Haus durch schlechte Instandhaltung kaputt geht. Einfach nochmal freundlich beim Vermieter nachfragen oder Tapete drüber kleben :)
Bloß nicht! Mach Bilder von den Rissen und bitte die Hausverwaltung noch einmal, sich die Risse anzusehen, bevor Du irgendwas machst.
Ein Sachverständiger kostet nur einen Haufen Geld und auf den Kosten bleibst Du sitzen.
Sollte die Hausverwaltung nicht reagieren, fülle die Risse mit Acryl aus, bevor Du drüber streichst oder tapezierst. Und dazu noch ein Tipp: Geh mit den Bildern zu einem Malerfachgeschäft und frag dort nach einem Fachmann, der Dir vielleicht anhand der Bilder schon sagen kann, ob das Ausfüllen mit Gips schon reicht oder Acryl besser ist und lass Dir ggf. auch das richtige Qualitätsmaterial verkaufen.
Vielleicht kann Dir auch dieser Fachmann schon sagen, ob überhaupt eine Chance besteht, diese Risse dauerhaft zu zu bekommen.
Dann würde ich an deiner Stelle den Vermieter nerven und sagen dass die Risse immer größer werden
Die Tapete würde da wohl auch wieder reißen. Die Risse sind auch größer geworden.
Reparaturen sind grundsätzlich Sache des Vermieters.
Liegt ein Verschulden des Mieters vor kann er ihm die Reparatur in Rechnung stellen.
Kommt drauf an wie enstanden aber in der Regel wohl Vermietersache.-
Unter uns im EG waren auch Risse. Daraufhin sind die Mieter dort ausgezogen. Dann wurde gründlich saniert. Deshalb haben die neuen Mitbewohner jetzt keine Probleme.
Solche Risse entstehen, wenn sich der Untergrund setzt oder andere Erschütterungen in der Nachbarschaft einmalig aufgetreten sind oder regelmäßig immer wieder auftreten. Das hat mit Instandhaltung nichts zu tun.
Die Frage ist außerdem, ob es sich wirklich um Risse im Mauerwerk handelt oder nur oberflächlich im Putz, die zum Beispiel häufig in Dachgeschossen auftreten, wo die Bauteile Mauerwerk, Beton und Holz "gegeneinander" wirken. "Holz arbeitet", heißt es gemeinhin, was dann in Putzrissen sichtbar wird.