Richtiger Umgang mit dem Partner, der gerade seine Oma verloren hat?
Hallo liebe Community, ich liebe meinen Partner überalles. Seine Oma ist gestorben und ich habe ihm gesagt, dass es mir sehr leid tut. Ich habe ihm gesagt, dass ich für ihn da bin. Ich habe ihm gesagt, wenn er etwas braucht, dann soll er sich bei mir melden. Er ist zu seinen Eltern gefahren.
Aber ich weiß nicht, was der richtige Umgang mit einem Partner ist, der gerade in Trauer ist. Ich habe richtige Panikattacke, weil ich so eine große Angst habe pietätlos zu sein und ins Fettnäpfchen zu treten und jetzt trete ich mit meinem Verhalten ins Fettnäpfchen.
Ich habe gesagt, dass ich ihn in Ruhe lassen werde und er sich bei mir melden kann, wenn es ihm danach ist. Er hat zu mir gesagt, er freut sich, wenn ich mich bei ihm melde. Also habe ich ihn angerufen, um ihn eine kleine Freude zu machen. Ich wollte ihm auch zeigen, dass ich für ihn da bin und nicht das ich mich von ihm abgewendet habe und ihn mit seiner Trauer alleine lasse. Mein Anruf war ein unpassender Zeitpunkt. Er räumt mit seiner Familie die Sachen aus dem Altenheim aus. Seine Mutter geht es nicht gut. Ich bin vor Peinlichkeit gestorben, weil es im Telefonat um mich ging, er versuchte meine Panikattacken mir zu nehmen. Mir ist es unendlich peinlich, dass die Aufmerksamkeit jetzt bei mir ist. Zwar hat er gesagt "du machst alles richtig, keine Sorge". Aber ich das Gefühl alles falsch zu machen, weil ich alles richtig machen will. Weil ich ihn sehr liebe.
Ich will, dass die Aufmerksamkeit von mir weg ist. Mit meiner Panikattacke verhalte ich mich wie ein Vollidiot. Das möchte ich nicht.
Was kann ich jetzt tun, um für ihn dazu sein? Was kann ich tun, um die Situation zu retten?
3 Antworten
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Es wäre gut, wenn Du ihn fragst, was er sich in dieser Situation von Dir wünscht. Und ihm sagst, daß Du Dich hilflos fühlst, weil Du noch nie vorher mit einer solchen Situation konfrontiert warst.
Wenn Ihr zusammen wohnt, hätte ich ihm angeboten, Urlaub zu nehmen und mitzukommen. Wobei es seine Entscheidung ist, es anzunehmen oder nicht.
Auf jeden Fall würde ich ihn auf der Trauerfeier begleiten, passend für den Anlass gekleidet. Ihr beide seid ein Paar, und so lernst Du auch seine anderen Angehörigen kennen. Und natürlich kannst Du seiner Mutter dort persönlich kondolieren.
Giwalato
![](https://images.gutefrage.net/media/default/user/14_nmmslarge.png?v=1551279448000)
Du musst nichts retten. Du hast doch alles richtig gemacht. Mehr als für ihn dasein kannst du nicht tun.
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Jeder Mensch geht mit Trauer anders um. Zu fragen wie du deinem Partner helfen kannst ist ganz richtig, denn nur er weiß, was er genau braucht. Dies zu akzeptieren und zu respektieren ist allerdings nicht immer leicht. Zumal du von Ängsten und Unsicherheiten sprichst. Doch jede Situation, sei sie auch noch so schlimm hat etwas Gutes. Erkenne für dich: Was ist das Gute im Schlechten? Was kann ich aus dieser Situation für mich und unsere Beziehung lernen? Was wird mir dabei klar?
Noch eine Herangehensweise:
Er sagt du machst alles richtig. Scheinbar nehmen deine Gefühle etwas Überhand. Versuch doch mal deine Situation aus Sicht einer alten weisen Dame oder einer Freundin, die du als Vorbild hast, zu sehen und überlege dann noch einmal neu, wie du dich nun verhalten möchtest. Ruhig nachdenken und etwas Abstand gewinnen ist sicherlich sinnvoller für eine gute Lösungsfindung, als sofort in Aktion zu treten.
Bedenke bitte bei deiner Lösungsfindung auch, was konkret dir gut tun würde und für dich passend ist.
Hinter der Angst pietätlos zu sein steckt nur ein alter Glaubenssatz.
Wenn du wieder in eine Panikattacke gerätst, dann kann ich dir folgende Blockartikel von mir empfehlen. Darin besonders die Selbstcoachingtechnik mit einer Schritt für Schritt- Anleitung:
Ich wünsch dir wieder Zuversicht und genügend Ruhe für eine gute Lösungsfindung.