Richtet nicht?
Laut bibelstudium wird folgendes über nicht richten erklärt :
" Urteilen oder seine Meinung abgeben in persönlicher weise !".
Kann mir jenand erklären oder mir ein kurzes beispiel geben, was damit gemeint ist ?
Danke euch im vorraus
Lg Angie
8 Antworten
Johannes 7. 24: "Richtet nicht nach dem Ansehen, sondern richtet ein rechtes Gericht." Dann kann Matthäus7.1 nicht bedeuten absolut niemals zu richten wenn Johannes 7.24 sagt ein gerechtes Gericht zu richten. Dieses "richtet nicht" in Matthäus7.1 ist in den folgenden vier Verse auf das ungerechte Richten in dem der Richtende einen Fehler macht und dann jemand anderen für einen solchen Fehler richtet anstatt sich selbst für den Fehler zu richten bezogen. Johannes7.24 sagt auch im Anfang bereits was mit dem nicht-richten gemeint ist, das richten nach dem Ansehen. Dieses Ansehen kann das Ansehen einer Person sein, das jemand der viel Geld hat dann recht bekommt auf zum Nachteil einer Person die kein Geld hat und im Recht ist. Das ungerechte richten ist in persönlicher Weise gegen das Gebot gerecht zu richten, selbstverständlich ist das richten in persönlicher Weise das ungerecht ist zu unterlassen. Das gerechte richten ist innerhalb der Kirche, beispielsweise gemäß 1. Korinther 5. 7 - 13.
Matthäus 7. 1-5: Richtet nicht, auf daß ihr nicht gerichtet werdet. (2) Denn mit welcherlei Gericht ihr richtet, werdet ihr gerichtet werden; und mit welcherlei Maß ihr messet, wird euch gemessen werden. (3) Was siehst du aber den Splitter in deines Bruders Auge, und wirst nicht gewahr des Balkens in deinem Auge? (4) Oder wie darfst du sagen zu deinem Bruder: Halt, ich will dir den Splitter aus deinem Auge ziehen, und siehe, ein Balken ist in deinem Auge? (5) Du Heuchler, zieh am ersten den Balken aus deinem Auge; darnach siehe zu, wie du den Splitter aus deines Bruders Auge ziehst!
Trotz Bibelstudium solch eine Frage 🤔
Man darf sowohl urteilen als auch seine eigene Meinung abgeben wenn diese Beurteilung oder Meinung das Verhalten anderer betrifft solange dies sachlich, respektvoll geschieht und einen realen Hintergrund hat, also nicht in selbstherrlicher oder gar auf eine bösartige Weise geschieht, sondern um sie auf mögliche Fehler aufmerksam zu machen die ihnen schaden könnten, weil sie selbst es nicht realisieren. Desgleichen sollte man sich darüber im klaren sein und akzeptieren können, das man auch von anderen beurteilt wird und sie ihre Meinung über einen äußern. Nur wo man zuerst vor seiner eigenen Tür gekehrt hat, kann oder sollte man auch andere darauf aufmerksam machen dürfen vor ihrer Tür zu kehren, damit einen andere nicht beschämen können und man als Heuchler offenbart wurde weil man genau das selbe auch tut wie der andere.
" Was siehst du den Splitter in deines Bruders Auge, aber den Balken im eigenen Auge nimmst du nicht wahr? Wie kannst du sagen zu deinem Bruder: Halt still, Bruder, ich will dir den Splitter aus deinem Auge ziehen, und du siehst selbst nicht den Balken in deinem Auge? Du Heuchler, zieh zuerst den Balken aus deinem Auge, danach kannst du sehen und den Splitter aus deines Bruders Auge ziehen. " Lukas 6.41-42
Ich hoffe dieses Beispiel ist verständlich genug.
LG
Ein Beispiel wäre der heute leider zu viel auftretende Rassismus. Leute, die angeblich christlich sind, richten aufgrund von oberflächlichen Vorurteilen anhand von Hautfarbe, Akzent, Essensgewohnheiten o. ä. falsch und ungerecht, voller Negativität über andere Menschen, messen diese mit ganz anderen Maßstäben als ihre Nachbarn, sich selbst etc. Stellen die anderen pauschal negativ dar. Komplett ohne diese zu kennen, ohne die Schwierigkeiten einer Integrationsleistung wahrhaben zu wollen, ohne deren Antrieb zu kennen und ohne deren Stärken sehen zu wollen usw. - christliches Vorbild ist ganz klar die Nächstenliebe. Erstmal zu sehen und zu sprechen, Probleme verstehen, Missverständnisse ausschließen, die helfende Hand auszustrecken.
Erst wenn diese christlichen Schritte geschehen sind kann man auch fairer urteilen, wobei man eigentlich dennoch nicht "richten" soll (generell). Weil wir z. B. nie alle Hintergründe kennen bei anderen Menschen und unsere Beurteilung denen daher nie komplett gerecht werden kann. Ein oberflächliches Richten ist definitiv zu vermeiden, ganz werden wir es wohl nur selten schaffen nicht über andere Menschen zu urteilen, sie mit uns kritisch zu vergleichen. Aber wir sollten das zumindest minimal halten, immer auf eine faire Grundlage stellen und zumindest darauf achten uns selbst auf die gleiche Weise zu messen wie andere. Idealerweise sollten wir aber auch die Selbstkritik verringern und uns selbst mehr annehmen wie wir sind, Liebe deine Nächsten wie dich selbst.
Meinem Vater hat der christliche Glaube viel bedeutet.
Er sagt oft:
Das ist nur eine Feststellung, keine Kritik.
Der Bibelvers „Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet“ (Matthäus 7,1) ist eine klare Aufforderung zur Bescheidenheit im Umgang mit anderen. Bevor du andere verurteilst, denk besser daran: Mit welchem Maß du misst, wirst du selbst gemessen werden. Versetze dich in ihre Lage, bevor du über sie urteilst und sei selbstkritischer zu dir.