Rede bei Beerdigung halten?
Hey Leute,
ich hatte vor paar Tagen eine Frage losgelassen, da ich meinen ersten Tod in der Familie miterlebt habe. Daraufhin habe ich natürlich sehr viel philosophisch nach gedacht, was passiert nach dem Tod ? Wieso leben wir ? Etc.
ich bin Physik-Student und hatte nun die Idee bei der Beerdigung eine Rede zu halten. Mein Ziel ist es, dass jeder Beteiligte sein Kummer etwas weg fällt und selbst über sein tägliches Handeln nach denkt. Woher kommen wir eigentlich her ? Indizien für etwas nach dem Tod (nahtod Erfahrungen). Tod als etwas natürliches was jeden betreffen wird. Unser tägliches handeln in Frage stellen -> mehr Spaß im Leben haben und Risiken eingehen, weil in 100 Jahren wird niemand mehr davon wissen. Zeit als Dimension -> energieerhaltung, wenn die Person nicht lebt muss die Energie woanders hingehen.
solche Themen wollte ich gerne als rede bei der Beerdigung aufgreifen. Meine Frage ist nun, ob sowas angebracht sein kann? Ist nun mal meine erste Beerdigung und ich habe keine Erfahrung damit.
vielen Dank Euch!
5 Antworten
Normalerweise übernimmt das ein Seelsorger oder ein Freisprecher, der die Zeremonie vorbereitet und hält. Es ist nicht ungewöhnlich, dass ein naher Angehöriger auch ein paar Worte sagt, aber dann sind diese eher persönlich und nicht eine Unterrichtsstunde über all die Fragen, die Du Dir gestellt hast. Das ist nämlich das Problem: das interessiert Dich! All die Anderen, die da sind wahrscheinlich nicht. Die wollen sich verabschieden, nochmal gemeinsame Erinnerungen mit dem Verstorbenen nachhängen usw.
Nicht umsonst lässt man sich für solche Gelegenheiten ausbilden.
Mir gefällt, dass du dir über das Leben Gedanken machst. Schwierig finde ich, die Rede aufzunehmen und bei deiner Trauerfeier abspielen zu lassen. Es hat etwas von einem Gruß aus der Gruft, 😉
Überlasse die Rede aus Anlass deiner Beerdigung lieber anderen und deine Gedanken zum Leben und zum Sterben kannst du deiner Familie und den Freunden schon vorher mitteilen. Da gäbe es sogar noch die Möglichkeit, dass nachgefragt und es besprochen werden kann.
Für gewöhnlich hält maximal einer der nähesten Verwandten eine Rede. Da geht es dann aber meistens eher um einen Rückblick auf das Leben der gestorbenen Person, auch für die, die vielleicht nicht den direktesten Kontakt hatten.
Es ist okay, dass du dir jetzt darüber Gedanken machst, wie du für dich mit dem Tod umgehst, aber für viele wird das nicht die erste Beerdigung sein und bestimmt haben sie auch eine andere Meinung dazu. Das allgemeine Interesse an deinen doch sehr jungfräulichen Erkenntnissen dürfte sich in Grenzen halten.
Um es kurz zu sagen: Mein Beileid und mach das bitte nicht, das ist mies cringe.
Es sollte auch persönliches beinhalten, also was die Person für dich bedeutet hat, vielleicht prägende Erlebnisse und kleine Anekdoten dazu, die die Person positiv charakterisieren, dann kannst du deine philosophischen Überlegungen anschließen, aber nicht zu lang und eher mit offenen Fragen, die nicht zu belehrend wirken.
Der Inhalt der Rede, die du planst ist unpassend. Alle Reden während einer Beerdigung haben gute Erinnerungen an den Verstorbenen zum Inhalt. Irgenweliche phiosophischen Ergüsse sind nicht erwünscht und somit unangebracht.